Laco ist eine deutsche Uhrenmarke, deren Geschichte mit zwei Unternehmen verknüpft ist: der Erich Lacher Uhrenfabrik und der Firma Lacher & Co, die beide in Pforzheim gegründet wurden. Laco machte sich unter anderem einen Namen als einer der Hersteller von Beobachtungs-Armbanduhren für die deutsche Luftwaffe während des Zweiten Weltkriegs.
Das klare, von guter Ablesbarkeit geprägte Design dieser Zeitmesser prägt bis heute das Aussehen der meisten Fliegeruhren der Marke. Laco-Mitgründer Ludwig Hummel rief 1933 außerdem den deutschen Uhrenrohwerkehersteller Durowe ins Leben, der eines der ersten deutschen Uhrwerke mit Automatikaufzug produzierte: Das Kaliber 552 „Duromat“ tickte unter anderem in der magnetfeldgeschützten Laco Sport von 1952. Ein weiterer Meilenstein war die Laco Electric, deren ebenfalls von Durowe konstruiertes Uhrwerk mit einem elektrisch angetriebenem, kontaktgesteuertem Unruhschwingsystem arbeitete.
Als sich nach dem Aufkommen der Quarzuhr im Laufe der 1970er Jahre die preiswerten und präzisen japanischen Quarzzeitmesser durchsetzten, verlor Laco mehr und mehr an Bedeutung. Zu diesem Zeitpunkt hatte Ludwig Hummel Laco und Durowe bereits an den US-Giganten Timex verkauft. Währenddessen existierte und produzierte die Erich Lacher Uhrenfabrik stetig weiter. 1988 erwarb der geschäftsführende Gesellschafter Horst Günther die Rechte an der Marke Laco. Es entstand die Laco Uhrenmanufaktur GmbH, die vorwiegend im Private-Label-Geschäft tätig war und eine mittlere fünfstellige Zahl an Uhren pro Jahr fertigte.
Heute produziert Laco seine Uhren nach wie vor in Pforzheim und verwendet für seine mechanischen Uhren in erster Linie hochwertige Schweizer Eta-Werke, für günstigere Modelle aber auch Miyota-Werke des japanischen Herstellers Citizen. Viele Uhren sind von historischen Laco-Zeitmessern inspiriert; Fliegeruhren spielen die Hauptrolle. Seit kurzem kann man Laco-Uhren auch vor Ort im Showroom mit integriertem Werkverkauf erwerben und diese kostenlos nach individuellen Wünschen gravieren lassen.
Fakt #1 über Laco: Die Beobachtungsuhr
Im Zweiten Weltkrieg war Laco einer von fünf offiziellen Lieferanten, die die deutsche Luftwaffe mit großformatigen Fliegerarmbanduhren versorgte. Die anderen Hersteller dieser sogenannten Beobachtungsuhren oder B-Uhren waren A. Lange & Söhne, Stowa, Wempe sowie IWC als einziger nichtdeutscher Produzent. Die Uhren sahen sich äußerlich sehr ähnlich, denn die grundsätzliche Gestaltung war von der Wehrmacht vorgegeben und nicht den Herstellern überlassen. Es gab zwei verschiedene Zifferblattvarianten: Baumuster A mit einer außen ums Zifferblatt verlaufenden Stundeneinteilung mit arabischen Ziffern von 1 bis 11 und Baumuster B mit einer äußeren Minuterie von 5 bis 55 sowie einem zusätzlichen Innenkreis mit den arabischen Ziffern 1 bis 12 für die Stunden. Die Uhren besaßen einen großen Gehäusedurchmesser von 55 Millimetern und eine große, mit Handschuhen bedienbare Krone. Die Zifferblätter waren schwarz und die weißen Zeiger, Ziffern und Indexe gut ablesbar. Ein Unruhstopp sorgte dafür, dass man den Sekundenzeiger leichter mit dem Chronometer im Flugvorbereitungsraum synchronisieren konnte. Allerdings nutzten nicht alle Hersteller die gleichen Werke. Die B-Uhren von Laco waren mit dem vergoldeten hauseigenen Durowe-Kaliber D5 mit Handaufzug bestückt. Laco baut heute immer wieder 55 Millimeter große Replikas der damaligen B-Uhren.
Fakt #2 über Laco: Fliegeruhren
Nicht zuletzt wegen der historischen Beobachtungsuhr spielen Fliegeruhren bei Laco bis heute eine große Rolle. Die beiden Zifferblatttypen Baumuster A und B bilden das Grunddesign der meisten Laco-Fliegeruhren. Es gibt sie mit und ohne Laco-Logo, in verschiedenen Gehäusegrößen, mit Automatik- oder Handaufzugswerken. Dazu kommen Sondermodelle mit blauen und grauen Zifferblättern sowie Fliegeruhren mit Zusatzfunktionen wie einer zweiten Zeitzone.
Fakt #3 über Laco: Künstliche Alterung
Vor einigen Jahren kamen die Verantwortlichen bei Laco auf die Idee, ihre Fliegeruhren künstlich zu altern, damit sie aussehen wie historische Fliegeruhren, an denen der Zahn der Zeit genagt hat. Um diesen Effekt zu erreichen, fügt man den Gehäusen mit Werkzeugen Kerben und Kratzer zu; Zifferblätter, Gehäuse und Bänder erhalten eine Patina durch chemische und thermische Verfahren, die Laco eigens zu diesem Zweck entwickelt hat. Der Käufer kann zwischen verschiedenen Stufen der Alterung wählen: Wer will, kann seine Uhr mit Zeigern erhalten, aus denen bereits ein Stück Leuchtmasse herausgefallen ist.
Fakt #4 über Laco: Eine Marke - zwei Unternehmen
Die Geschichte der Marke Laco beginnt mit der 1925 von Ludwig Hummel und Frieda Lacher in Pforzheim gegründeten Firma Lacher & Co. Doch die Wege der beiden Gründer trennten sich bald: Frieda Lacher stieg nach wenigen Jahren aus, um Präzisionsuhrenteile zu fertigen. 1936 gründete sie die Erich Lacher Uhrenfabrik, benannt nach ihrem Sohn, der auch als Geschäftsführer fungierte. Diese Fabrik stellte komplette Uhren her. Fortan existierten beide Unternehmen nebeneinander. Lacher & Co. war erfolgreicher, wurde aber bei Kriegsende bei der Bombardierung Pforzheims zerstört. Ludwig Hummel baute die Firma wieder auf und produzierte weiterhin Laco-Uhren, bis er 1959 an den US-Riesen Timex verkaufte. Im Zuge der Quarzkrise der 1970er-Jahre verlor Laco immer mehr an Bedeutung. Die Erich Lacher Uhrenfabrik, die während der ganzen Zeit weiter produzierte, übernahm 1988 die Markenrechte an Laco. Es entstand die Laco Uhrenmanufaktur GmbH.
Fakt #5 über Laco: Geografische Modellnamen
Die meisten Laco-Uhren sind benannt nach Städten oder anderen geografischen Orten. So leiten sich etwa die Namen der Fliegeruhren ab von deutschen Städten, die einen Flughafen oder Flugplatz besitzen. Auch Begriffe wie Atlantik, Amazonas oder Mojave kommen vor.