Urwerk ließ sich für die neue Linie Time and Culture von verschiedenen Kulturen vergangener Epochen und ihrer Wahrnehmung der Zeit und ihrer Zeitmessung inspirieren. Das erste Modell der neuen Linie, die UR-100V Time and Culture I, nimmt den Betrachter mit nach Zentralamerika um das Jahr 1479.
Die Oberseite des Modells zeigt die Motive des Steins der Sonne. Der Stein der Sonne ist eine große monolithische Skulptur. Das aztekische Kunstwerk zeigt auf einer 3,6 Meter großen Scheibe das damals gegenwärtige Weltzeitalter nach Auffassung der Azteken. Die Steinskulptur ist im Nationalmuseum für Anthropologie in Mexiko-Stadt zu sehen. Einer der verschiedenen Ringe, die um das Zentrum mit dem Gesicht des Sonnengottes Tonatiuh verlaufen, stellt wohl die zwanzig Tageszeichen der Azteken dar. Ob es sich hierbei um einen Kalender- oder Opferstein handelt, ist jedoch bis heute unklar. Das Muster dieses faszinierenden Steins wiederholt sich auf der kupferfarbenen Kuppel der UR-100V Time and Culture I. Die Ornamente wurden mit einer Fräse, deren Spitze lediglich 0,5 Millimeter misst, graviert. Die Erhöhungen sind satiniert und die Hohlräume mikrosandgestrahlt, um eine Dreidimensionalität zu erreichen.
Die Anzeige der Uhrzeit findet, wie bereits von anderen Urwerk-Modellen bekannt, über drei Stundensatelliten und einen Kreisabschnitt für die Minuten statt. Die Stunde ist der jeweiligen Minute vorgelagert, und ein roter Pfeil gibt an, wie die Zeit abgelesen wird. Nach der 60. Minute verschwindet der Minutenzeiger und taucht als Kilometerzähler wieder auf. Bei neun Uhr zeigt er in einem kleinen Schlitz die 524,89 Kilometer lange Reise an, die jede Person in Mexiko mittels Erdrotation in 20 Minuten zurückgelegt. Dies ist die durchschnittliche Geschwindigkeit der Erdrotation, die in Mexiko-Stadt berechnet wurde. Genau gegenüber wird ein weiterer Wert angezeigt, der der Umlaufgeschwindigkeit der Erde um die Sonne, also 35.742 Kilometer pro 20 Minuten, entspricht.
Für dieses Schauspiel sorgt das Manufakturkaliber 12.01 mit Automatikaufzug, das in einem Gehäuse aus Edelstahl und Titan untergebracht ist. Dieses misst 41 Millimeter in der Breite, 49,7 Millimeter in der Länge und ist insgesamt 14 Millimeter hoch. Für 68.000 Schweizer Franken (ohne VAT) kann man sich eines der 20 Exemplare ans Handgelenk legen.