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6 Minuten

5 Fliegeruhren mit besonderen Funktionen

Zenith Uhr Pilot Big Date Flyback
© Zenith
Klassische Fliegeruhren im Stil der Beobachtungsuhren aus den vierziger Jahren konzentrieren sich auf die perfekte Ablesbarkeit der Uhrzeit, zusätzliche Anzeigen gibt es in der Regel nicht. Hier können Sie nachlesen, wie zehn typische Merkmale von klassischen Fliegeruhren aussehen. Doch es gibt auch Flugexperten, die mit klugen Ergänzungen auf dem Zifferblatt Piloten nützliche Zusatzfunktionen bieten.

#1 der besonderen Funktionen von Fliegeruhren: der Kompass

Erfahrene Piloten können vermutlich anhand des Sonnenstandes und der Uhrzeit oder aus Erfahrung heraus die Himmelsrichtung bestimmen. Wer es etwas einfacher haben will, nutzt eine Kompasslünette, wie sie zum Beispiel die Prospex-Modelle der Linie LX von Seiko bieten.
Seiko: Die Prospex LX SNR025 besitzt eine Kompasslünette © Seiko
Seiko: Prospex LX SNR027 © Seiko
Dazu nimmt man die fast 45 Millimeter große Titanuhr am besten direkt in die Hand, denn das Zifferblatt muss eben gehalten werden. Dann die Uhr solange drehen, bis der Stundenzeiger auf die Sonne zeigt. Nun die Kompasslünette bewegen und zwar so, bis die Markierung für Süden mittig zwischen der Zwölf-Uhr-Position und dem Stundenzeiger steht. Jetzt lassen sich alle Himmelsrichtungen korrekt ablesen. Praktisch an der Uhr ist, dass diese Funktion auch Wassersportler nutzen können, denn die Prospex bleibt bis 200 Meter wasserdicht, beziehungsweise bis 20 Bar druckfest. Sie ist allerdings keine Taucheruhr. Mit der Prospex-Linie LX brachte Seiko nämlich 2019 erstmals Sportuhren in die Kollektion, die über die Passion einer professionellen Taucheruhr hinausgehen. Die Ausführung mit dieser in der Uhrenwelt eher selten zu findenden Kompass-Lünette eignet sich dabei für außergewöhnliche Outdoor-Aktivitäten. Die Prospex LX SNR025 aus hartbeschichtetem Titan und die SNR027 mit schwarzer Hartbeschichtung (je 5.100 Euro) arbeiten dabei mit dem Spring-Drive-GMT-Kaliber 5R66, das über 72 Stunden Gangreserve und eine moderne Zeitzonenfunktion verfügt.Hier finden Sie einen ausführlichen Test der Seiko Prospex LX.

#2 der besonderen Funktionen von Fliegeruhren: die Zeitzonenuhr

IWC: Pilot's Watch Timezoner Top Gun Woodland © IWC
Als Linienpilot pendelt man zwischen verschiedenen Metropolen, Ländern und Kontinenten. Da bietet sich eine Uhr an, auf der man sich unterschiedliche Zeitzonen anzeigen lassen kann. Im Jahr 2015 setzte die IWC erstmals die von der Marke Vogard gekaufte Weltzeitfunktion beim Pilot’s Watch Timezoner Chronograph ein und stellt nun das neue Modell Pilot’s Watch Timezoner Top Gun Woodland vor. Das raffinierte System basiert auf einer drehbaren Lünette, mit der sich 24 ganzstündige Zeitzonen auswählen lassen, wobei sich die zentrale Zeit mit einstellt. Der Träger wählt eine Zeitzone aus; der Stundenzeiger und die 24-Stunden-Anzeige in einem lang gestreckten Fenster bei zwölf Uhr stellen sich dann entsprechend ein. Das heißt, mit der 24-Stunden-Anzeige lässt sich keine weitere Zeitzone darstellen, aber einmal richtig programmiert, stimmt die Zeitverschiebung immer.IWC hat das System in der Handhabung vereinfacht: Musste man bei Vogard noch einen Schutzbügel am Gehäuse öffnen, bevor man die Lünette drehen konnte, so reicht es bei der IWC-Technik, den Ring herunterzudrücken und ihn dann in eine beliebige Richtung zu bewegen. Als Motor arbeitet in dem 46 Millimeter großen Gehäuse aus der Titankeramik Ceratanium das automatische Manufakturkaliber 82760 mit 60 Stunden Gangreserve. Die neue Zeitzonen Uhr kostet 19.200 Euro.Hier geht es zur ausführlichen Vorstellung dieser und einer weiteren Fliegeruhrenneuheit von IWC.

