Mit seinem verlässlich funktionierenden und besonders laut schnarrenden Armbandwecker namens Cricket („Grille“) nahm Vulcain im Jahr 1947 eine Vorreiterrolle ein. Bisher war es nicht gelungen, einen vernehmbaren Signalton aus einem kleinen Armbanduhrengehäuse herauszuholen.
Nach fünfjähriger Entwicklung hatte die Manufaktur aus Le Locle jedoch die Lösung gefunden: Hinter dem Gehäuseboden installierte man einen zusätzlichen Deckel mit senkrecht ins Werk ragendem Stift, gegen den der Tonhammer des Handaufzugskalibers Vulcain 120 schlug. Der innere Boden konnte frei schwingen und diente somit als Resonanzmembran, während der Hohlraum zwischen innerem und äußerem Boden einen Klangkörper bildete.
Weltweite Anerkennung erlangte die Cricket jedoch erst im Jahr 1953, als ein Modell plötzlich regelmäßig am Arm von US-Präsident Harry Truman zu sehen war. Nachdem sich in den folgenden Jahren und Jahrzehnten weitere amerikanische Staatschefs wie Eisenhower, Johnson und Nixon von der mechanischen Grille wecken ließen, erhielt sie den Kosenamen „
Präsidentenuhr“.
Vorbild für die diesjährige Neuauflage ist allerdings eine Cricket, die noch nicht mit den mächtigsten Männern der Welt in Berührung gekommen war: Das Modell mit Gehäuse aus Edelstahl und Roségold gehörte zur ersten Serie von 1947. Die heutige Re-Edition ähnelt ihr stark, allerdings wirkt die Lünette breiter, die Krone fällt stämmiger aus und der Drücker glänzt nun nicht mehr komplett golden. Der Boden ist heutzutage wahlweise mit einem Saphirglas erhältlich, das zwar die Klangqualitäten schmälert, aber Einblick in das vielfältig verzierte Handaufzugskaliber gewährt. Dieses trägt seit der Markenneugründung im Jahr 2002 den Namen V-10, hat sich aber in seiner robusten Grundkonstruktion mit nur 17 Steinen und 18000 Halbschwingungen pro Stunde kaum verändert.