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Hands-on: Oris Big Crown Bronze Pointer Date

Oris: Big Crown Bronze Pointer Date
© PR
Dem aktuellen Trend folgend, hüllt die Marke Oris ihre Designikone in warme Bronze – nicht nur das Gehäuse, samt Lünette und der namensgebenden großen Krone, sogar das Zifferblatt. Wir haben die Big Crown Bronze Pointer Date längere Zeit getragen und die Veränderungen an dem historischen Material beobachtet.
Bronze, eine metallische Verbindung auf der Grundlage von mindestens 60 Prozent Kupfer, ist eine der ersten von Menschen erstellte und genutzte Legierung und macht in jüngster Zeit als Material von Uhrengehäusen Furore. Beinahe jede Marke, die etwas auf sich hält – von Laco, über Mühle und Wempe Glashütte bis hin zu Tudor, IWC und Panerai – hat Bronze-Modelle im Portfolio. Doch zugegeben, den Wandel des Materials muss man mögen. Bronze reagiert in Verbindung mit Luft und setzt daher mit der Zeit eine Oxidschicht an, wobei sich die Eigenschaften des Materials, wie Verschleißfestigkeit und Beständigkeit gegenüber Korrosion, nicht verändern.Die optische Verfärbung ist lediglich ein Zeugnis der Zeit. Welches Material könnte also besser zu Produkten passen, die das Vergehen von Zeit reflektieren? Noch dazu, wenn es sich um einen Zeitmesser, wie der Big Crown Bronze Pointer Date handelt, der in seinem Design auf die Vergangenheit anspielt. 1938 lancierte Oris eine Uhr mit überdimensionierter Krone, die von Piloten auch mit Handschuhen bedient werden konnte, großen arabische Ziffern und pfeilförmigen Indizes, so dass die Zeit leicht abzulesen war, einer griffigen Lünette und einem Pfeilzeiger mit roter Spitze, die auf das Datum verwies. Die Uhr ging als Big Crown Pointer Date in die Geschichte von Oris ein, wurde nie aus der Produktion genommen, überlebte jegliches Auf und Ab, gesellschaftliche Umbrüche, ungezählte Trends und Modeerscheinungen und gilt seit mehr als acht Jahrzehnten als ein Markenzeichen des Uhrenherstellers aus Hölstein. Manche meinen sogar, dass Oris ohne dieses zweifellos zeitlos schöne und markante Objekt heute nicht den guten Ruf als hochwertige unabhängige Schweizer Uhrenmarke genießen würde.

