Zu Beginn des Jahres gibt es einige Veränderungen in der Führungsetage der LVMH-Uhrenmarken, während Julien Tornare von Zenith zu TAG Heuer wechselt, gibt es für Zenith ein neues Gesicht – zumindest ein Konzern-fremdes. Dabei verfügt Benoît de Clerck umfangreiche Erfahrungen in der Uhrenindustrie. Nach über 20 Jahren wechselt er von der Richemont-Gruppe und bringt viel Elan und Zielstrebigkeit für die traditionsreiche Marke mit. Knapp vier Wochen nach Antritt treffen wir bei der LVMH Watch Week in Miami auf Benoît de Clerck und sprechen mit ihm über die ersten Wochen, Erwartungen und seinen Führungsstil.
Der neue CEO von Zenith: Benoît de Clerck im Interview
WatchTime: Wie waren die ersten Wochen bei Zenith?
Benoît de Clerck: Fantastisch. Ich entdecke konstant neue Dinge. Ich bin noch in einem Zuhörmodus. Ich versuche, so viel wie möglich mitzubekommen. Die LVMH Watch Week ist eine großartige Taufe. Es ist das perfekte Timing für das Team und für mich. Ich bin noch am Entdecken, aber es ist sehr interessant, aufregend und motivierend.
Was sind die aufregendsten Aspekte des Eintritts in ein neues Unternehmen? Was hat Sie zu dieser Entscheidung bewogen?
Der Grund für meine Entscheidung lag zuerst an dem Job selbst. Ich war zuvor Chief Commercial Officer für eine andere großartige Marke (Anmerkung der Redaktion: Zuletzt war er Chief Commercial Officer von Panerai und davor Präsident von IWC in Nordamerika), samt großartigem Management in einer großartigen Gruppe. Aber ich wollte mehr. Ich war hungrig und wollte eine 360-Grad-Managementskala erreichen. Man kommt mit allen Teams in Berührung, von der Personalabteilung bis zum Produkt, der PR, dem Marketing sowie vielen anderen – das ist es, was ich wollte. Dazu bedeutet mir die Marke sehr viel. Es ist eine tolle Marke. Aber ich muss zugeben, dass mir nicht hundertprozentig klar war, wie viel Geschichte die Marke beinhaltet, erst als ich in all die Geheimnisse der Marke eingeweiht wurde, wurde mir das Ausmaß bewusst. Ich habe Mitte Januar einen ganzen Tag mit den Museumsverantwortlichen verbracht – und am darauffolgenden mit dem Heritage-Team. Ich bin immer noch erstaunt über die Dimension. (Lesen Sie auch: Bulgari CEO Jean-Christophe Babin über italienische Wurzeln als Inspiration, goldene Zeiten sowie aktuelle Trends und Modelle.)