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5 Fakten über Longines

Longines: Spirit Zulu Time
© PR
Mit jährlich rund 1,5 Millionen Uhren ist Longines einer der größten und erfolgreichsten Schweizer Uhrenhersteller. Beim Umsatz gehört man mit geschätzt 1,5 Milliarden Franken zu den fünf umsatzstärksten Schweizer Uhrenherstellern. Vor allem in China ist die Traditionsmarke aus Saint-Imier im Schweizer Jura seit Jahrzehnten sehr begehrt. Longines hat eine lange Historie bei Fliegeruhren und in der Sportzeitmessung, setzt aber seit vielen Jahren vor allem auf das Thema Eleganz, was sich ebenso im Uhrendesign ausdrückt wie in der Wahl der Sponsoring-Aktivitäten.
Die Ursprünge des Unternehmens gehen zurück bis 1832: In diesem Jahr trat Auguste Agassiz als Teilhaber in das Uhrmacheratelier Raiguel Jeune & Cie. in St. Imier ein. 1846 wurde er alleiniger Inhaber. 1866 kaufte sein Neffe Ernest Francillon, der 1854 in das Unternehmen von Agassiz einstieg, zwei Parzellen Land im Süden der Stadt. Dieses Gebiet trug den Namen "les longines" was so viel wie "längliche Wiesen" bedeutet. Bereits ein Jahr später begann Francillon hier eine Fabrik zu bauen, mit dem Ziel, die Arbeit zu zentralisieren und die Produktion nach und nach zu mechanisieren. Im Jahr 1867 entschied er sich, die Uhren nicht mit seinem eigenen Namen, sondern mit Longines zu signieren und fügte noch ein Symbol hinzu: die geflügelte Sanduhr. Im Jahr 1878 stellt die Firma ihren ersten eigenen Taschenchronographen vor mit dem Kaliber 20H. Dafür nutzte Longines eine Entwicklung des 1848 in die USA ausgewanderten Uhrmachers Henry Alfred Lugrin: ein rückseitig auf gängigen Uhrwerken montierbares Schaltwerk. Sie passten den Stoppmechanismus mit Kegelrad-Vertikalkupplung so an, dass er auf das hauseigene Handaufzugskaliber 20L passte. Der Kronendrücker des 20H steuerte die drei Funktionen Start, Stopp und Nullstellung per Schaltrad nacheinander an.
In den folgenden Jahren widmete sich das Unternehmen schwerpunktmäßig der Sportzeitmessung und unterstützte wissenschaftliche Expeditionen. So war Longines für die Zeitmessung der historischen Atlantik-Überquerung durch Charles Lindbergh im Jahr 1927 zuständig. Anschließend beriet Lindbergh den Uhrenhersteller bei der Entwicklung einer speziellen Armbanduhr, der "Stundenwinkeluhr", die ab 1930 von vielen Piloten gekauft wurde und später unter dem Namen "Lindbergh-Uhr" mehrere Neuauflagen erfuhr.
2017 feierte Longines 2017 sein 185-jähriges Bestehen unter anderem mit der neuen Kollektion Record und der Quarzuhr Conquest V.H.P.. Letztere besitzt ein sogenanntes GPD-System (Gear Position Detection) – ein System, das den Gang der Quarzuhr überwacht und erkennt, wenn sie Stößen und Magnetfeldern ausgesetzt ist und sie gleichzeitig davor schützt.
2020 brachte Longines eine Kollektion von Uhren auf den Markt, deren Design sich auf die frühen Fliegeruhren bezieht: die Serie Spirit, deren Modelle sich unter anderem durch eine gute Ablesbarkeit und eine große Krone auszeichnen.
Der gute Ruf des Unternehmens ist belegbar: Longines erhielt zwischen 1885 und 1929 insgesamt zehn Mal den ersten Preis bei Weltausstellungen. Mit dem Aufkommen der billigen Quarzuhren aus Japan in den 1970er-Jahren, die in der Schweiz zum Untergang vieler traditionsreicher Uhrenhersteller führte, hatte auch Longines zu kämpfen. Doch als die Marke Anfang der Achtziger zur Swatch Group (damals: SMH) kam, stellte deren Chef Nicolas G. Hayek die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft: Longines verzichtete auf eine eigene Werkeproduktion, die stattdessen zentral bei der Konzernschwester Eta angesiedelt wurde, und konzentrierte sich auf Produktentwicklung und Marketing. Bei Letzterem ging es vor allem darum, der Marke weltweit ein einheitliches Profil zu geben. Longines sollte wieder zum Inbegriff der eleganten Uhr werden. Die Strategie wurde ein voller Erfolg.