Bronze markiert die Industriephilosophie von Oris

Die Big Crown Pointer Date spielte auch eine bedeutende Rolle bei der Wiederbelebung von Oris nach der sogenannten Quarzkrise Ende der 1980er-Jahre und der dabei getroffenen Unternehmensentscheidung, in Zukunft nur noch mechanische Uhren zu bauen. Der markante Zeitmesser hatte eine Geschichte, einen Zweck und weckte – damals wie heute – Emotionen. Nun nach mehr als 80 Jahren gelten für ihn noch immer die gleichen Designgrundsätze und Konstruktionsprinzipien. Selbstverständlich sind Entwicklungen in die Uhr geflossen, doch ihr zeitloser Geist blieb erhalten. Zu dem massiven Bronzegehäuse, das es schon bei vorangegangenen Referenzen gab, erstmals bei einer Sonderedition zum 80. Geburtstag der Big Crown Pointer Date, gesellt sich nun noch ein Zifferblatt aus gleichem Material, das ebenso die Industriephilosophie von Oris symbolisiert.
Oris: Big Crown Bronze Pointer Date © Oris
Das Zifferblatt aus ebenfalls massiver Bronze wird chemisch behandelt und mit einem transparenten, matten Lack überzogen, so dass es – im Gegensatz zum Gehäuse – nicht oxydiert. Letzteres verändert sich nämlich während unseres mehrmonatigen Tragetests erheblich und wandelt sein Outfit von eher goldig-glänzend nach dunklem Braun. Die Uhr wirkt damit noch rustikaler und wird zu einem einzigartigen Stück – wobei auch jedes Zifferblatt durch sein besonderes Finish ein Unikat ist, sich jedoch im Gegensatz zum Gehäuse nicht mehr verändert. Verändert haben sich zum ursprünglichen Modell von 1938 eigentlich nur Kleinigkeiten. Anstelle der pfeilförmigen Indizes ist ein vollständiger Stundenkreis mit arabischen Ziffern getreten. Die ihn einfassende Eisenbahnminuterie mutet historisch an, fand sich aber auf dem ersten Modell der Big Crown Pointer Date noch nicht. Aus der Kleinen Sekunde bei sechs Uhr, resultierend aus dem historischen »Pointer«-Kaliber 373 von 1938, wurde eine zentrale Sekunde im Kaliber 754, das heute auf dem Sellita SW200-1 basiert. Der modellprägende »Pointer Date«-Zeiger stammt noch immer aus der Oris Eigenentwicklung von 1938. Sein heute dreieckartiges Ende mit nach innen gewölbten Kanten rahmt sehr gut sichtbar die im Gegensatz zur historischen Uhr etwas kleiner gewordenen Datumsziffern am äußeren Rand des Blattes. Die ebenfalls historisch anmutenden Skelettzeiger für Stunde und Minute dominieren das Zifferblatt und sind üppig mit Superluminova gefüllt. Bei Dunkelheit erscheinen sie in kräftigem Grün zusammen mit zwölf Indexmarkierungen innerhalb der Minuterie und den etwas schwächer leuchtenden Stundenziffern. Die Zeit ist also unter allen Lichtverhältnissen sehr gut ablesbar. Während man sich nachts an einem Leuchtfeuer erfreut, beeindruckt am Tage das äußerst authentische Vintage-Design des Zifferblattes.

Das Zeigerdatum ist eine Eigenentwicklung von Oris

Ebenso authentisch ist das etwa vierzig Millimeter große, reichlich zwölf Millimeter hohe und bis fünf Bar druckfeste Gehäuse. Das stark randgewölbte Saphirglas, die gerändelte Lünette und das bogenförmige Gehäusemittelteil unterstreichen den historischen Ansatz der Uhr und lassen den ikonenhaften Zeitmesser wie ein echtes Stück Vergangenheit wirken. Die nach unten gewölbten Bandanstöße sorgen ebenso für hohen Tragekomfort wie das weiche Wildlederband, das an ihnen montiert ist. Wie das Bronzegehäuse zeigt es recht schnell Gebrauchsspuren – sicher gewollt und kein Problem. Oris hat die Stege mit leicht gängigen Schiebern versehen, so dass sich das Band schnell wechseln lässt. Passend zum Stil der Uhr ist es mit einer schlichten, aber wertigen Dornschließe – natürlich aus massiver Bronze – versehen.
Historisch: Beinahe alles an der Uhr schöpft aus der Vergangenheit – das Material, die Wölbung des Glases, die Konstruktion des Datums. Es macht die Big Crown Pointer Date sehr authentisch. © PR and Web only
Und natürlich ist die namensgebende und modellprägende "Big Crown", wie einst für Piloten gedacht, bestens zu bedienen. Dank ihrer Größe und der seitlichen Rändelung lässt sie sich gut fassen, leicht aus der Verschraubung lösen und in die einzelnen Positionen ziehen. In diesen bedient sie das Sellita-basierte Oris-Automatikkaliber 754 mit dem von Oris entwickelten Zeigerdatum, das seinen sichtbaren Umzug eine knappe halbe Stunde vor Mitternacht beginnt und dann punkt null Uhr in die nächste Position springt. Es funktioniert perfekt. Perfekt sind auch die Proportionen sämtlicher Zeiger ebenso wie die Wiederverschraubung der Krone, akzeptabel die Gangwerte mit Abweichungen zwischen vier und reichlich sechs Sekunden am Tag. Das durch einen Mineralglas-Gewindeschraubboden zum Vorschein kommende Automatikwerk entspricht mit seinem schlichten Outfit der Industrienorm des Herstellers und zeigt dessen signifikanten Rotor mit dem roten Mittelsegment. Für 1.900 Euro alles in allem eine runde Sache.
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