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Hands-on: Hanhart 417 ES 1954

Hanhart: 417 ES 1954
© PR
Robustheit. Zuverlässigkeit. Ablesbarkeit. Nach diesen drei Kriterien baute Hanhart einst den ersten sogenannten »Bundeswehr-Chronographen«. 2022 kehrte das Schwarzwälder Unternehmen zu seinen Wurzeln zurück und lancierte die 417 ES 1954 in ursprünglicher Gehäusegröße und mit zahlreichen originalgetreuen Details.
Der Hanhart 417 ES 1954 Chronograph kommt einem wie ein »guter alter Bekannter« vor. Seine gerändelte, gut greifbare und in beide Richtungen stufenlos und geschmeidig drehbare Lünette mit dem roten Marker stellt ein unverkennbares Stilelement von Hanhart dar. Das kontrastreiche Zifferblatt in Schwarz-Weiß- und übersichtlicher Bicompax-Optik steht ganz klar im Fliegeruhrenerbe der Marke. Die Hütchendrücker markieren angesagtes Retro-Design, und die Manschette am Lederarmband erinnert an jene Zeit, als Hanhart die Bundeswehr mit dem 417 ES Fliegerchronographen ausrüstete, weshalb man auch liebevoll von einer »Unterlage im Bund-Stil« spricht.Das Buchstabenkürzel »ES« steht dabei für das Material Edelstahl und die 1954 für das erste Produktionsjahr des Chronographen 417. Nach der Wiederauflage des Modells im Jahr 2020 in einer Gehäusegröße von 42 Millimetern kehrt eine der legendärsten Stopparmbanduhr nun mit historisch korrektem Gehäusedurchmesser von 39 Millimetern unlimitiert in die Kollektion zurück. Fast zehn Jahre belieferte Hanhart einst die deutschen Streitkräfte mit dem 417 ES Chronographen, bis sich die Marke ab 1963 auf den Bau von Handstoppuhren konzentrierte. Die wenigen, noch erhaltenen Exemplare der historischen Uhr gelten heute als begehrte Sammlerstücke.
Erkennbarkeit: Die Silhouette der 417 ES 1954 weist die Uhr eindeutig als eine Hanhart aus. © Hanhart
Der neue 417 ES 1954 Chronograph ist dagegen komplett in der Gegenwart angekommen, und zwar nicht nur, weil er mit seinem reduzierten Durchmesser dem gerade angesagten Trend zu kleineren Zeitmessern und mit seinem Design dem bereits länger anhaltendem Retro-Ansinnen folgt. Er ist eine Zeitmaschine, die prägende Details der Vergangenheit unaufdringlich mit den Ansprüchen der Gegenwart vereint.

Ganz klar und übersichtlich: das Zifferblatt der 417 ES 1954

Für die Stilelemente der Vergangenheit steht ganz klar das Zifferblatt in seinem auch heute noch genauso beliebten Bicompax-Layout mit kleiner Sekunde bei neun Uhr und dem 30-Minuten-Chronographenzähler bei drei Uhr. Skalierungen, Ziffern, Schriftzüge und Zeiger scheinen dem früheren 417er-Modell geradezu aus dem Gesicht geschnitten. Ein Beispiel dafür ist das historische Hanhart-Logo unterhalb der Zwölf, das auch auf dem massiven Gehäuse zu finden ist – mit seinem schnörkeligen »h«, das sich wiederum auf der großen gerändelten Krone wiederholt. Die ebenfalls historisch inspirierten Aufschriften »antimagnetic« und »shockproof« bedeuten in der Gegenwart bis zu 16000 A/m Magnetfeldschutz nach DIN 8309 und eine Hanhart-eigene Werkdämpfung als zusätzlicher Stoßschutz. Zudem ist die Uhr heute bis zu zehn Bar druckfest.
Vergangenheit: Lünette, Hütchendrücker und gewölbtes Saphirglas im Retro-Stil. © Hanhart
Die Zeigerformen stimmen bis hin zum geöffneten kurzen Ende am zentralen Stoppsekundenzeiger oder der Pfeilspitze beim Chronographen-Minutenzähler vollkommen überein. Ja selbst die filigrane Stoppsekundenskalierung am Zifferblattrand mit vier Teilstrichen entspricht der Vergangenheit, würden doch beim heute verbauten Sellita-Kaliber SW510 M mit seiner Frequenz von vier Hertz drei Teilstriche reichen.

