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Für Chrono-Fans: Die 10 wichtigsten Fakten über Uhren mit Stoppfunktion

Schönste Form der Kupplung: die horizontale Räderkupplung
© PR
Uhren mit Stoppfunktion gehören zu den Bestsellern am Markt. Wer die folgenden 10 Fakten kennt, ist für jedes Gespräch unter Chronographenfans gewappnet.

Fakt #1 für Chronographenfans: Schaltrad

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Unter anderem Longines verwendet ein gebläutes Schaltrad zur Chronographensteuerung © PR
Das Schalt- oder Säulenrad steuert die Chronographenfunktionen Start, Stopp und Nullstellung beim Betätigen der Drücker. Viele Uhrenmarken wie hier Longines verwenden ein gebläutes Schaltrad, damit die elegante technische Lösung auch optisch gut zu erkennen ist. Im Gegensatz zur kostengünstigen Kulissenschaltung mit flachen, gestanzten Nocken gilt das komplex geformte Bauteil als klassische und hochwertige Lösung zur Chronographensteuerung. Im Bild sieht man die Ausgangsposition des Schaltrads vor einer Stoppung: Der Nullstellhebel ruht zwischen zwei Säulen, während der darunter liegende Kupplungshebel außen an einer Säule anliegt.

Fakt #2 für Chronographenfans: Ein-Drücker-Chronograph

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Montblanc: der 2019 lancierte Heritage Monopusher Chronograph mit Kronendrücker (4.700 Euro) © PR
Frühe Chronographen besaßen einen in die Krone integrierten Drücker. Breitling separierte diesen 1915 erstmals von der Krone und positionierte ihn weiter oben am Gehäuse. Wo auch immer der Drücker saß: Mit ihm ließen sich stets nur die Funktionen Starten, Stoppen, Nullstellen aneinanderreihen. Eine sogenannte Additionsstoppung, also das Unterbrechen und Weiterlaufenlassen einer Zeitnahme, war nicht möglich. Dies schaffte wiederum Breitling im Jahr 1934 mit dem ersten Zwei-Drücker-Chronographen. Obwohl ein einziger Drücker die Funktion einschränkt, nehmen viele Marken diese historische Konstruktion heute wieder auf.

Fakt #3 für Chronographenfans: Automatikchronograph

Chronographen mit Selbstaufzug gibt es (erst) seit 50 Jahren. 1969 überschlugen sich die Ereignisse: Am 10. Januar präsentierte Zenith in Genf sein Kaliber 3019 PHC mit dem schlagkräftigen Spitznamen „El Primero“ (der Erste), den das Werk und die zugehörigen Uhren bis heute tragen. Am 3. März stellten Breitling und Heuer gemeinsam sowohl in Genf als auch New York ihre Automatikchronographen vor: Die Breitling Chrono-Matic und die Heuer-Modelle Autavia, Carrera und Monaco wurden vom Kaliber 11 angetrieben, das die beiden Uhrenhersteller gemeinsam mit Hamilton-Büren und Dubois Dépraz entwickelt hatten. Die Idee zu diesem Gemeinschaftsprojekt war bereits Anfang der sechziger Jahre entstanden, womit dies die frühesten Bemühungen um einen Automatikchronographen darstellen.
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Erster Automatikchronograph im Handel: Den Seiko 5 Speed Timer mit Kaliber 6139 konnte man bereits im Mai 1969 kaufen © PR
Die erste Markteinführung kann der japanische Konkurrent Seiko für sich verbuchen: Während die Uhren von Zenith, Breitling und Heuer erst im Herbst erhältlich waren, gelangte der abgebildete Seiko 5 Speed-Timer mit Kaliber 6139 bereits im Mai 1969 ohne großen Werberummel in den Handel.

