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Fliegeruhren – Historie, Merkmale & Design

© PR
Eine der erfolgreichsten Uhren-Gattungen überhaupt ist die der Fliegeruhr. Ihre Beliebtheit hat mit ihrem unverkennbaren Design zu tun und dieses wiederum mit ihrer bewegten Geschichte: Als sich der Mensch in die Lüfte erhob, wurden Zeitmesser zum unverzichtbaren Instrument, ein eigener Typus entwickelte sich – die Fliegeruhr.Inhalt:
Hanhart-Fliegerchronograph mit einem Drücker aus dem Jahr 1941 © Hanhart
Die Zeiten sind vorbei, in denen jeder Pilot eine spezielle Uhr zur Unterstützung benötigte. Moderne Messinstrumente und nicht zuletzt GPS, das globale Navigationssatellitensystem zur Positionsbestimmung und Zeitmessung, sind heute die erforderlichen Arbeitsmittel. Was aber bleibt, ist der typische Look einer Fliegeruhr: Mit ihrem klassischen Design gehört die Uhr für Piloten zu den geschätzten Favoriten mancher Uhrenkollektion.

Die ersten Fliegeruhren

Doch zurück zum Anfang: Der Brasilianer Alberto Santos-Dumont führte Anfang des 20. Jahrhunderts zahlreiche Versuche mit seinen selbstgebauten Flugzeugen durch. Er soll sich bei seinem Freund und Juwelier Cartier darüber beklagt haben, dass die gewöhnlichen Taschenuhren während eines Fluges kaum ablesbar seien. Daraufhin konstruierte Cartier die heute legendäre Santos. Das Modell ging 1911 in Serie und ist seither fester Bestandteil der Uhrenkollektion.Chronologie: Im kostenlosen Download erhalten Sie einen Überblick über die Geschichte der mechanischen Fliegeruhr. Hier können Sie die Chronik herunterladen.

Die Entwicklung der typischen Fliegeruhren

Im Ersten Weltkrieg hatten Fliegeruhren noch keine Armbänder. Es handelte sich bei diesen Modellen vielmehr um Taschenuhren in einem Lederetui, das am Handgelenk getragen oder im Cockpit befestigt wurde. Zunächst ging es vor allem um die genau ablesbare Zeit, weshalb diese frühen Fliegeruhren mit einer kleinen Sekunde ausgestattet waren.Ein weiteres Merkmal beschreibt Konrad Knirim: „Die Krone dieser Uhren ist unten angebracht, um die Uhr auch in der Halterung aufziehen zu können.” Knirim, gelernter Maschinenbauingenieur, ist ausgewiesener Kenner von Militäruhren. Als leidenschaftlicher Sammler publiziert er oft zu diesem Thema, hat zwei Bücher herausgebracht und sich intensiv mit Fliegeruhren beschäftigt. So kennt er auch die weiteren Anforderungen, die schon die ersten Piloten an ihre Uhren stellten: Neben der Präzision stand eine gute Ablesbarkeit im Vordergrund. Daher erhielten Fliegeruhren bald schon große Leuchtziffern und -zeiger.
Fliegeruhren dienten im Ersten und Zweiten Weltkrieg vor allem der Orientierung © Archiv
Ebenfalls als praktisch erwies sich der Chronograph, etwa zum Stoppen von sekundengenauen Zwischenzeiten, die der Pilot zum Beispiel für Kurzzeitmessungen im Blind­anflug benötigte. Orientierung gaben dabei Funkleitstrahlen. Dank dieser wusste der Pilot, innerhalb welcher Zeit – die dann mit Hilfe des Chronographen gemessen wurde – er sein Flugzeug auf eine bestimmte Höhe bringen muss. So gewann der Chronograph an Bedeutung unter den Fliegeruhren.

