Auf den Geneva Watch Days hat Micromilspec, der auf Militäruhren spezialisierte Hersteller aus Norwegen, die Milgraph vorgestellt, ihre erste fürs zivile Publikum verfügbare Uhr, die eine GMT-Funktion und einen Chronographen kombiniert. Ursprünglich für Spezialkräfte entwickelt, sind bei der Milgraph Drücker und Krone auf der linken Gehäuseseite platziert. Damit sieht sie aus wie eine Linkshänderuhr. Der eigentliche Grund für diese Gestaltung ist aber ein anderer: Das spezielle Design der Uhr soll verhindern, dass Krone oder Drücker sich bei harten Einsätzen unangenehm in die Hand bohren.
Neben dem verbesserten Tragekomfort hat Micromilspec auch auf eine optimale Bedienung geachtet. Damit die Drehlünette auch mit Handschuhen jederzeit präzise eingestellt werden kann, ist sie mit vier tiefen Einkerbungen versehen. Sie sind in gleichen Abständen zueinander entfernt und so angeordnet, dass sie die wichtige Null-Markierung mit dem Dreieck aussparen. So ist gewährleistet, dass diese jederzeit optimal zu sehen ist. Micromilspec hat diesem Feature einen Namen gegeben und spricht von QuadGrip-Lünette.
Angesichts des militärischen High-Perfomance-Hintergrunds ist es wenig überraschend, dass das Gehäuse aus Titan (konkret: Grade-5-Titan) besteht: Das Material ist deutlich leichter und gleichzeitig härter als Edelstahl und somit für harte Einsätze hervorragend geeignet. Beim Militär wünscht man auch keine unliebsamen Lichtreflexe, daher ist das Gehäuse mikrogestrahlt. Man sieht Auch wenn diese Uhr für Menschen wie du und ich gemacht ist, so bezieht sie ihr Design und damit ihren speziellen Charme doch aus militärischen Anforderungen und der großen Erfahrung, die Micromilspec damit gesammelt hat (siehe Kasten).
Micromilspec: Hintergrund und Mission
Micromilspec ist ein 2019 gegründeter norwegischer Uhrenhersteller, der sich auf individuell angepasste Militäruhren spezialisiert hat. Neben militärischen Einheiten aus verschiedenen Ländern beliefert die Marke auch Ersthelfer und Feuerwehren. Zu ihren Kunden gehören u.a. die U.S. Space Force, die Spezialkräfte der französischen Armee, die norwegische königliche Garde und viele mehr. Als ihre Mission sieht es die Marke an, nicht nur zuverlässige und präzise Uhren Schweizer Qualität zu liefern, sondern diese auch auf die Bedürfnisse ihrer Kunden hin maßzuschneidern.
Dementsprechend ist auch die Anordnung der Funktionen auf dem Zifferblatt von A bis Z durchdacht. Dass uns die Aufteilung der Zähler auf den ersten Blick nicht vertraut vorkommt, liegt daran, dass das Kaliber L121 von La Joux-Perret um 180 Grad gedreht eingesetzt ist, da sich Krone und Drücker links befinden. So befindet sich der 30-Minuten-Zähler bei 6 Uhr, der 12-Stunden-Indikator bei 12 Uhr und die kleine Sekunde bei 3 Uhr. Damit keine Zweifel aufkommen, ist jedes Hilfszifferblatt entsprechend seiner Funktion beschriftet. Zudem ist die Größe der Totalisatoren von ihrer Wichtigkeit bestimmt: der 30-Minuten-Zähler ist am größten, die kleine Sekunde am kleinsten gestaltet. Da sich viel auf dem Zifferblatt tut, ist der feine zentrale Sekundenzählzeiger mit einer orangefarbenen Spitze versehen, sodass man ihn schnell finden kann. Stunden- und Minutenzeiger sind wie die Indexe mit Leuchtmasse belegt und so auch im Dunkeln jederzeit ablesbar. Ein flaches Saphirglas schützt das Zifferblatt von außen.
Das La-Joux-Perret-Kaliber L121 bietet als Zusatzfunktion eine zweite Zeitzone. Dafür gibt es einen zusätzlichen Zeiger aus der Mitte, der mit seiner durchbrochenen orangen Pfeilspitze auf die umlaufende 24-Stunden-Skala weist. Das Werk zieht automatisch auf und bietet eine Gangreserve von 60 Stunden, was dem heutigen Stand der Technik entspricht. Das Werk verbirgt sich hinter einem geschlossenen Boden: Er ist mit dem Markenlogo von Milspec verziert, das an einem Shuriken erinnert.