Finster und wild, risikofreudig und gefährlich: Diese Uhren schrecken vor nichts zurück. Der Stoff aus dem Hollywood-Mythen gemacht sind, ist auch immer wieder der Stoff aus dem Uhren gemacht werden. Egal, ob Werwölfe, Reptilien oder schaurige Totenschädel: Was sich aktuell auf den wenigen Zentimetern eines Zifferblatts, auf Lünetten und Armbändern abspielt, lässt uns in mythische Welten entschweben.
Es sind jedoch keine sonnigen und glitzernden Welten in die uns die Uhren versetzen, sondern eher dunkle Abgründe. Wilde Vorzeittiere und Fabelwesen nehmen in martialischen Designs Form an. Totenschädel erinnern daran, dass unser irdisches Dasein endlich ist. Pünktlich zu Halloween können Sie damit in die Unterwelt eintauchen. Doch aufgepasst: Es gibt kein Zurück.
Schaurige Totenkopf-Uhr #1: Artya Big Scull
Blut, ein Totenkopf und Kugeln aus Silber – wenn an finsteren Abenden der Wind heult und es im Haus unheimlich knackt, zweifelt niemand mehr daran, was für eine rote Flüssigkeit Yvan Arpa unter dem Zifferblatt der Artya Big Skull eingeschlossen hat.Edelstahl, 47 Millimeter | Automatikwerk | 180 Exemplare | 20.900 Schweizer Franken
Schaurige Totenkopf-Uhr #2: Alexander Shorokhoff Los Craneos 2
Schaurig-schön: Die Los Craneos 2 von Alexander Shorokhoff mit ihren bunten Totenköpfen aus Emaille auf dem Zifferblatt ist der mexikanischen Malerin Frieda Kahlo gewidmet. Die Uhr besitzt zwei Zeitanzeigen, die von zwei verschiedenen Uhrwerken gesteuert werden. Eingestellt werden diese über zwei Kronen.Edelstahl, 46,5 Millimeter | Eta 2671, Automatik | 88 Exemplare | 3.299 Euro
Schaurige Totenkopf-Uhr #3: Label Noir Panerai Luminor LN065C
Symbolcharakter: Der Uhrentuner Label Noir hat mit der auf zehn Stück limitierten Panerai Luminor LN065C (Basisuhr ist die PAM562) einen echten Hingucker erschaffen. Auf dem tiefschwarzen Zifferblatt bilden 81 Messingnägel in BlackGold das Gerüst für den Totenkopf, ein Kupferdraht verbindet die Punkte und erzeugt somit das Gesamtkunstwerk.Titan, graue Titalytveredelung, 44 Millimeter| Manufakturkaliber P.5000, Automatik | 10 Exemplare | 22.500 Schweizer Franken
Schaurige Totenkopf-Uhr #4: Chopard L.U.C Skull One
Der Tod steht ihr gut: Chopard ließ sich bei der L.U.C Skull One vom mexikanischen Fest „Dias de los Muertos“ (Tag der Toten) inspirieren. Das schwarz lackierte Zifferblatt mit vergoldeten Indexen wird dabei von einem großen Totenkopf dominiert. Der stilisierte und verzierte Schädel ist typisch für das fröhliche Fest, bei dem Menschen mit Geschenken an ihre verstorbenen Angehörigen und Freunde erinnern.Edelstahl, DLC-beschichtet, 40 Millimeter | Manufakturkaliber L.U.C 96.53-L, Automatik | 100 Exemplare | 9.730 Euro
Schaurige Totenkopf-Uhr #5: Corum Bubble X Ray
Gruselfaktor garantiert: Im Mittelpunkt des Zifferblatts der Bubble X Ray steht ein stark stilisierter und dennoch realistisch aussehender Totenkopf. Während das riesige gewölbte Saphirglas das Bild bei Tag leicht verzerrt, leuchtet der Schädel im Dunkeln grün und ist vollständig sichtbar.Edelstahl, schwarze PVD-Beschichtung, 47 Millimeter | Manufakturkaliber CO 082, Automatik| 88 Exemplare | 4.370 Euro
Schaurige Totenkopf-Uhr #6: Fiona Kruger Petit Skull
