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Test: Union Glashütte – Belisar Chronograph Mondphase

Union Glashütte: Belisar Chronograph Mondphase
© www.robertlohse.de
Dem Trend zu mehr Zurückhaltung folgt mit verkleinertem Durchmesser und dezent grauem Zifferblatt auch der Belisar Chronograph von Union Glashütte. Dafür bietet das Automatikwerk mit Siliziumspirale jetzt fünf Stunden mehr Gangautonomie und mit Chronograph und Vollkalender hohe Funktionalität.

Überzeugt der Belisar Chronograph Mondphase von Union Glashütte?

Entgegen dem 44 Millimeter großen Modell wird der neue, zwei Millimeter kleinere Belisar Chronograph nicht über rustikale Hütchendrücker, sondern über charmant lang gestreckte Bedieneinheiten benutzt. Diese verleihen ihm einen modernen, sportlichen Charakter, während das sich zu Schwarz und Weiß gesellende neue anthrazitfarbene Zifferblatt vornehme Eleganz ausstrahlt. Manchmal muss man ein bisschen genauer hinschauen, wo sich der filigrane, gebläute Stoppsekundenzeiger aus der Mitte gerade befindet. Besser ist der etwas dickere Minutenzählzeiger auf dem Counter bei zwölf Uhr zu erkennen, während auch der Stundenzähler über der Mondscheibe bei sechs Uhr, zumindest die ersten und die letzten 2,5 Stunden, ebenfalls schwer auszumachen ist.Neben allen Zeigern der Stoppfunktion ist auch jener der 24-Stunden-Anzeige gebläut. Dieser bewegt sich mit der Kleinen Sekunde im gleichen Rondell bei neun Uhr. Die Sekunde dagegen wird wie das Zeigerdatum aus der Mitte über eine stählerne Nadel angezeigt. Bei Dunkelheit leuchten nur die beiden Hauptzeiger aus der Mitte zusammen mit den keilförmigen Stundenindizes und den arabischen Ziffern Drei, Sechs, Neun und Zwölf. Sie setzen leicht sportliche Akzente auf dem ansonsten hinter beidseitig entspiegeltem Saphirglas sehr klassisch und trotz zahlreicher Funktionen übersichtlich und aufgeräumt anmutenden Zifferblatt.Neben der Stoppfunktion besitzt der Belisar Chronograph auch einen Vollkalender. Auf das Datum, das auf einem Höhenring an der Peripherie des Zifferblattes vermerkt ist, verweist die skelettierte Pfeilspitze des zentralen Zeigers. Wochentag und Monat kommen in zwei kleinen Fenstern unterhalb von zwölf Uhr im Counter des 30-Minuten-Zählers zur Anzeige. Innerhalb des Zwölf-Stunden-Counters bei sechs Uhr glänzt obendrein noch eine Mondphase über sehr schönem Sternenhimmel.

Sportlicher Zeitmesser mit elegantem Akzent

Eingestellt wird der Erdtrabant durch Drehen der großen gerändelten Krone im Uhrzeigersinn in ihrer mittleren Position, während gegen den Uhrzeigersinn das Zeigerdatum weitergeschaltet wird. Dabei nimmt es nach einer Umdrehung auch die Monatsanzeige mit. Vollkalender bedeutet dabei, dass am Ende eines kurzen Monats eine manuelle Korrektur erforderlich ist, während der Mond ja erst nach etwa 2,5 Jahren einer Korrekturschaltung bedarf. Für eine eventuelle Angleichung des Wochentages gibt es einen kleinen, ins Gehäuse integrierten Drücker bei zehn Uhr, wobei zur Benutzung immer ein Hilfsmittel erforderlich ist. Läuft die Uhr, einmal eingestellt, allerdings durch, bedarf es keiner weiteren Korrektur des Wochentages.Für all die Funktionalität sorgt das Automatikkaliber UNG-25.SI, wobei SI für die magnetfeld- sowie temperaturresistente sowie stoßsichere Siliziumspirale steht. Das UNG-25.SI ist eine für und von Union Glashütte individualisierte Version des A05, das von der ETA exklusiv für Swatch Group-eigene Marken auf Basis des ETA/Valjoux 7750 modernisiert wurde. In den 2010er-Jahren begann ETA mit der Entwicklung dieser speziellen Uhrwerk-Versionen. So entstand das größere, sogenannte Valgranges A07 und eben dieses ETA A05. Wie das ETA/Valjoux 7750 hat es einen Durchmesser von 30 Millimetern, eine Nockenschaltung für den Chronographen und dazu den Vollkalender aus dem 7753, was man auch am Drücker für den Wochentag erkennt. Es arbeitet mit 28800 Halbschwingungen in der Stunde, bietet allerdings eine höhere Gangautonomie von etwa 65 Stunden.
Union Glashütte: Der neue Belisar Chronograph ist kleiner, sportlich, aber auch elegant und hochfunktional. © PR
Das UNG-25.SI kommt auf der Rückseite hinter einem mit acht Schrauben gesicherten Saphirglasboden zum Vorschein. Entsprechend dem Glashütter Qualitätsanspruch wird es im Osterzgebirge veredelt, montiert und reguliert. Der mit dem Markenschriftzug skelettierte Rotor trägt ebenso wie die Automatikbrücke den Glashütter Bandschliff. Weitere Teile sind perliert und mit gebläuten Schrauben befestigt. Reguliert wird wegen der Siliziumspirale über vier Schrauben direkt am Unruhreif, was aufwändig ist, bei unserer Testuhr aber zu einem guten Gangergebnis mit Abweichungen zwischen nur 1,3 und 2,7 Sekunden am Tag führt.Getragen wird der Belisar Chronograph an einem in Deutschland gefertigten Kalbslederband mit Krokodilprägung, geschlossen von einer hochwertigen Doppelfaltschließe mit seitlichen Drückern zum komfortablen Öffnen. Das Ensemble der bis zehn Bar druckfesten Uhr unterstreicht die Sportlichkeit ebenso wie die Eleganz des Chronographen, der am Handgelenk einen klassischschlichten und wertigen Eindruck hinterlässt. Die Uhr kostet 3.350 Euro. MaRiDieser Artikel erschien zuerst als ausführlicher Test im Uhren-Magazin 02.2023. Die aktuelle Ausgabe finden Sie hier:)
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