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Oris: Flache Mechanikuhr

Atelier Hand Winding Oris
© PR
Die Edition Platinum von Grieb & Benzinger ehrt die alte Meisterschaft der Uhrmacherei. Hinter ihr stehen Männer mit großen Kenntnissen über historische Werkskonstruktionen und Techniken der Finissage. »Eigentlich sind wir altmodisch«, sagen sie. Ihre Uhren versprechen das Blaue vom Himmel. Betritt man Hermann Griebs Werkstatt, fühlt man sich wie in der Küche eines Zauberers. Werktische, Stühle und Schränke sind gefüllt mit tausend geheimnisvollen Dingen: Zettel mit kryptischen Notizen, Uhrwerke in verschiedensten Stadien der Montage, stumme und tickende Uhren in allen Größen, Ersatzteile und Rohlinge für den Bau selbiger. Dazwischen Werkzeug und Maschinen, die zu einem guten Teil älter sind als der Uhrmachermeister selbst. Hermann Grieb findet trotzdem sofort, was er sucht. Seine Leidenschaft gilt der Mechanik aus der Zeit vor 1950,
die Sammlung historischen Werkzeugs und altehrwürdiger Kaliber dient ihrer Pflege. In diesem Fundus werden die Werke zerlegt, gereinigt und wieder zum Laufen gebracht. Dazu braucht Hermann Grieb Instrumente und Ersatzteile, die man nicht einfach kaufen kann. Nützliche Stücke findet er am ehesten bei der Auflösung von Werkstätten. Was der Uhrmachermeister zur Restaurierung historischer Groß- und Armbanduhren sonst braucht, baut er selbst. Dazu gehören Brücken, Kloben und Räder, aber auch Schrauben und im Einzelfall Unruhreifen. Auf seinem beeindruckenden Arsenal und auf Hermann Griebs Erfahrung mit historischer Mechanik basiert die Edition Platinum der Marke Grieb&Benzinger. Für diese Auflage restauriert und modifiziert Hermann Grieb nur seltene Werke aus den Jahren zwischen 1890 und 1930. Historisch korrekt natürlich, mit denjenigen Werkzeugen und Techniken, welche die Uhrmacher schon zur Bauzeit der Kaliber kennen.
Die Basiswerke von A. Lange&Söhne, Le Coultre, Minerva, Vacheron Constantin und Patek Philippe stammen aus Hermann Griebs über die Jahre angewachsener Sammlung. Bevorzugt kommen Werke des letzten Herstellers und eben nur in kleiner Auflage gebaute Kaliber zum Einsatz. Denn Sammler, die schon alles an erstrebenswerter Mechanik zu besitzen glauben, sollen in den Platinum-Modellen die Krönung ihrer Kollektionen finden: Qualitativ äußerst hochwertige aber alte Uhrwerke, sorgfältig überholt und durch die Bearbeitung zu Einzelstücken gemacht.
Erkennungszeichen der Auflage Platinum sind konstruktive Besonderheiten, wie der Umbau auf andere Anzeigeformen, und die Finissage. Dabei fällt als erstes die tiefblaue Farbe der Grundplatine und einzelnen Räder ins Auge. Sie entsteht durch die Beschichtung mit Platin bei einem galvanischen Prozess, der ähnlich wie das Vergolden abläuft. Die Idee der gebläuten Platinen stammt von den Kalibern Charles Oudins, des Schülers von Abraham Louis Breguet. Die Gestaltung der Platinum-Uhren findet bei Jochen Benzinger ihren Abschluss. Sein Atelier hat keine Ähnlichkeit mit Hermann Griebs Tüftler-Stube: In dem saalgroßen Raum stehen historische Maschinen in Reih und Glied, überholt und mit modernen Schreibtischlampen versehen. Der älteste der Guillochierapparate stammt von etwa 1890.