Die schottische Designerin Fiona Kruger steht für Uhren, denen das Schädelmotiv ihre Form gibt. Die Petit Skull ist von Hand bemalt; durch die Augen und die Nase werden die Teile des skelettierten Automatikwerks sichtbar.Edelstahl, 48 x 34,5 Millimeter | Automatikwerk | 18 Exemplare | 22.500 Schweizer Franken (ohne Steuern)
Schaurige Totenkopf-Uhr #7: Bell & Ross BR-01 Cyber Skull
Durch die technische Anmutung von Gehäuse und Totenkopf steigt der Gruselfaktor bei der BR-01 Cyber Skull von Bell & Ross um ein Vielfaches. Durch die facettenreiche Gestaltung wirkt die Uhr wie ein 3-D-Bild, dass uns magisch anzieht. Das unterstreicht auch die Bewegung des Schädels während des Aufziehens des Uhrwerks.Keramik, 45x46,5 Millimeter | Kaliber BR-CAL.206, Handaufzug| 9.900 Euro
Schaurige Totenkopf-Uhr #8: Louis Vuitton Tambour Carpe Diem
Totenkopfkunst par excellence: Die Lous Vuitton Tambour Carpe Diem zieht uns mit ihrem außergewöhnlichen Zifferblatt mit Totenschädel und Schlange in seinen Bann. Das Stundenglas bei zehn Uhr dient als Gangreserveanzeige. Ein schlangenförmiger Drücker an der rechten Gehäuseflanke enthüllt durch leichten Druck die Sicht auf die Uhrzeit, während die berühmten Worte "Carpe Diem" erklingen. Wird der Mechanismus ausgelöst, bewegt sich der Schlangenkopf nach rechts und gibt den Blick auf die springende Stunde frei. Für die retrograde Minutenanzeige bei acht Uhr ist der Schwanz der Schlange zuständig.Rotgold, 46,8 mm | LV 525, Handaufzug | Preis auf Anfrage
Es war einmal
Der Totenkopf hat schon seit Jahrhunderten Konjunktur. Als Vanitas-Motiv zierte der Totenkopf die Werke der alten Meister, er war das Erkennungsmerkmal von Piratenflaggen und führt seit vielen Jahren ein internationales Rockerleben auf den Jeanswesten der Biker. Das Totenkopfmotiv ist ein Warnsignal: „Vergiss nicht, dass du sterben musst!“, so das Memento mori, das er auf alten Gemälden symbolisiert – als Warnung, sein Herz nicht an die vergänglichen irdischen Güter zu hängen. Auf Piratenflaggen und Biker-Westen warnt er eher vor der Gefährlichkeit derjenigen, die ihn zur Schau tragen. Dass der Totenschädel das offizielle Piktogramm ist, mit dem giftige Substanzen gekennzeichnet werden, passt ins Bild.
Totenkopfuhren waren schon einmal in Mode: Im 17. Jahrhundert hatte der Schädel nicht nur als Vanitas-Motiv in der Barockmalerei Hochkonjunktur, sondern man ließ auch die Zeit gern in Gehäusen verfließen, die an die Vergänglichkeit alles Irdischen erinnerten. Die Totenkopfuhr des 17. Jahrhunderts wurde an einer Kette getragen. Wenn man den Kiefer nach unten klappte, trat das Zifferblatt zutage. Eine dieser historischen Uhren gelangte zu besonderer Berühmtheit und ist noch heute als die Mary, Queen of Scots Watch bekannt. Legenden besagen entweder, dass die schottische Königin das Stück selbst trug, oder dass sie es ihrer Zofe schenkte. Die Forschung hingegen hat etwas anderes herausgefunden: Mary, Queen of Scots – im Deutschen meist Mary Stuart genannt – besaß gar keine Skull Watch; die Uhr, die ihren Namen trägt, entstand erst weit über hundert Jahre nach ihrem Ableben. Dieses Ableben allerdings vollzog sich auf nicht ganz alltägliche Weise: Mary wurde im Auftrag ihrer Halbschwester Elizabeth I. geköpft. Vielleicht daher die nachträgliche Verbindung zwischen ihrer Person und der Totenkopfuhr?