Spielen eine eigene Rolle an Bord: Beobachtungsuhren

Als Flugzeuge zunehmend lange Strecken fliegen konnten, kam den Uhren eine weitere Funktion im Cockpit zu: die Navigation. Wie in der Seefahrt hing die Positionsbestimmung von drei unerlässlichen Instrumenten ab: Als erstes ist ein Kompass zu nennen. Ebenfalls erforderlich war ein Sextant, um den Breitengrad zu bestimmen. Dies geschah durch Messung des Winkels der Sonne oder eines Sterns zum Horizont. Als drittes Instrument benötigte man eine genau gehende Uhr, um den Längengrad zu berechnen. Dazu benutzte man zunächst große, sogenannte Beobachtungsuhren, die äußerst präzise funktionierten und über der Montur am Unterarm befestigt wurden. Wegen der Geschwindigkeit der Flugzeuge musste die Positionsbestimmung möglichst schnell erfolgen, wofür speziell ausgebildete Navigatoren – auch Beobachter genannt – zuständig waren.
Die Lindbergh-Stundenwinkel-Uhr von Longines ermöglichte eine schnelle Längengradbestimmung für die Navigation © Longines
Um ihre Arbeit zu erleichtern, wurden sogenannte Gradmessuhren entwickelt. Deren Zifferblätter waren in Bogengrade aufgeteilt, so dass der Greenwicher Stundenwinkel abgelesen werden konnte. 1927 überquerte der Flugpionier Charles A. Lindbergh im ersten Nonstop-Alleinflug den Atlantik. Das brachte ihn auf die Idee gemeinsam mit Longines 1931 eine Stundenwinkeluhr zu entwickeln: Der Zeitmesser ermöglichte, inspiriert von der Weems-Uhr, eine Längengradbestimmung auf schnelle Weise, da sich der Stundenwinkel von Greenwich – der wichtigste Teil der Längengradbestimmung – unmittelbar von ihr ablesen ließ. Daher auch die Bezeichnung "Stundenwinkel-Uhr". Bis heute führt Longines ein solches Modell in der Kollektion; Patek Philippe baute 1936 ebenfalls eine Stundenwinkel-Uhr.
Longines: Lindbergh-Stundenwinkeluhr von 1931 © Longines

Das klassische Fliegeruhren-Design

Gradmesstaschenuhren und Beobachtungsarmbanduhren für Flieger wurden seit den 1930er-Jahren in Deutschland zum Beispiel von Walter Storz (Stowa), Wempe und IWC produziert. Zu den attraktivsten Exemplaren zählt Konrad Knirim die Fliegerchronographen von Tutima mit dem Kaliber Urofa 59 sowie von Hanhart mit den Hanhart-Kalibern 40 und 41. „Diese Uhren werden immer wieder angeboten und sind etwa für 5.000 Euro erhältlich.”, erklärt Knirim. Eine ebenfalls beliebte Fliegeruhr sei die Mark XI von IWC, erstmals 1949 auf den Markt gebracht.
Beliebte Fliegeruhr: Eine frühe Mark XI von IWC, gefertigt ab 1949, mit Weicheisen-Innengehäuse © IWC Schaffhausen
Die Charakteristiken dieser Uhren definieren bis heute den Typ der Fliegeruhren beziehungsweise Pilotenuhren. „Damit bezeichnet man heute vor allem das Design”, erklärt Konrad Knirim. Denn eine Fliegeruhr benötige keine bestimmten Funktionen, sondern müsse einen präzisen Gang vorweisen und schnell und eindeutig ablesbar sein. Daher der Anspruch, eine Fliegeruhr auf die Zeitanzeige zu reduzieren und außer mit einem Chronographen nicht mit weiteren Komplikationen zu verbinden. Die leichte Ablesbarkeit wird von einem schwarzen Zifferblatt mit Leuchtanzeige, hellen Ziffern oder Indizes sowie hellen Zeigern begünstigt. Eine gelungene Reminiszenz an die Herkunft der Fliegeruhren und ihre Verwandtschaft mit den Bordinstrumenten in einem Cockpit.

10 typische Merkmale von Fliegeruhren

Unter dem Begriff "Fliegeruhr" werden heute alle möglichen Zeitmesser zusammengefasst. Klare Designcodes besaßen in der Vergangenheit vor allem die militärischen Modelle der vierziger Jahre. Wer eine entsprechende Retrouhr sucht, sollte die historischen Vorgaben dieses Genres kennen.