Das Sellita-Uhrwerk der Hanhart 417 ES 1954

Das »M« in der Werkbezeichnung weist darauf hin, dass es sich um ein Handaufzugswerk handelt, das als Varianten des Sellita-Automatikkalibers SW510 seit geraumer Zeit erhältlich ist. Durch den Rückbau der Automatik verringert sich die Bauhöhe des Uhrwerks von 7,9 Millimeter in der Automatikversion auf 7,0 Millimeter in der Handaufzugversion.
Sicherheit: Der massive Edelstahl-Schraubboden bietet zehn Bar Druckfestigkeit. © Hanhart
Das Uhrwerk überdeckt jetzt eine große Brücke, die eine Aussparung für die Nockenschaltung besitzt, während eine Skelettierung im Zentrum den Blick auf das Chronographen-Zentrumsrad freigibt – leider nicht durch den massiven Gewindeschraubboden zu sehen. Neben der Zeitanzeige mit kleiner Sekunde bietet das Kaliber SW510 M die Chronographenfunktion auch mit einem Zwölf-Stunden-Zähler bei sechs Uhr sowie einer Datumsanzeige mit Schnellkorrektur. Beide Indikationen wurden allerdings zugunsten der originalgetreuen Wiederauflage des Chronographen 417 ES hier absichtlich weggelassen.
Schlichtheit: die matte Edelstahl-Dornschließe mit historischem Hanhart-Logo. © Hanhart
Ganz originalgetreu ist der Chronograph 417 ES 1954 dennoch nicht, tickte doch im Modell 417 ES mit dem Hanhart Kaliber 42 ein Schaltradchronograph mit Temposchaltung, sprich Flyback-Funktion. Dieses Uhrwerk wurde 1957 eingeführt und war eine Weiterentwicklung des Hanhart Kalibers 41, das seit 1954 im Modelle 417 E im mattverchromten Messinggehäuse seinen Dienst verrichtete. Zur Modernität des heutigen Kalibers Sellita SW510 M gehören 58 Stunden Gangautonomie, so dass man den Handaufzug auch mal einen Tag vergessen kann. Das könnte sogar zum Gangausgleich verhelfen, da die Uhr mit nachlassender Federspannung langsamer wird, aber immer im Plus bleibt, während sie bei Vollaufzug reichliche fünf Sekunden vorgeht. Der Liebhaber wird das tägliche Ritual des Handaufzuges jedoch nicht missen wollen, zumal es über die große handliche Krone hervorragend funktioniert.
Sichtbarkeit: Dank kräftiger Superluminova ist die Zeit auch im Dunklen gut zu erkennen. © Hanhart
Der Chronograph wird über die rustikalen Hütchendrücker bedient, was mit festen Druckpunkten sehr zuverlässig einhergeht. Unter dem nach historischem Vorbild hoch gewölbtem Saphirglas zieht dabei ein filigraner, aber doch gut sichtbarer Stoppsekundenzeiger mit gebogener Spitze zur Vermeidung von Parallaxenfehlern seine Kreise. Auch der Minutenzeiger ist am Ende leicht gebogen. Alle drei Zeiger aus der Mitte und die Stundenziffern sind mit Superluminova C3 GL beschichtet, was zu bester Ablesbarkeit auch bei schlechten Lichtverhältnissen führt.

Klare Ansage: Die 417 ES 1954 ist eine sportliche Fliegeruhr

Besten Tragekomfort bietet das schwarzes Rindlederband mit Unterband und Alcantara-Futter. Nicht nur zum Bandwechsel wären Federstege mit integrierten Schnellwechsel-Stiften ganz angebracht. Damit ließe sich auch das Unterband zu mancher Gelegenheit komfortable entfernen. Die Höhe der Uhr würde sich etwas verringern, ihre Ausstrahlung von einem sehr sportlich anmutenden Zeitmesser zu einem etwas dezenterem wechseln. Reine Eleganz wird die 417 ES 1954 jedoch niemals ausstrahlen – und das muss und soll sie auch nicht, stammt sie doch aus einem Haus, das für sportliche  Fliegerchronographen und funktionale Stoppuhren steht – und dieses Image unterstreicht sie auf schönste Weise. Die Kosten der Uhr belaufen sich auf 2.090 Euro. MaRi
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