Fakt #4 für Chronographenfans: Kupplung

Die Kupplung bringt die Zahnräder des Basisuhrwerks in Eingriff mit dem Chronographengetriebe. Die klassische – und schönste – Form der Chronographenkupplung ist die horizontale Räderkupplung (Foto). Hier liegen die beteiligten Räder gut sichtbar nebeneinander und werden beim Start des Chronographen in Eingriff gebracht. Dazu schiebt der Kupplungshebel, gesteuert vom Schaltrad, das kleine Kupplungsrad (links oben), das immer mit dem Sekundenrad (darunter) des Gehwerks im Eingriff ist, an das Chrono-Zentrumsrad (Mitte) heran.
Moderner ist die vertikale Reibungskupplung, die das unerwünschte Springen des Stoppsekundenzeigers beim Starten des Chronographen verhindert. Sie besteht aus zwei auf einer Achse übereinander liegenden Druckscheiben. Die obere davon steht mit dem Chrono-Zentrumsrad in Verbindung, die untere mit dem Sekundenrad. Bei angehaltenem Chronographen trennt eine Art Zange die beiden Scheiben voneinander. Durch Betätigung des Startdrückers öffnet sich die Zange; jetzt pressen Federn die Scheiben gegeneinander, und der Chronographenzeiger setzt sich in Bewegung. Die einfachste Art der Kupplung ist das Schwingtrieb. Dabei handelt es sich um einen schräg im Werk stehenden Kolben, der an beiden Enden verzahnt ist. Unten ist das Schwingtrieb ständig mit dem Gehwerk verbunden. Beim Start des Chronographen wird das Bauteil von der schrägen in eine senkrechte Position geschoben und kommt so mit dem Chronographenmechanismus in Eingriff. Mehr über Chronographenkupplungen erfahren Sie hier!

Fakt #5 für Chronographenfans: Valjoux 7750

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Meistverwendetes Chronographenwerk der Welt: das Valjoux 7750 vom Werkehersteller Eta © PR
Dieses Automatikkaliber wurde 1973 vom Hersteller Valjoux entwickelt, der später im Werkeriesen Eta aufging. Es stellt den absoluten Klassiker unter den Basiswerken dar: Als die mechanische Uhr nach der sogenannten Quarzkrise der siebziger Jahre in den 1990ern wieder beliebt wurde, war fast jeder Chronograph mit diesem robusten und verlässlichen Uhrwerk ausgestattet. Der Grund: Dank Massenfertigung und der Verwendung einfacher Baugruppen wie Kulissenschaltung und Schwingtriebkupplung  lässt sich das Valjoux 7750 – oder Eta 7750, wie es mittlerweile ­eigentlich heißt – kostengünstig produzieren. Noch heute ist es das meistverwendete Chronographenwerk, wobei seit einigen Jahren verstärkt Alternativen am Markt erscheinen. Der größte Konkurrent ist Sellita mit seinem fast baugleichen Kaliber SW 500.

Fakt #6 für Chronographenfans: Regattachronograph

Bei Segelregatten gibt es eine sogenannte Vorstartphase, in der die Boote vor der Startlinie kreuzen, um beim Signal von der bestmöglichen Position aus ins Rennen zu gehen. Regattauhren sollen die wichtigen Minuten vor dem Start bestmöglich sichtbar machen. Das tun sie beispielsweise mit großen Fenstern für jede Minute, in denen der Hintergrund die Farbe wechselt.
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Ausgefeiltester Regattachronograph: Rolex Oyster Perpetual Yacht-Master II (17.000 Euro in Edelstahl) © PR
Das Problem: Während verschiedene Regatten auch verschieden lange Vorstartphasen haben, ist die Länge des Countdowns bei fast allen Uhren vorgegeben. Die perfekte Lösung bietet Rolex mit seiner Yacht-Master II. Hier lässt sich der Countdown, dargestellt von einer gerahmten Zehn-Minuten-Skala, durch eine Kombination aus Drehen der Lünette und Betätigen des unteren Drückers sowie der Krone programmieren. Danach weist der kurze Countdown-Zeiger auf die richtige Zahl, und der individuelle Countdown kann beim Signal für die Vorstartphase über den oberen Drücker gestartet werden.