Die Militäruhren der vierziger Jahre als Vorbild

Fliegen gehört zu den beeindruckendsten Dingen, die der technische Fortschritt dem Menschen ermöglicht hat. Schon früh wurden für diesen Zweck Uhren entwickelt. Sie mussten sich unter allen Bedingungen leicht ablesen und bedienen lassen, damit der Zeitmesser seinen Zweck als Navigationsinstrument erfüllen konnte. Eine Uhr, die zur Navigation einsetzbar war, nannte man auch Beobachtungsuhr, kurz B-Uhr.
Der Traum vom Cockpit: Fliegeruhren sind nicht nur etwas für echte Piloten sondern für alle, die sich mit dem Fliegen verbunden fühlen – oder einfach das Fliegeruhren-Design mögen. © Archiv
In heutigen Retromodellen wird am häufigsten das Design der militärischen Pilotenuhren aus den vierziger Jahren zitiert. Hier finden sich besonders viele Merkmale, die für einen hohen Nutzungskomfort und damit für größtmögliche Sicherheit im Cockpit sorgten. Welche Elemente das sind? Im Grunde alle sichtbaren Bestandteile von Zifferblatt und Zeigern über Gehäuse samt Krone bis hin zum Armband.
Wempe: Beobachtungsuhr von 1942 © Wempe Glashütte

Die typischen Merkmale einer Fliegeruhren erklären wir in diesem Video:

Das Fliegeruhren-Zifferblatt:

Typisches Merkmal einer Fliegeruhr #1 – mattschwarzes Blatt:

Das Zifferblatt einer klassischen Fliegeruhr, wie sie beispielsweise die Piloten im Zweiten Weltkrieg nutzten, hat dank seiner mattschwarzen, meist gekörnten Oberfläche nicht reflektiert.

Typisches Merkmal einer Fliegeruhr #2 – klar ablesbare Anzeige:

Noch wichtiger für die Ablesbarkeit als das mattschwarze Zifferblatt war jedoch die reduzierte, klar gegliederte Zeitanzeige mit gut erkenn- und unterscheidbaren Stunden- und Minutenindexen.

Typisches Merkmal einer Fliegeruhr #3 – Nullindex in Dreiecksform:

Der Nullindex in Dreiecksform beruhte auf militärischen Vorgaben und sollte sich bestmöglich von den Stundenzahlen unterscheiden. Es gab das Dreieck sowohl allein als auch in Kombination mit zwei links und rechts platzierten Punkten.Woher das Fliegeruhrendreieck kommt, erfahren Sie hier.

Typisches Merkmal einer Fliegeruhr #4 – Leuchtmasse:

Sämtliche Indexe waren genauso großzügig mit Leuchtmasse belegt wie die – meist rautenförmigen – Zeiger, die sich in Breite und Länge deutlich voneinander unterschieden. Es versteht sich von selbst, dass auch der Sekundenzeiger im Dunkeln leuchtete.
Laco: Kiel.2 (2.190 Euro) © Laco
Zu guter Letzt trugen militärische Fliegeruhren kein Logo, da dieses aus funktionaler Sicht nutzlose Element lediglich die Ablesbarkeit eingeschränkt hätte. Eine aktuelle Fliegeruhr, die alle Zifferblatt-Merkmale in sich vereint ist beispielsweise die Mini-Replika von Laco. Es gibt sie sowohl als Baumuster A als auch B. Beide Gestaltungsvarianten wurden in den 1940er-Jahren für die deutsche Luftwaffe produziert. Baumuster A war für Piloten gedacht und entsprach einem klassisch-schlichten Zifferblatt mit Stundenzahlen; Baumuster B (siehe Bild) erleichterte Navigatoren ihre Arbeit durch große Minutenzahlen am Rand sowie einen kleinen, dezenten Stundenkreis nahe dem Zentrum.

Das Fliegeruhren-Gehäuse:

Typisches Merkmal einer Fliegeruhr #6 – satinierte Oberflächen:

Die in vielerlei Hinsicht optimierte Ablesbarkeit der Anzeigen setzte sich bei klassischen Fliegeruhren in der Hülle fort: Auch hier durfte nichts spiegeln oder reflektieren, weshalb die Uhrenschalen satiniert und nicht poliert wurden.

