Die meisten Uhrensammler bringen James Bond in Verbindung mit Rolex oder Omega. Im Film "Thunderball" jedoch, der 1965 in die Kinos kam, erhielt James Bond (alias Sean Connery) von Q eine Breitling Top Time Referenz 2002, die auch als Geigerzähler fungierte.
Das Gehäuse der Referenz 2002 bestand zwar aus Stahl, die Uhr zeichnete sich jedoch – wie die Gold-Uhr mit der Referenz 2004 – durch ein schwarzes Zifferblatt mit weißen Totalisatoren aus. Für die Sammler ist die Verbindung zu einem berühmten Schauspieler, insbesondere zu Sean Connery, der für die meisten Fans von James Bond den "Ur-James-Bond" darstellt, von großer Bedeutung. Während Rolex und Omega James Bond mit Taucheruhren ausstatteten, handelt es sich bei der Breitling Referenz 2002 um einen Chronographen, der im Film zudem als Geigerzähler funktioniert.
Die Breitling Top Time ist eine der James-Bond-Uhren mit Sonderfunktion
In den James-Bond-Filmen werden einige Uhren mit ganz besonderen Zusatzfunktionen ausgestattet, etwa die Rolex Submariner Referenz 5513 aus dem Film "Live and let die" (1973) mit Roger Moore. Sie verfügte über eine Kreissäge und erzielte in einer Auktion etwa 153.000 Britische Pfund. Damit lag der Erlös zwar unter dem oberen Schätzpreis, es war aber immer noch ein exorbitanter Preis für eine Uhr, die eigentlich gar nicht als Uhr funktionierte. James Bond konnte mit ihrer Hilfe sein Leben retten, anstatt gemeinsam mit seiner Hollywoodschönheit in einem Haifischbecken ein frühes Ende zu finden. Und wie man es von James Bond erwarten darf, endet die Geschichte mit einer schönen Frau, deren Kleid der Superagent mit Hilfe dieser Uhr öffnet...Die Fakten zur Breitling Top Time Referenz 2004
Doch zurück zu unserer Breitling Top Time und den Fakten über diese Uhr: Sie ist mit einem 18-karätigen Gelbgoldgehäuse ausgestattet, und zwar in Vollgold, nicht goldplatiert oder vergoldet, wie man zu sagen pflegt und wie man diese Uhren auch kennt. In Vollgold ist diese Uhr mehr als selten. Nur durch Zufall bin ich an diese Uhr gekommen, und sie hat sehr schnell einen neuen Besitzer gefunden.
Das Gehäuse hat sozusagen Datejust-Größe, es misst im Durchmesser also 36 Millimeter. Für einen Chronographen ihrer Zeit, also von Mitte bis Ende der 60er-Jahre, ist das schon groß. Und auch wenn ich nicht unbedingt ein schmales Handgelenk habe, finde ich nicht, dass sie zu klein wirkt, im Gegenteil: Der Chronograph wirkt wunderschön und edel, auch für einen Arm wie meinen. Er war ursprünglich eine Männeruhr, könnte aber sowohl von einem Mann als auch von einer Frau getragen werden. Die Breitling Referenz 2004 trägt sich relativ leicht und komfortabel und ist kein bisschen kopflastig. Im Inneren arbeitet das Handaufzugswerk Venus 175.
Aber natürlich wird die Uhr bald 50 Jahre alt, und ist leider im Lauf der Zeit auch dann und wann poliert worden. Das erkennt man insbesondere am Gehäusedeckel, wo die eingravierten Nummern kaum zu erkennen sind. Leider. Ein Wehmutstropfen.
Für mein Sammlerherz ist es schade, so eine seltene Uhr weitergereicht zu haben, aber mein Händlerherz sagt, dass die Uhr in allerbeste Hände gekommen ist, und das macht nicht nur mich wieder glücklich, sondern insbesondere auch den neuen Besitzer.
Fotos: Boris Pjanic
Der Contributor Boris Pjanic ist Uhrensammler und Händler. Er arbeitete lange Jahre in den USA und entdeckte dort seine Leidenschaft für Vintage-Uhren aus den Jahren 1940-1980, insbesondere von Rolex und Omega. Pjanic gründete 2008 den Uhrenblog Watchesandart.com und ist Autor diverser Uhrenbeiträge für Internetseiten sowie internationale Magazine.