Fakt #7 für Chronographenfans: Bullhead

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typischer Bullhead-Chronograph: TAG Heuer Carrera Mikrograph (19.100 Euro) © PR
Ein Bullhead-Chronograph trägt seine Drücker wie Stierhörner oben auf dem „Kopf“. Mit diesem Aufbau erinnern Uhren wie der TAG Heuer Carrera Mikrograph an klassische Stoppuhren – von denen sie inspiriert sind. Noch authentischer wird es, wenn man die Uhr wie in diesem Fall aus der Gehäusehalterung nehmen und wie eine Stoppuhr verwenden kann.

Fakt #8 für Chronographenfans: Schleppzeiger

Beim Schleppzeiger- oder Rattrapante-Chronographen läuft, versteckt unter dem Stoppsekundenzeiger, ein zweiter Zeiger mit, der sich über einen zusätzlichen Drücker separat stoppen lässt. Auf diese Weise kann der Träger zum Beispiel eine Zwischenzeit festhalten. Beim erneuten Betätigen des Zusatzdrückers holt der Schleppzeiger wieder zum normalen Stoppzeiger auf und wartet auf den nächsten Zwischenstopp – oder darauf, zusammen mit den anderen Chronographenzeigern gestoppt und auf null gestellt zu werden.
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Chronograph mit gleich drei Schleppzeigern: A. Lange & Söhne Triple Split (141.800 Euro) © PR
Die Zusatzfunktion ist zwar spannend und technisch anspruchsvoll, aber leider lassen sich mit dem Schleppzeiger keine Minuten oder gar Stunden festhalten. Diesen Makel wollte die sächsische Manufaktur A. Lange & Söhne nicht länger dulden und entwickelte 2004 zunächst die Double Split mit zusätzlichem Schleppzeiger für die Minuten und 2018 schließlich die Triple Split mit drei (blauen) Rattrapante-Zeigern für Sekunden, Minuten und Stunden. Das ist einmalig auf der Welt – und mit ein Grund für den stolzen Preis.

Fakt #9 für Chronographenfans: Lemania 5100

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Kaliberumbau à la Lemania 5100: Tutima Saxon One Chronograph Royal Blue (4.900 Euro) © PR
Dieses historische Kaliber wurde bis in die 2000er Jahre von Uhrenmarken genutzt, die zusätzlich zu den Stoppsekunden auch die gestoppten Minuten aus der Mitte anzeigen wollten. Als alle Restbestände aufgebraucht waren, entwickelten manche Marken eigene Umbauten des Valjoux 7750, die sowohl den zentralen Minutenzähler als auch die zusätzliche 24-Stunden-Anzeige des Lemania 5100 beibehielten. So nutzt beispielsweise Tutima sein Kaliber 521 im eleganten Saxon One Chronograph Royal Blue.

Fakt #10 für Chronographenfans: Schnellschwinger

Die übliche Schwingfrequenz moderner mechanischer Armbanduhren beträgt 28.800 Halbschwingungen pro Stunde. Das entspricht acht Halbschwingungen pro Sekunde oder vier Hertz. Während der letzten zehn Jahre haben sich vor allem TAG Heuer, Zenith und Montblanc gegenseitig mit Hundertstel- und Tausendstelsekunden-Chronographen überboten.
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Hundertstelsekunden-Chronograph: Zenith Defy El Primero 21 Carbon (17.600 Euro) © PR
Den Rekord hält TAG Heuer mit dem – nicht mehr erhältlichen – Mikrogirder, der bis auf die halbe Tausendstelsekunde stoppen konnte. Eine solche Genauigkeit liegt freilich weit über der Reaktionsspanne des Uhrenträgers. Realistischer ist da der Hundertstelsekunden-Chronograph Defy El Primero 21 von Zenith, der 2019 in einer neuen Version mit Kohlefasergehäuse erschienen ist. ak
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