Typisches Merkmal einer Fliegeruhr #7 – große griffige Krone:

Die Krone war groß, geriffelt und durfte nicht flach an der Gehäuseflanke anliegen, was den Bedienkomfort geschmälert hätte. Stattdessen stand sie entweder von der Seite der Uhr ab oder besaß eine besondere Form: Konisch zum Gehäuse hin zulaufende Bedienelemente waren ebenso häufig wie die annähernd runde Zwiebelkrone.

Typisches Merkmal einer Fliegeruhr #8 – große Gehäuse:

Auch die Gehäusegröße bestimmte das Design. Während bei eleganten Armbanduhren Maße um die 34 Millimeter gang und gäbe waren, überschritten Fliegeruhren oftmals die 40-Millimeter-Marke; die Modelle, die Stowa, Wempe, A. Lange & Söhne und andere Unternehmen für die Flieger der deutschen Wehrmacht produzierten, maßen sogar 55 Millimeter. Der große Gehäusedurchmesser verbesserte nicht nur die Ablesbarkeit, sondern erleichterte zudem den Gebrauch, schließlich wurden die Uhren über der Fliegerkombi getragen und manchmal sogar um den Oberschenkel geschnallt. Ein aktuelles Beispiel ist die IWC Big Pilot's Watch Heritage, die 46,2 Millimeter groß ist.Hier finden Sie den ultimativen Überblick über die Fliegeruhren von IWC.
IWC: Big Pilot’s Watch Heritage (14.500 Euro) © IWC Schaffhausen

Das Fliegeruhren-Armband:

Typisches Merkmal einer Fliegeruhr #9 – braune überlange Armbänder:

Die – oftmals überlangen – Armbänder klassischer Fliegeruhren bestanden meist aus braunem, seltener aus schwarzem Rindsleder. Ein Beispiel dafür, wie solche überlangen Bänder ausgesehen haben, liefert das Foto der Flieger 36 ohne Logo von Stowa unten. Das 40 Millimeter große Stowa-Modell haben wir in einem Hands-on genauer unter die Lupe genommen. Lesen Sie hier unsere Resultate.
Stowa: Flieger 36 ohne Logo (1.250 Euro) © Stowa

Typisches Merkmal einer Fliegeruhr #10 – Metallnieten:

Um die Uhr möglichst sicher am Arm oder Bein zu halten, waren die Anschlüsse an den Bandstegen nicht nur vernäht, sondern zusätzlich mit einer oder zwei Metallnieten fixiert. Geschlossen wurde das Armband fast immer mithilfe einer schlichten Dornschließe. Als besonders sichere Alternative gab es Armbänder, bei denen das schließenlose Ende aus zwei Lagen bestand, die am Ende von einer Niete zusammengehalten wurden. Die Dornschließe war zwischen den Bandlagen eingefädelt, sodass die Uhr niemals zu Boden fallen konnte, selbst wenn sich die Schließe gegen alle Wahrscheinlichkeit einmal ungewollt öffnete. Bei diesen aufwendig gestalteten Armbändern ergänzte oft eine Metallöse die herkömmlichen Bandschlaufen aus Leder.
Der Zeppelin Eurofighter Automatic Chronograph Limited Edition weist die typischen Metallnieten am Armband auf (1.799 Euro) © Zeppelin

Fliegeruhren heute

Die genannten zehn Merkmale waren und sind nicht nur für tatsächliche Flieger und Piloten, sondern auch im Alltag von großem Nutzen. Wer heute einen Zeitmesser im klassischen Fliegeruhrendesign kauft, profitiert von einer guten Ablesbarkeit und hohem Bedienkomfort – ganz zu schweigen von dem Bewusstsein, eine gelungene Retrouhr erworben zu haben. Tatsächlich finden sich alle genannten Eigenschaften in heutigen Fliegeruhren wieder, bis hin zu den extrem großen Gehäusen, die der Hersteller Laco noch immer anbietet. Diese sind allerdings ziemlich selten geworden, schließlich werden die Uhren heute auf herkömmliche Weise am Handgelenk und nicht mehr über der Jacke oder Hose getragen.Die übrigen Designcodes werden umgesetzt, sofern sie ins Gestaltungskonzept der neuen Uhr passen, und ignoriert, sobald die Hersteller etwas anderes erreichen wollen. Hier kann schon mal eine Lünette poliert sein oder ein Armband aus Alligatorleder bestehen. Die Marken agieren nach dem Motto „Erlaubt ist, was gefällt.“ Den meisten Retrofans dürfte jedoch Authentizität am besten gefallen.
Die Tutima Grand Flieger Airport Chronograph ist ein Beispiel für eine moderne Fliegeruhr. Ihr Design ist zwar nicht das einer klassischen Fliegeruhr, dennoch erfüllt sie alle Kriterien hinsichtlich Ablesbarkeit, Robustheit und Tragekomfort. © PR

