Die Tambour Carpe Diem von Louis Vuitton zeigt eine reelle Schlange, gefertigt aus Gold. Das Muster ihrer Schuppen allerdings entspringt nicht der Zoologie: Es zeigt das weltberühmte Louis-Vuitton-Monogramm.
Und das Biotop des Reptils ist gruselig: Es windet sich durch das hohle Auge eines Totenschädels, neben dem eine Sanduhr einerseits das Verrinnen der Zeit symbolisiert, andererseits die Gangreserve anzeigt. Hier hat das barocke Vanitas-Motiv Einzug ins Repertoire des französischen Luxuslabels gehalten. Totenschädel und Sanduhr fordern die Menschen auf, ihrer Vergänglichkeit eingedenk das Herz nicht an irdische Güter zu hängen.Louis Vuitton allerdings schafft mit der Tambour Carpe Diem ein irdisches Gut der Extraklasse: Nicht nur, dass Schlange und Totenkopf aus Gold und Email von Meistern ihrer Kunst geschaffen wurden; nein – die Schlange bewegt sich auch. Die Uhr funktioniert als Jacquemart, als ein mechanisch betriebener Automat. Betätigt man den reptilienförmigen Drücker an der Gehäuseseite, dann schiebt sich der Schlangenkopf zur Seite, um den Blick auf die springende Stunde freizugeben. Gleichzeitig öffnet sich das schauerliche Gebiss des Totenschädels und lässt die blutrote Inschrift „Carpe Diem“ – „Nutze den Tag“ – sichtbar werden. Simultan wandert die Schwanzspitze der Schlange auf einer retrograden Anzeige zu der Minute, die es dem Träger gerade geschlagen hat. Das alles funktioniert, weil die Fabrique du Temps Louis Vuitton in zwei Jahre andauernder Detailarbeit das spektakuläre Kaliber LV 525 sowie den Jacquemart-Mechanismus entwickelt hat. Selbst auf ihrer Rückseite gibt die 46,8 Millimeter große Uhr noch etwas her: Das Kaliber zeigt sich hier in Schädelformation. mbe