Fakt #1 über Longines: Uhren für die Pioniere der Fliegerei

In den 1920er und 1930er Jahren spielte Longines eine große Rolle für die Aviatik: Viele Piloten vertrauten bei ihren Rekordflügen zum Navigieren auf Zeitmesser von Longines - sei es als Borduhr im Cockpit, sei es als Uhr am Handgelenk. Einer der ersten war der Schweizer Pilot und Fotograf Walter Mittelholzer: Er hatte im Winter 1924/25 bei seinem vierwöchigen Langstreckenflug von Zürich nach Teheran einem Bordchronometer von Longines mit dabei, genauso wie bei seinem noch bekannteren Trip von Zürich nach Kapstadt von Dezember 1926 bis Februar 1927.
Bemerkenswert ist, dass sich nicht nur Männer damals ins Abenteuer Fliegen stürzten, sondern überraschend viele Frauen. Zu den bekanntesten gehörte Amelia Earhart: Sie hatte bereits 1928 eine Longines-Armbanduhr getragen, als sie als erste Frau den Atlantik in einem Flugzeug überquerte – allerdings als Passagierin. Vier Jahre danach allerdings stellte sie einen bedeutenden Rekord auf, als sie als erste Frau allein nonstop über den Großen Teich flog, von Kanada nach Nordirland in knapp 15 Stunden. Dabei trug sie dieselbe Longines-Uhr wie 1928. Die Bekanntheit unter den Fliegern rührte unter anderem daher, dass Longines seit 1919 als offizieller Zeitnehmer der internationalen Luftfahrtvereinigung FAI agierte.

Fakt #2 über Longines: Erschwingliche Beständigkeit

Die Uhren von Longines zeichnen sich durch ihr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aus. So dominiert die Marke den Preisbereich für mechanische Uhren zwischen 1.000 und 4.000 Euro; Automatikchronographen gibt es bereits ab 1.800 Euro. Die Uhrwerke werden von der Konzernschwester Eta – teilweise exklusiv für die Longines – hergestellt. Schon seit jeher stellt die Marke Uhren mit hohem Alltagsnutzen her, die sich durch ein klassisch-elegantes Design auszeichnen. Präzision und Zuverlässigkeit werden großgeschrieben. Seit einigen Jahren kommen vermehrt Kaliber mit Siliziumspirale zum Einsatz.

Fakt #3 über Longines: Die berühmte Wankdorf-Uhr

Jeder deutsche Fußballfan kennt die große Stadionuhr mit Longines-Werbung, die bei der WM 1954 im Berner Wankdorfstadion stand und auch den 3:2-Finalsieg Deutschlands gegen Ungarn ­anzeigte. Nach dem Abriss des alten Stadions steht sie, teil­renoviert, seit 2007 vor dem an gleicher Stelle neu gebauten Stade de Suisse.

Fakt #4 über Longines: Das älteste Markenzeichen der Welt

Am 27. Mai 1889 meldete Ernest Francillon, Eigentümer der Uhrenmarke Longines, das Logo mit der geflügelten Sanduhr beim Schweizerischen Patentamt als Wahrzeichen seiner Firma an. Dies macht Longines zum ältesten eingetragenen Markenzeichen der Welt, das heute noch in seiner ursprünglichen Form verwendet wird. Die Sanduhr ist ein Instrument zur Zeitmessung und gleichzeitig ein Symbol für das Verstreichen der Zeit. Die geflügelte Sanduhr symbolisiert die Messung der Zeit, die wie im Flug vergeht. Schon 1876 gehörte das Symbol zu einer echten Longines-Uhr. Die damals sehr geschätzten Longines-Uhren wurden gerne gefälscht. Als Signatur der Echtheit und zum Schutz gegen Fälschungen ließ Ernest Francillon die geflügelte Sanduhr in seine Uhren gravieren – und zwar ins Werkinnere, auf den Unruhkloben. 1893 meldete Francillon das Logo auch als international geschütztes Zeichen an. Bis in die 1950er Jahre blieb die Sanduhr jedoch im Werkinneren verborgen. Erst während des Aufschwungs der Nachkriegsjahre, in den Fünfzigern, schaffte sie es zusammen mit dem mittlerweile ebenfalls geschützten Longines-Schriftzug auf die Zifferblätter der Armbanduhr.

Fakt #5 über Longines: Der erste Chronograph mit zwei Drückern - und Flybackfunktion

Schon in den 1920er Jahren baute Longines als wohl erste Uhrenmanufaktur der Welt Chronographen mit zwei Drückern. Der zusätzliche Drücker - in der Regel bei 4 Uhr positioniert - war für das Stoppen und Nullstellen vorgesehen und erlaubte es dem Benutzer, Additionsstoppungen durchzuführen.
Zuvor hatten Chronographen über nur einen Drücker verfügt, durch den Starten, Stoppen und Nullstellen zwingend hintereinander erfolgten. Longines stattete seine frühen Zwei-Drücker-Chronographen mit einer Flybackfunktion aus, d.h. durch Betätigen des Drückers bei 4 Uhr konnte man, statt erst zu stoppen, den laufenden Zeiger auf null bewegen und ihn von dort sofort wieder loslaufen lassen - eine Funktion, die vor allem von Fliegern genutzt wurde. Sie waren damit die ersten Flyback-Chronographen der Welt. Dass diese Innovation gerade von Longines kam, war kein Zufall: Das Unternehmen aus dem schweizerischen Saint-Imier hatte sich schon früh auf Sportzeitmessung fokussiert und fungierte seit 1919 auch als offizieller Zeitnehmer der internationalen Flugorganisation FAI. Fortlaufend aktualisierter Artikel, erstmals online gestellt im Juni 2016.
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