Fliegeruhren heute: TESTAF - Technischer Standard für Fliegeruhren

Im Juli 2012 wurde der TESTAF (Technischer Standard Fliegeruhren) vom Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik der FH Aachen in Zusammenarbeit mit Sinn auf den Weg gebracht. Er stellt den ersten ingenieurwissenschaftlich begründeten Anforderungs- und Prüfkatalog für Fliegerarmbanduhren im professionellen Einsatz dar.Mit dem TESTAF wird der kompromisslos hohe Anspruch, der an die Ausrüstung von Flugzeugen und Hubschraubern gestellt wird, auf Armbanduhren übertragen. Durch die Einhaltung des TESTAF wird sichergestellt, dass eine Armband-Fliegeruhr die im Fluggerät vorhandenen Zeitmessinstrumente für den Piloten in vollem Umfang ersetzen kann. Dazu muss die Uhr zahlreiche Prüfungen hinsichtlich Ablesbarkeit, Gang und verschiedene physische Belastungen bestehen. Sie wird im Grunde von einer Fliegeruhr zu einem Bordinstrument.Darüber hinaus hatte das Deutsche Institut für Normung im Sommer 2013 beschlossen, eine neue Norm für Fliegeruhren zu schaffen.Für das Projekt TESTAF wurde ein Arbeitskreis "Fliegeruhren" gegründet, in dem namhafte Unternehmen und Institutionen mitarbeiteten – FH Aachen als ingenieurwissenschaftliches Prüfinstitut, DNV GL (vormals Det Norske Veritas und Germanischer Lloyd) als Zertifizierungsinstitut, Lufthansa Cargo und Airbus Helicopters als Anwender, die Redaktion des UHREN-MAGAZINs sowie mehrere Uhrenhersteller. Im Oktober 2015 gab der zuständige Arbeitsausschuss zwei Teile der Norm – Teil 1: Anforderungen und Prüfungen und Teil 2: Konformitätsbewertung – zur Veröffentlichung frei. Im März 2016 trat die Norm in Kraft.

Fliegeruhren heute: Die DIN-Norm 8330 für Fliegeruhren

Seit 2016 gibt es erstmals eine DIN-Norm für Fliegeruhren: die DIN 8330. Uhren, die dieser Norm entsprechen, können die im Flugzeug vorhandenen Zeitmessinstrumente für den Piloten im Ernstfall in vollem Umfang ersetzen. Sie werden von den physikalischen Belastungen des Flugbetriebs nicht beeinträchtigt und stellen kein Gefährdungspotenzial dar. Zudem sind sie kompatibel mit den anderen Bordinstrumenten des Flugzeugs. Dadurch wird die Fliegeruhr einerseits auf ihren Ursprung als ein mit speziellen funktionalen und technischen Merkmalen ausgestatteter Zeitmesser zurückgeführt, und andererseits nach den Anforderungen der modernen Luftfahrt definiert. Zertifizieren können neutrale und alle nach DIN EN ISO/IEC 17065 zugelassene Institutionen, wie die Firma SEACOTEC aus Hamburg. Die ersten DIN-gerechten-Fliegeruhren sind die 857 UTC VFR (ausverkauft) von Sinn Spezialuhren und die Flieger DIN Professional (ausverkauft) von Stowa.Ganz neu bedient auch Laco mit seinem Modell Hamburg die DIN Norm 8330 mit und ohne GMT-Funktion.
Laco DIN 8330 zertifizierte Modelle der Hamburg und Hamburg GMT © Laco
Vor allem auf Initiative der technologie-orientierten Frankfurter Sinn Spezialuhren GmbH hatte DIN im Sommer 2013 beschlossen, erstmals eine Norm für Fliegeruhren zu schaffen. Ein Arbeitskreis wurde gegründet, in dem namhafte Unternehmen und Institutionen mitarbeiteten – die FH Aachen als ingenieurwissenschaftliches Prüfinstitut, DNV GL (vormals Det Norske Veritas und Germanischer Lloyd) als Zertifizierungsinstitut, Lufthansa Cargo und Airbus Helicopters als Anwender sowie als Hersteller Sinn Spezialuhren, Stowa, Laco und Glashütte Original. Im Oktober 2015 gab der zuständige Arbeitsausschuss des DIN die Norm zur Veröffentlichung frei, im März 2016 trat sie in Kraft.
Sinn: 857 UTC VFR © Sinn Spezialuhren
Stowa: Flieger DIN Professional © Stowa
Neben den klassischen Fliegeruhren gibt es auch Flugexperten, die mit klugen Ergänzungen auf dem Zifferblatt Piloten nützliche Zusatzfunktionen bieten. Hier geht es zu fünf Fliegeruhren, die mehr zu bieten haben als nur klare Ablesbarkeit: 5 Fliegeruhren mit besonderen Funktionen

