Die aktuelle und nur auf wenige Stücke limitierte Meistersinger Edition Emaille 1Z eifert Ihrer Vorgängerin in vielerlei Hinsicht nach. Wie vor zwanzig Jahren kommt auch bei ihr ein exklusives Zifferblatt-Material zum Einsatz, das in seiner Bearbeitung nur noch von wenigen Spezialisten beherrscht wird: Emaille. Auch der Antrieb ist nicht minder beeindruckend. Durch den Glassichtboden lässt sich das inzwischen selten gewordene Taschenuhrwerk ETA/Unitas 6498 in modifizierter Ausführung betrachten. Die aufwändigen Dekorationen wie Genfer Streifen und gebläuten Schrauben sowie Glucydur-Schraubenunruh und Schwanenhals-Feinregulierung faszinieren den Betrachter beim Blick durch den mit vier Schrauben gesicherten Glasboden.
Mit dem Zifferblatt geht die Edition Emaille 1Z im Vergleich zu der vor 20 Jahren vorgestellten Emaille-Uhr jedoch eigene Wege. Passend zum Innenleben wählt Meistersinger einen historisch anmutenden Stil früher Taschenuhren. Der aufwändig durch Hitze gebläute Zeiger mit extralangem Überhang zieht – wie bei Meistersinger üblich – als Einziger seine Runden. 1Z steht übrigens – damals wie heute – für „Ein Zeiger“. Dabei verweist er auf instrumentenhaft anmutende Skalierungen, die Zeit intuitiv und entspannend auf fünf Minuten genau abzulesen. Doppelziffern markieren die Stunden, jeweils mit einer blauen „30“ angezeigt, die dazwischen liegenden halben Stunden und weitere Striche die Viertelstunden und die Fünferminuten. So kommt die Zeitanzeige der Meistersinger Edition Emaille 1Z ganz ohne rasende Minuten- und Sekundenzeiger aus.
Die Edition 1Z war im Jahr 2004 Meistersingers erste Editionsuhr mit echtem Emaille-Zifferblatt. Das damals auf 222 Exemplare limitierte Modell stach mit seinem raffiniert hergestellten Zifferblatt besonders hervor. Die Herstellung eines Emaille-Zifferblattes ist ein hochkomplexes und zeitaufwändige Verfahren. Jedes Zifferblatt wird dabei zu einem Unikat und fasziniert durch seinen handwerklichen Charakter.
Verschiedene Arbeitsgänge müssen bei der Herstellung eines Emaille-Zifferblatts über mehrere Tage mehrfach wiederholt werden. Das Ausgangsmaterial wird in einem Mörser zu einem feinen Puder zerrieben. Mit einem Sieb wird der Emaille-Staub auf ein vorbereitetes Kupferzifferblatt verteilt. Bei rund 800 Grad Celsius erfolgt ein erster Brennvorgang in einem Spezialofen. Anschließend muss das Zifferblatt langsam abkühlen. Danach wird das Zifferblatt getrocknet und gereinigt und der Vorgang wiederholt sich ein zweites und drittes Mal. Auch die Rückseite muss ähnlich bearbeitet und mehrmals gebrannt werden, damit sich das Emaille nicht auf der Zifferblattseite wegen zu hoher Spannung verzieht und springt. Während der gesamten Prozedur ist äußerste Sauberkeit entscheidend, um ein perfektes Ergebnis zu erzielen. Bis zur endgültigen Fertigstellung vergehen mehrere Tage. Die Herstellung verursacht sehr viel Arbeit und fast noch mehr Ausschuss. Nur ein Teil der mühevoll angefertigten Zifferblätter kommt für die Endfertigung der Uhr in Frage.
Das so entstandene elfenbeinfarbene Emaille-Zifferblatt findet Platz in einem 43 Millimeter großen und bis fünf Bar druckfesten Gehäuse der Meistersinger: Edition Emaille 1Z. Die Uhr wird am brauen Rindsleder mit Kroko-Prägung, und Doppelfaltschließe getragen und kostet 4.490 Euro.