#3 der besonderen Funktionen von Fliegeruhren: der Rechenschieber

Breitling: Navitimer B01 Chronograph © franz j. venzin
Es ist kein Wunder, dass der Breitling Navitimer bei Berufspiloten besonders beliebt ist – wurde die Uhr doch für eben jene konzipiert. Bei ihrer Entstehung 1952 waren die Cockpits noch nicht mit soviel Technik ausgestattet wie heute, sodass die Piloten durchaus noch selbst bestimmte Berechnungen vornehmen mussten. Dank einer äußeren, drehbaren Logarithmenskala und einer unbeweglichen inneren Skala lassen sich einfache Rechnungen wie Multiplikationen und Divisionen vornehmen. Aber auch komplizierte und für den Flugbetrieb wichtige Angaben wie den Treibstoffverbrauch, Steig- und Sinkflugraten oder -distanzen, Stundengeschwindigkeiten und die Umrechnung von Meilen in Kilometer können mit den beiden Skalen bemessen werden. Mehr über die berühmte Fliegeruhr lesen Sie hier.Zum 70. Geburtstag des legendären Zeitmessers von Breitling präsentierte die Marke 2022 eine neu gestaltete Kollektion, die sich durch ausdrucksstarke Farben und optimiertes Styling auszeichnet, aber als Navitimer unverkennbar bleibt. Der 2022er Navitimer B01 Chronograph ist in mehreren Größen – 46, 43 oder 41 Millimeter – in zwei verschiedenen Gehäusematerialien – Edelstahl oder 18 Karat Rotgold – und mit einer Auswahl an Armbändern – seidenmattes Alligatorleder oder siebenreihiges Edelstahlband – erhältlich. Ein abgeflachter Rechenschieber und ein gewölbtes Saphirglas erzeugen den Eindruck eines kompakteren Profils. Das Datum ist von der Position zwischen vier und fünf Uhr in den Zwölf-Stunden-Counter bei sechs Uhr gewandert. Die abgebildeten Modell mit 43 Millimetern Durchmesser und Alligatorlederband kosten je 8.800 Euro. Hier lesen Sie ein Hands-on der aktuellen Navitimer.
Hamilton: Khaki Aviation Converter Chronograph mit Rechenschieber-Funktion © Hamilton
Hamilton: Khaki Aviation Converter mit GMT- und Rechenschieber-Funktion © Hamilton
Hamilton: Khaki Aviation Converter Dreizeigeruhr mit Rechenschieber-Funktion © Hamilton
Deutlich günstiger bekommt man die Rechenschieberlünette bei Hamilton. Die Swatch-Group-Marke hat mit der Modellreihe Khaki Aviation Converter (ab 1.295 Euro erhältlich) gleich drei Modelle mit Rechenschieber-Funktion im Programm: Ein 42 Millimeter großes Dreizeiger-Modell in Titan-Edelstahl und zwei 44 Millimeter große Edelstahluhren mit GMT- und Chronographenfunktion. Den Chronographen treibt das moderne Kaliber H-21-SI auf Basis des Eta A05.H21 mit Silizium-Technologie und 60 Stunden Gangreserve an. Das H-10 in der Dreizeigeruhr basiert auf dem Eta 2824 und das H-14 in der GMT-Ausführung  auf dem Eta 2893-2. Die Rechenschieber-Funktion wird jeweils über die Drehlünette bedient.

#4 der besonderen Funktionen von Fliegeruhren: der Höhenmesser

© PR
Einen Höhenmesser ist freilich in jedem Cockpit vorhanden, aber im Sinne der doppelten Sicherheit - oder für Retrofans - ist diese Funktion dennoch interessant: Oris bietet seit Langem das Modell Big Crown ProPilot Altimeter mit barometrischemHöhenmesser an, hat diese Uhr aber 2023 funktionaler, flacher und leichter gemacht: Sie misst nun bis 6.000 statt 4.500 Meter (bzw. auf der optional wählbaren angloamerikanischen Skala 19.700 Fuß) und baut mit einer Höhe von 16,7 Millimetern einen Millimeter flacher, was vor allem daran liegt, dass nun das Sellita-Automatikkaliber SW 300 statt des SW 200 verwendet wird. Dadurch ist auch die Gangreserve von 38 auf 56 Stunden angewachsen. Highlight der 47 Millimeter großen Fliegeruhr ist aber das Gehäuse aus Carbon: Es wird in einem neuartigen Verfahren im 3D-Druck aus Kohlenstofffasern und PEKK-Verbundmaterial erstellt. Das neue Material zeigt nicht nur selbstbewusst sein Schichtdesign durch zahlreiche Linien, sondern bewirkt auch eine Gewichtsreduktion von 168 auf nur noch 98 Gramm. Der Preis der Neuheit beträgt 6.200 Euro.Mehr zu der Uhr erfahren Sie in unserer Testreportage.

#5 der besonderen Funktionen von Fliegeruhren: Großdatum

Zenith Pilot Big Date Flyback © PR
Zu den ganz grundsätzlichen Vorzügen von Fliegeruhren gehört eine gute Ablesbarkeit. Besonders gelungen ist ein entsprechendes Modell, wenn dieses Merkmal nicht nur für die Uhrzeit, sondern auch für die Zusatzfunktionen gilt. In dieser Hinsicht vorbildlich präsentiert sich die Pilot Big Date Flyback von Zenith. Hier sind nicht nur die zentralen Zeiger jederzeit einwandfrei erkennbar, sondern auch die gestoppten Minuten - eine wichtige Zusatzfunktion für Flüge nach Sichtflugregeln - und sogar das flugirrelevante Großdatum. Das Modell, das vom Manufaktur-Automatikkaliber El Primero 3652 angetrieben wird, gehört zur 2023 überarbeiteten Pilot-Linie, die in Sachen Funktionalität noch einmal einen Gang zulegt. Das 42,5 Millimeter große Gehäuse besteht aus Keramik, ist also leicht und gleichzeitig kratzfest. Die Uhr kostet 14.500 Euro.In Chronos 05.2023, die Sie hier downloaden oder als gedrucktes Exemplar versandkostenfrei bestellen können, finden Sie einen Test dieses Zenith-Modells sowie viele weitere aktuelle Fliegeruhren in einem großen Themenspecial.
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