An den drehbankartigen Geräten bekommen Brücken und Platinen ihr feines Muster. Dazu führt Jochen Benzinger den Schneidaufsatz der Guillochiermaschine wieder und wieder über das Werkstück. Seine Bewegungen folgen dem Profil einer in die Maschine eingespannten Schablone und schneiden eine Folge aus parallel - entweder um einen Mittelpunkt oder geradeaus - verlaufenden Linien in das Metall. Das An- und Absetzen des Stichels ist wie die Dosierung des Schneidedrucks Handarbeit. Um gleichmäßige Schnitte zu erzielen, sind viel Gefühl und Erfahrung notwendig.
Während an den Maschinen asketische Ordnung herrscht, sammeln sich an Jochen Benzingers Gravierplatz die Ergebnisse seiner Arbeit. Uhrwerkteile bevölkern Sortierkästchen, Entwürfe für die Skelettierung von Kalibern und Dekorationsmuster stapeln sich daneben.
Hier graviert Jochen Benzinger den Schriftzug in die Böden der Platinum-Gehäuse - mit einem Handstichel und ohne Vorzeichnung. Der Graveurmeister versteht sich auch auf eine rare Zifferblatt-Gestaltung, den so genannten »Breguet-Frost«. Etwa fünf Mal behandelt er den Silberrohling dabei abwechselnd mit Hitze und einem Säurebad, bis dessen Oberfläche schneeweiß erscheint.
Die Verbindung von Restaurierung und Veredelung liegt in den Händen des dritten Manns im Bund von Grieb & Benzinger. Georg Bartkowiak, von Haus aus Produktentwickler mit Leidenschaft für schöne Uhren, zeichnet sich für das Erscheinungsbild von Marke und Modellen verantwortlich. Legen Hermann Grieb und Jochen Benzinger durch ihre Arbeit und ihre Ideen die Basis für die Gestaltung der Uhren, so verbindet Georg Bartkowiak ihre Mühen abschließend zu einem einheitlichen Design.
Am Ende all dieser Arbeiten steht das fertige Unikat innerhalb der Platinum-Edition von Grieb & Benzinger, zum Beispiel die »Minutenrepetition 2«. Sie arbeitet mit einem Basiskaliber aus dem Jahr 1887, von Patek Philippe für Tiffany & Co. gebaut. Der Umbau auf die Regulatoranzeige ist ebenso eine Modifizierung Hermann Griebs wie der Einbau des Kolbenzahnankers mit Ausgleichsgewicht oder der Kompensationsschraubenunruh. Auch die gebläuten Stahlzeiger und die Zifferblattskelettierung stammen aus seiner Werkstatt.
Brücken, Kloben und Platine schmückt eine wellenförmige Guilloche von Jochen Benzinger. Weißer und zu silbrigen Flächen verschliffener »Breguet-Frost« ziert das Zifferblatt. In ihren massiven Platingehäusen und mit Lederbändern aus einer Pforzheimer Gerberei kosten die Platinum-Modelle zwischen 150.000 und 275.000 Euro. Die Marke Grieb & Benzinger gibt es seit zwei Jahren. Außerdem arbeiten Hermann Grieb und Jochen Benzinger auch an eigenen Projekten. Hermann Grieb plant den Ausbau seiner Sammlung an Uhren und verschiedenen Erfindungen aus dem Bereich der Uhrmacherei zu einer Ausstellung. Jochen Benzingers Dekorationen finden sich auch in Werken von Chronoswiss und der IWC. Doch Grieb & Benzinger stehen vor einer Herausforderung, über die sie bisher nur in Stichworten sprechen: der Entwicklung des eigenen Werks mit einem Tourbillon, dessen Funktion sich außergewöhnlich gut beobachten lassen soll. Dafür plant Hermann Grieb einen relativ großen Käfig, außerdem möchte er das Werk mit besonders niedriger Amplitude schwingen lassen. Genießer traditioneller Mechanik dürfen sich des Weiteren auf einen Gleichmäßigkeitsaufzug, eine Chronometer-Hemmung und eine Parachute-Stoßsicherung freuen. Hinter Grieb & Benzinger stehen Männer, die es in ihrem Handwerk zu hoher Meisterschaft gebracht haben, die aber immer nach noch höherer Perfektion streben. Mit ihrer Platinum-Edition bieten sie das Blaue vom Himmel: Grieb & Benzinger ermöglichen es, in historischer Mechanik zu schwelgen. gwb
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