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Uhren made in Germany – Uhren von Rainer Brand

Aktuellestes Rainer-Brand-Modell: die Panama take five mit fünf Tagen Gangreserve, ab 4.400 Euro
© PR
Rainer Brand heißt nicht nur die kleine Uhrenmarke aus dem unterfränkischen Heimbuchenthal in der Nähe von Aschaffenburg, Rainer Brand heißt auch der kreative Kopf dahinter. So klar und eindeutig wie der Firmenname, so klar und eindeutig gestaltet sind auch die Uhren.
Teamarbeit: Rainer Brand ist für die Uhrmacherei zuständig, seine Frau Petra Anja für alles andere © PR
Rainer Brand steht für das, was er macht: mechanische Uhren mit einer qualitativ hochwertigen Verarbeitung. Zeitgemäße, oder, wie es der Firmeninhaber selbst ausdrückt, „zeitlose“ Uhren, die in ihrer Formensprache eindeutig sind. Uhren von Rainer Brand unterliegen keinem Trend, sie wollen weder retro sein noch übertrieben technisch. Sie sind sachlich und klar gestaltet und auf das Wesentliche reduziert, ohne jedoch auf eine individuelle Note zu verzichten. Hinzu kommt ein hoher Anspruch an Qualität und Verarbeitung.
Sorgfältige Kontrolle: Rainer Brand legt Wert auf eine gute Verarbeitung und hohe Qualität © © 2012 Thomas Hieronymi
Sämtliche Komponenten bezieht Brand von langjährigen Partnern aus Deutschland und der Schweiz. So werden Gehäuse, Zifferblätter, Lederbänder und Etuis der Uhren in Deutschland hergestellt. Bei den Werkkomponenten, Saphirgläsern und Zeigern vertraut der Unternehmer auf Zulieferer in der Schweiz. So kann auch der Kunde genau nachvollziehen, wo jedes Einzelteil seiner Uhr hergestellt wird. Rainer Brand bestellt nichts, mal abgesehen von den Werkkomponenten, aus dem Katalog. Jedes Teil wird exakt nach den Vorgaben des Firmeninhabers individuell hergestellt. Dies erklärt letztendlich auch den Preis der Uhren, der zwischen 2.500 Euro und 7.700 Euro liegt. Bei Sonderanfertigungen auch darüber.
Der gelernte Uhrmachermeister produziert hauptsächlich Uhren für den deutschen Markt, aber auch in Japan hat er einen ausgewählten Kundenkreis. Seine Kunden sind wie Rainer Brand selbst, sie legen Wert auf gute Verarbeitung und hohe Qualität. Große Markennamen sind für sie nebensächlich. Dasselbe gilt auch für Brands Vertriebspartner, die er sehr sorgfältig auswählt. Bei rund 20 Juwelieren, Goldschmieden und Schmuckateliers in Deutschland sind seine Uhren erhältlich. Brand hat Erfolg damit, dass er sich nach seinem Geschmack richtet und keinem Mainstream folgt. In dem kleinen Örtchen Heimbuchenthal im Spessart finden die Entwicklung, die Planung und das Design, die Konstruktion und der Prototypenbau statt. Ebenso erfolgen dort die Qualitätskontrolle und die komplette Montage der Komponenten. Umarbeitungen und Sonderanfertigungen sowie sämtliche Servicearbeiten werden ebenfalls in dem kleinen Uhrenatelier vorgenommen. Der Inhaber legt dabei selbst so viel Hand an, wie ihm zeitlich möglich ist. Zudem unterstützen ihn noch ein weiterer Uhrmacher und drei Mitarbeiter im Büro, darunter auch seine Frau Petra Anja, die sich um Verwaltung und Marketing kümmert. So entstehen in dem unterfränkischen Unternehmen jährlich rund 500 „zeitlose“ Uhren.

