Grand Seiko zeigt seine erste Uhr mit Komplikation, ein Konstantkraft-Tourbillon. Dabei geht es dem Constant-Force Tourbillon Kodo vor allem um eine höhere Genauigkeit, also einem zentralen Wert von Grand Seiko.
Der Konstantkraft-Mechanismus sorgt für eine gleichmäßige Energieverteilung auf die Hemmung, unabhängig davon, wie stark die Aufzugsfeder aufgezogen ist. Die Konstruktion von Grand Seiko verfügt über einen vollständig integrierten Konstantkraft-Mechanismus in Kombination mit dem Tourbillon auf derselben Achse. Das Tourbillon eliminiert den durch die Schwerkraft verursachten Präzisionsabfall, indem die Hemmungsteile und die Unruh in einem rotierenden Käfig untergebracht sind. Allein diese beiden Mechanismen erfordern außergewöhnliche Konstruktions- und Fertigungstechniken. Die gegenseitige Integration der Mechanismen ist eine patentierte Konstruktion und das Tourbillon verfügt sogar über einen Sekundenstopp. Das Kaliber 9ST1 schlägt mit 28.800 Halbschwingungen und kommt auf eine Gangreserve von 72 Stunden. Die Ganggenauigkeit testet Grand Seiko hier in sechs Lagen, bei drei unterschiedlichen Temperaturen und je Lage 48 Stunden statt 24 Stunden. Insgesamt dauert allein die Überprüfung der Ganggenauigkeit 34 Tage. Dabei darf die Abweichung pro Tag -3 und +5 Sekunden nicht übersteigen.
Das Werk ist komplett skelettiert und auch das Zifferblatt für die Stunden und Minuten lässt Einblicke auf die Mechanik. Unten dreht sich das Tourbillon, links gibt es noch eine Gangreserveanzeige. Das 43,8 Millimeter große Gehäuse mit den durchbrochenen Bandhörnern besteht aus Platin und einer eigenen Titanlegierung. Das Kalbslederarmband wurde wie früher die Lederteile der Rüstung von Samurai behandelt und mit Urushi-Lack von Hand angemalt. 20 Exemplare zum Preis von 370.000 Euro will Grand Seiko bauen.