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Die 3 wichtigsten Uhrenlinien von Breguet

Breguet: Classique Tourbillon Extra-Plat
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Die Uhrenmarke Breguet geht auf den Uhrmacher Abraham-Louis Breguet (1747–1823) zurück. Es gibt keinen Uhrmacher und keine Marke, die einen größeren Einfluss auf die Uhrenwelt hatten als Breguet. Erfindungen wie der automatische Aufzug, die Tonfeder für Schlagwerkuhren, die Breguet-Spirale und natürlich das Tourbillon werden heute noch genutzt.
Die Manufaktur. Breguet ist weltberühmt für ihre Guillochage. © Breguet
Auch im Designbereich war Breguet mit den nach ihm benannten Zeigern und Ziffern sowie den guillochierten Zifferblättern stilbildend. Heute noch folgt die inzwischen zur Swatch Group gehörende Manufaktur in L’Abbaye im Vallée de Joux den Spuren ihres Gründers: Die Erfindungen und das Uhrmacherwissen werden ebenso gepflegt wie die ästhetischen Merkmale und die dazugehörigen Handwerkskünste wie Guillochieren oder Handgravieren. Auch in der Gegenwart bleibt Breguet innovativ und zeigt beispielsweise magnetisch gelagerte Unruhzapfen, die Ganggenauigkeit und Stoßsicherheit verbessern.
Handgravuren gehören zur Expertise der Manufaktur. © Breguet

Linie #1: Klassisches Breguet-Design - Classique Tourbillon Extra-Plat

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Abraham-Louis Breguet erfand im Jahr 1795 das Tourbillon, um die Ganggenauigkeit der Uhren zu verbessern. Kein Wunder also, dass diese Komplikation noch immer eine große Rolle für die Manufaktur spielt. Das Classique Tourbillon Extra-Plat mit der Referenz 5377 wirkt durch das große 42-Millimeter-Platingehäuse mit einer Höhe von lediglich sieben Millimetern sehr flach. Das Werk mit einem Tourbillonkäfig aus Titan misst sogar nur drei Millimeter in der Höhe. Die Unruh besteht ebenfalls aus Titan, die Spirale aus Silizium und die Hemmungspartie aus Silizium, das mit amagnetischem Stahl kombiniert wird. Der Aufzugsrotor aus Platin läuft aus Platzgründen außen um das Werk herum und baut eine Federspannung für 90 Stunden Gangdauer auf. Eine Gangreserveanzeige gibt an, wieviel davon aktuell noch verfügbar ist. Äußerlich gibt sich die Uhr als typische Breguet zu erkennen: mit dem für die Marke typischen handguillochierten Zifferblatt, den Breguet-Zeigern aus gebläutem Edelstahl mit durchbrochener Ringspitze, der feinen Kannelierung an den Gehäuseflanken und der individuellen Nummer auf dem Zifferblatt. Auch die »geheime« Breguet-Signatur links und rechts der »XII« findet man: Abraham-Louis Breguet hatte die nur bei flach einfallendem Licht sichtbare Gravur schon 1795 eingeführt, um Fälschungen zu erschweren. Preis 172.700 Euro.

Linie #2: Werkbesichtigung - Tradition Chronographe Indépendant

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In der Linie Tradition zeigt Breguet einen historischen Werkaufbau mit Kloben, bei dem die Rückseite des Werkes nach vorn gewendet ist. Chronographen spielen für Breguet eine wichtige Rolle, denn der Uhrmacher gehörte mit einem 1820 entwickelten Zeitmesser mit Doppelsekunde, der Zeitspannen messen konnte, und einem 1822 konstruierten Zeitschreiber mit Tinte zu den Pionieren des Chronographen. Wie der Name andeutet, zapft der Chronograph nicht wie üblich die Kraft der Zugfeder an und beeinträchtigt damit die Ganggenauigkeit. Vielmehr wird beim Betätigen des Rückstelldrückers eine Blattfeder gespannt, die dann 20 Minuten Energie für den Chronographenmechanismus mit unabhängiger Unruh zur Verfügung stellt. Während das Räderwerk mit drei Hertz schwingt, arbeitet der Chronograph mit fünf Hertz und kann so Zehntelsekunden anzeigen. Die Blattfeder greift in eine Nockenscheibe, um das Drehmoment gleichmäßiger weiterzugeben. Um einen symmetrischen Aufbau zu erhalten, wurde die Chronographenunruh aus Titan gefertigt und kann durch ihr geringeres Gewicht genauso groß wie die langsamere Unruh für die Zeitanzeige sein.
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Bei beiden Oszillatoren kommt eine Weiterentwicklung der Breguet-Spirale zum Einsatz. Der Uhrmacher hatte das Ende der Spirale ab 1795 nach oben gebogen, damit die Feder gleichmäßiger »atmen« kann. Breguet entwickelte 2006 ein Verfahren, mit dem auch bei den völlig amagnetischen Siliziumspiralfedern eine dreidimensionale Breguet-Endkurve möglich ist. Gut sichtbar sind auch die beiden Parachute-Stoßsicherungen für die Unruhen. Breguet erfand diese Vorrichtung 1790 zum Schutz der bei Schlägen leicht brechenden Unruhzapfen mit an Blattfedern befestigten Lagern. So schuf er die erste Stoßsicherung, die zu den heute modernen Systemen führte. Das dezentrale Zifferblatt mit Stundenring ist ebenfalls eine Spezialität, die Breguet schon 1812 verwendete. Der Chronograph mit der Referenz 7077BB kommt in einem 44 Millimeter großen Weißgoldgehäuse. Preis 84.000 Euro.

Linie #3: Maritimer Zeitmesser - Marine Automatique

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Breguet baute schon früh Marinechronometer und wurde 1815 zum Uhrmacher der französischen königlichen Marine ernannt. Auf diese Tradition gründet die Marine-Kollektion. Das Zifferblatt zeigt eine Fülle nautischer Elemente. So trägt das Gegengewicht des Sekundenzeigers den Buchstaben B aus dem Flaggenalphabet, und das Datumsfenster präsentiert sich in Form eines Wimpels. Die Marine stellt die modernste Linie der Marke dar, bleibt aber immer als Breguet erkennbar. Die Zeiger weisen ebenso eine moderne Interpretation der Breguet-Form auf wie die römischen Ziffern. Auf die Kannelierung des Gehäusemittelteils muss man trotz des sportlichen Kronenschutzes nicht verzichten. Und auch die individuelle Fabrikationsnummer findet sich wie immer bei Breguet auf dem Zifferblatt. Als Gehäusematerial kommt hier salzwasserbeständiges Titan zum Einsatz. Die abgebildete Marine 5517 in Titan misst 40 Millimeter im Durchmesser und bleibt bis 100 Meter wasserdicht. Den Antrieb gibt das Manufakturkaliber 777A mit Automatikschwungmasse in Gestalt eines Ruders. Auch in diesem Bereich war Breguet Vorreiter: Bereits 1780 konstruierte der geniale Uhrmacher eine Taschenuhr mit automatischem Aufzug. Preis  21.000 Euro. jk
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