Der Weg zur eigenen unabhängigen Uhrenmarke

Rainer Brand gründete seine eigene Uhrenmarke 1992. Von 1977 bis 1980 hatte er die Uhrmacherschule in Pforzheim besucht. Nach der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung als Uhrmacher folgte eine Zusatzausbildung als Optiker. Doch schnell besann er sich auf seine wahre Leidenschaft: die Uhren. Er besuchte die Meisterschule in Schwenningen und nach einigen Wanderjahren in verschiedenen Uhrenbetrieben folgte er dem Ruf in die Selbständigkeit. Ganz nach seinem Motto „Stil ist das Produkt aus Qualität und Bewusstsein“ wollte Brand das tun, was er für richtig hält, und nur das produzieren, was er für schön empfindet. Völlig unabhängig von Firmen- und Designvorgaben wollte er seine Kreativität ausleben, ohne einem Chef, Geldgeber oder Mutterkonzern Rechenschaft ablegen zu müssen. Seine erste Uhr erschien dann bereits Ende 1992 unter dem Namen Havanna, die er jedoch aus rechtlichen Gründen in Panama umbenennen musste. Denn ein zum Schutz der kubanischen Zigarren ausgehandeltes Abkommen verbietet es, in Deutschland hergestellte Artikel Havanna zu nennen. Die Klage wegen des vermeintlichen Namensrechteverstoßes bescherte dem Uhrenbauer neben den Unannehmlichkeiten auch eine gewisse mediale Aufmerksamkeit und machte den Neuen in der Branche bekannt. So wurden Uhrenliebhaber und die Fachpresse auf ihn aufmerksam.
Puristisch: Das viereckige Modell Ecco gehört seit 2001 zur Kollektion, ab 2.500 Euro © PR
Es folgten die limitierte Wendeuhr Giro im Jahr 1995 und drei Jahre später dann eine kleinere Version der Panama, das Damenmodell Sybaris. Der erste Chronograph Carcassone erschien noch vor der Jahrtausendwende. In diesem schalte Brand das Kaliber 1352 von Lemania ein. Eine puristische und für Rainer Brand eigentlich sehr moderne Uhr wurde 2001 lanciert: Das viereckige Modell Ecco überzeugte ohne sichtbare Bandanstöße und mit eckigen Indexen als Stundenmarkierungen auf dem Zifferblatt. Nachdem Lemania nur noch die Swatch-Marken mit Kalibern belieferte, entwickelte Rainer Brand als Ersatz für die Carcassone im Jahr 2003 die sportliche Kerala mit dem zuverlässigen Chronographenkaliber Valjoux 7750. Zwei Jahre später wurde die Kollektion um die zeitlose Dreizeigeruhr Argus erweitert. Diese zeigte sich mit leuchtmassebeschichteten Zeigern und Indexen und den für die Marke typischen applizierten Keilindexen.
Bandanströßen, ab 2.100 Euro © PR
Zum 20-jährigen Bestehen der Uhrenmarke im Jahr 2012 löste Brand mit der Grande Panama seinen Klassiker, die ursprünglich als Havanna lancierte Panama, ab. 2014 rüstete Rainer Brand sein Leadermodell Kerala zum Flyback-Chronographen auf. Der Werkumbau des Valjoux 7750 wurde von einem Schweizer Familienunternehmen aus dem Vallée de Joux vorgenommen. Pro Jahr werden lediglich 50 Exemplare von dem Flyback-Chronographen gebaut, bis die limitierte Stückzahl von 250 ausverkauft ist.
Die Kerala Flyback limitiert Rainer Brand auf 250 Stück, 5.500 Euro © PR
Mit dem Modell Panama take five im Jahr 2015 gelingt es – seit Übernahme der Manufaktur Lemania durch die Swatch Group – erstmals wieder, ein Modell „konzernfrei“ zu produzieren. Innovative Verfahrenstechniken fließen in jeden Produktionsschritt ein. So setzen Brands farblos hartentspiegelte Saphirgläser einen neuen Maßstab, und die Lünette der Panama take five ist mit über 1.000 Vickers viermal härter als klassisch verwendeter Uhrenwerkstoff, entsprechend nahezu kratzresistent. Das Automatikwerk Technotime 738.00 mit zwei Federhäusern toppt zudem mit einer Gangreserve von 120 Stunden.
Detailreich: Das Zifferblatt der Grande Panama weist die typische Rillenstruktur des Azuré-Schliffs auf, ab 3.200 Euro © PR

Die Rainer-Brand-DNA

Typische Details der Zeitmesser sind die teilweise mit dem Azuré-Schliff versehenen Zifferblätter. Die feine Rillenstruktur sieht nicht nur gut aus, sondern minimiert auch Lichtreflexe. Ebenso verbaut Brand seit einigen Jahren Saphirgläser mit einer speziellen, völlig farblosen Entspiegelungstechnik, die besonders effektiv ist. Brand hat mit der Firma Blösch aus Grenchen einen Lieferanten gefunden, der eine extrem harte Glasentspiegelung ohne die bekannte blaue Tönung anbietet. Sie behält auch bei einer beidseitigen Beschichtung ihre hohe Kratzfestigkeit. Zudem werden sämtliche Lederbänder mit robustem Haifischleder-Futter ausgestattet, das atmungsaktiv, abwaschbar und schweißunempfindlich ist.
Seit ungefähr drei Jahren ziert eine stilisierte Eule die Kronen © © 2012 Thomas Hieronymi
Vor etwa drei Jahren hat Rainer Brand sein Firmenlogo geändert. Früher waren es seine Initialen, jetzt ist es eine stilisierte Eule mit dem Namen Aika. Die Eule hat den Vorteil, dass sie im Gegensatz zum früheren Logo mit nur einem Fräskopf hergestellt werden kann. Zudem spiegelt die Eule die Leitwerte Weisheit, Entschleunigung und Verbundenheit zur Natur wider. Für den Familienbetrieb ist Nachhaltigkeit kein Schlagwort, sondern gelebte Realität. Und das erfolgreich seit über 20 Jahren ohne jegliche Subvention. ks

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