Eine aktuelle Auswahl an Fliegeruhren finden Sie in unserer Galerie:

Oris: Wings of Hope Limited Edition © Oris
Hanhart: 417 ES 1954 © PR
Breitling: Navitimer B02 Chronograph 41 Cosmonaute Limited Edition mit Drehlünette zur Umrechnung von Einheiten © Breitling
Die neue Rolex Air-King von 2022 © PR
Longines Spirit Zulu Time blaues Zifferblatt: Der zentrale Zeiger mit orangefarbener Pfeilspitze zeigt die zweite Zeitzone an, während die dritte über die farblich korrespondierende Drehlünette mit Keramikeinsatz eingestellt werden kann. © Longines
IWC: Big Pilot’s Watch 43 Top Gun © PR
IWC: Big Pilot's Watch 43 Spitfire © IWC
Beim Sondermodell 358 C, das in Zusammenarbeit von Chronos und Sinn Spezialuhren entstand, befindet sich bei drei Uhr die Anzeige für die Stoppminuten, bei sechs Uhr der Totalisator für die gestoppten Stunden und bei neun Uhr die kleine Sekunde. © Sinn Spezialuhren
Charakterstarker Flieger: Les Grandes Classiques Automatik-Pilot-Chronograph mit ETA/Valjoux 7750. Preis: 2380 Euro. © Aerowatch
Oris: Rega Fleet Limited Edition © Oris
Laco: Aachen Oliv 39 © Laco
Breguet: Type XXI 3815 mit orangefarbenen Anzeigen © Breguet
Klassische Fliegeruhr von Laco: Neapel 39 (Baumuster A) © Laco
Hamilton Khaki Aviation X-Wind Auto Chrono: Wie jede X-Wind besitzt auch die neue Version einen drehbaren Innenring zur Anzeige des Seitenwindes und für Driftwinkelberechnungen, die über die beiden verschraubten Zusatzkronen an der rechten Gehäuseflanke vorgenommen werden. © Sven de Almeida 2020
Fortis: Flieger F-39 Midnight Blue © Fortis
Die aus fünf Modellen bestehende Uhrenlinie Super AVI feiern die Geschichte von Breitling-Fliegeruhren und sind optisch von der Co-Pilot, Ref. 765 AVI aus dem Jahr 1953 inspiriert. © Breitling
Die Hamilton Khaki Aviation Pilot Pioneer 43 Millimeter ist eine moderne Fliegeruhr im Retro-Look und kommt mit Kathedralzeigern © Hamilton
Ein Flieger-Chronograph im Vintage-Stil mit markanter Zwiebelkrone ist der Aristo Vintage Flieger-Chrono 2022. © Aristo
Fortlaufend aktualisierter Artikel, ursprünglich online gestellt im September 2014.
Longines Tutima Seiko Hanhart Fliegeruhren Militäruhren Breitling Navitimer Wempe Stowa Flieger IWC Fliegeruhr Laco Fliegeruhr Wissen Cartier Hamilton Zeppelin Archiv
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Inhorgenta stärkt Uhrenprofil und wächst mit starken Marken – Top Thema

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Hamilton – Erweiterung der Khaki Field Murph Kollektion – Hotspot

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