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Wie die kleine Sekunde in das Uhrwerk integriert ist

Warum haben manche Uhren eine kleine Sekunde? Hier erfahren Sie, wie sich diese Anzeige historisch entwickelt hat und wie sie technisch bedingt ist.
Nomos Glashütte Tangente 38 Datum Pompadour 175 Years Watchmaking Glashütte
©

Nomos Glashütte

Unter einer kleinen Sekunde versteht man die dezentrale Sekundenanzeige auf einem separaten kleinen Zifferblatt, das auch als Hilfszifferblatt bezeichnet wird. Dieses ist in der Regel in das große Hauptzifferblatt integriert, wobei es plan zu diesem sein oder vertieft liegen kann. Es gibt auch Uhren, bei denen das Hilfszifferblatt aus einem anderen Material besteht als das Hauptzifferblatt oder zumindest in einer anderen Farbe gestaltet ist. In der Regel ist die kleine Sekunde mit einer Skala ausgestattet, auf der man die Sekunden einzeln oder zumindest in Fünf-Sekunden-Schritten ablesen kann.

Vacheron Constantin Traditionnelle Roségold grün

Vacheron Constantin Traditionnelle Handaufzug in Roségold

© Vacheron Constantin

Es gibt aber auch Uhren, die den sich drehenden Zeiger oder eine sich drehende Scheibe lediglich als Funktionsanzeige nutzen, sodass man mit einem Blick erkennen kann, ob die Uhr überhaupt läuft (bei einer Zweizeigeruhr ohne Sekundenzeiger müsste man dafür eine ganze Weile lang den Minutenzeiger beobachten).

Carl Suchy Waltz No1 Moll

Die kleine Sekunde als Funktionsanzeige: Carl Suchy & Söhne

© Carl Suchy & Söhne

Die Position der kleinen Sekunde abseits des Zentrums, aus dem heraus sich Stunden- und Minutenzeiger drehen, ergibt sich aus der Konstruktion klassischer Taschenuhrwerke: Bei diesen waren die Räderwerke so konzipiert, dass sich das Sekundenrad nicht im Zentrum des Uhrwerks drehte. Wenn man den Sekundenzeiger direkt auf die Sekundenradwelle aufsetzt, ist der Zeiger dezentral platziert, die Uhr hat eine kleine Sekunde.

Nomos Glashütte Tangente 38 Datum Delfin 175 Years Watchmaking Glashütte Wristshot

Die kleine Sekunde farblich abgesetzt: Nomos Glashütte Tangente 38 Datum Delfin 175 Years Watchmaking Glashütte

© Nomos Glashütte

Grundsätzlich unterscheidet man bei Uhrwerken mit kleiner Sekunde zwischen zwei Arten. Beim sogenannten Lépine-Werk liegt die kleine Sekunde in einer Linie mit der Aufzugswelle – in der Regel also bei 9 Uhr –, beim Savonnette-Werk im rechten Winkel zur Aufzugswelle, meist bei 6 Uhr. Letzteres fand sich traditionell bei Uhren mit Sprungdeckel, auf Deutsch auch Offiziersgehäuse, auf Französisch savonnette ("kleine Seife", wohl in Anlehnung an ein Seifendöschen) genannt.

Mehr aktuelle Uhren mit kleiner Sekunde finden Sie hier.

Panerai Radiomir 8 Days Titanio 45mm PAM00735

Lépine-Bauweise: Bei Panerai findet man die kleine Sekunde fast immer auf der 9-Uhr-Position.

© Panerai

Die Alternative zur kleinen Sekunde ist die Zentralsekunde. Bei ihr unterscheidet man zwischen einer indirekten Zentralsekunde, bei der die Bewegung des dezentralen Sekundenrads durch Zwischenräder auf ein zweites Sekundentrieb auf der Mittelachse umgelenkt wird, und einer direkten Zentralsekunde, bei der das Sekundenrad selbst auf der Mittelachse angeordnet ist. Während Taschenuhren und frühe Armbanduhren meist mit einer kleinen Sekunde bestückt waren, wurde die Zentralsekunde vor allem im Zweiten Weltkrieg bei Flieger- und Beobachtungsuhren populär, als man eine gut ablesbare Sekundenskala zum Navigieren brauchte.

Junghans Meister Chronoscope in Grau

Vertiefte kleine Sekunde: Junghans Meister Chronoscope

© Junghans

Seconde foudroyante: die "blitzende" Sekunde

Eine seltene Unterform der kleinen Sekunde ist die Seconde foudroyante, auf Deutsch "blitzende Sekunde": Bei ihr umrundet der Sekundenzeiger das Hilfszifferblatt in einer Sekunde, wobei die Bewegung in mehrere Schritte zerhackt ist. Die Zahl der Schritte ist abhängig von der Taktung der Unruh: Bei einer Uhr mit 21.600 Halbschwingungen pro Stunde, was 6 Halbschwingungen pro Sekunde entspricht, macht der Sekundenzeiger sechs Schritte pro Sekunde. Das ist bei dieser Taktung immer so, nur kann man es bei einer klassischen kleinen Sekunde, die das Hilfszifferblatt in einer Minute umrundet, mit bloßem Auge nicht sehen. Bei einer Zentralsekunde kann man es schon eher sehen, wenn man ganz genau hinschaut. Bei einer Seconde foudroyante dagegen sieht man es sehr gut. Bei einer Uhr mit 18.000 Halbschwingungen pro Stunde blitzt der Zeiger 5-mal, bei einer Uhr mit 28.800 Halbschwingungen 8-mal, bei 36.000 Halbschwingungen 10-mal. Meistens ist eine Seconde foudroyante in einem Chronographen untergebracht, wie bei unserem Beispiel der Duomètre Chronograph Moon von Jaeger-LeCoultre.

Jaeger-LeCoultre Duomètre Chronograph Moon Roségold

Blitzende kleine Sekunde bei 6 Uhr: Jaeger-LeCoultre Duomètre Chronograph Moon Roségold

© Jaeger-LeCoultre

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