Er gehört zur Fliegeruhr wie die Spirale zur Unruh: Der typische Nullindex in Dreiecksform bei der Zwölf, der für Orientierung auf dem Zifferblatt sorgt. Doch woher kommt dieses kleine aber umso bedeutsamere Element? Auf Spurensuche.Drei ikonische Fliegeruhren:
Spitz zulaufend, manchmal von zwei Punkten begleitet, auch im Dunkeln klar erkennbar und immer auf der Zwölf-Uhr-Position: Das kleine Dreieck ist mehr als nur eine gestalterische Spielerei, es ist untrennbar mit der Fliegeruhr verbunden.Diese Uhrenspezies befindet sich nun schon seit über 100 Jahren im Höhenflug. Um 1907 entwarf Louis Cartier für seinen Freund Alberto Santos-Dumont die erste ihrer Art. Die Idee dazu wurde aus der Not geboren: Der abenteuerlustige Flugkünstler monierte, dass es im Cockpit zu umständlich sei, zur Zeitanzeige die damals gängige Taschenuhr zu bemühen. So fand diese ans Handgelenk, wo sie viel leichter abzulesen ist. En passant wurde damit auch die Armbanduhr geboren.Mit dem Aufkommen der zivilen und militärischen Luftfahrt nahm auch der Bedarf an Instrumentenuhren für Flugberechnungen stetig zu. Legendär ist zum Beispiel die Stundenwinkeluhr, eine Bogengraduhr, die Longines für den Atlantik-Überquerer Charles A. Lindbergh entwickelte und mit deren Hilfe man den Längengrad bestimmen konnte. In den späten 1930er-Jahren erschien auf vielen Zifferblättern dann erstmals ein nach oben gerichtetes, nachtleuchtendes Dreieck bei zwölf Uhr, das im dunklen Cockpit zur Orientierung diente. Neben weiteren Vorgaben, wie ein mattschwarzes, klar ablesbares und nachtleuchtendes Zifferblatt, ein Durchmesser von 55 Millimetern und eine übergroße Krone, wurde dieses dann im Zweiten Weltkrieg zwingend für eine offizielle Flieger-Beobachtungsuhr festgelegt.
Eine Sonderform ist übrigens das spitzwinklige Dreieck auf den "California Dials". Diese Spielform, die unter anderem Panerai und Rolex herstellten, bediente sich zur besseren Unterscheidung römischer und arabischer Ziffern. sz