Für Jaeger-LeCoultre steht das Jahr im Zeichen der Präzision. Im Interview teilt CEO Catherine Rénier Einblicke zur Duometre-Kollektion und enthüllt das Zusammenspiel von Werten, Historie und Innovation.
CEO Interview: Catherine Rénier
WatchTime: Können Sie uns die Neuerscheinungen ein wenig erläutern?
Catherine Rénier: In diesem Jahr geht es für uns um Präzision – von Tag eins an ein zentraler Wert für uns. Unser Gründer, Antoine LeCoultre, war ein anerkannter Uhrmacher, er konnte im 19. Jahrhundert die besten, präzisesten und kleinsten Komponenten herstellen. Wenn wir also ins Jahr 2024 vorspulen, dann drücken wir Präzision in diesem Jahr durch die Duometre-Kollektion aus. Der Mechanismus ist eine Erfindung von Jaeger-LeCoultre aus dem Jahr 2007 und besteht aus zwei Federhäusern, die die Energie von zwei Zahnrädern getrennt in ein einziges Regulierorgan übertragen. Jedes Zahnrad, jedes Räderwerk und jedes Federhaus gibt Energie für die Zeitmessung oder eine Komplikation ab. Wenn der Chronograph also anläuft und Energie benötigt, nimmt er diese aus seinem eigenen Federhaus und die Zeitmessung wird durch eine konstante Energie versorgt, ohne dass die Präzision der Uhr beeinträchtigt wird.
Eines der Highlights der Kollektion ist das Heliotourbillon Perpetual. Es ist ein sehr hochwertiges Stück in der Duometre-Kollektion. Insgesamt haben wir vier neue Modelle. Zu den zwei Federhäusern kommt beim Heliotourbillon ein Tourbillon mit drei Achsen, um die Schwerkraft zu bekämpfen und ein ewiger Kalender. Der ewige Kalender nutzt ein neues Patent der Maison, welches das Schaltjahr mit einer bestimmten Farbe anzeigt. Die Vier des Jahres 2024 ist also rot. Das bedeutet, dass 2024 ein Schaltjahr ist. Ich möchte Sie zu einem kleinen Quiz einladen, denn 2034 ist kein Schaltjahr, aber 2044 ist ein Schaltjahr. Wie schaffen wir es also, dass die Vier entweder rot oder schwarz gefärbt ist? Nun, wir haben zwei Elemente verbaut, eins in Schwarz, eins in Rot. Daraus resultiert das Patent. Das ist eine sehr geniale Idee, die nach 200 Jahren der Uhrmacherei endlich umgesetzt wurde. Die Uhr ist eine limitierte Auflage von 20 Stück.
Wie würden Sie die Inspiration hinter den Neuheiten in drei Worten beschreiben?
Erbe. Passion. Und Expertise.
Alles Attribute, welche in Präzision resultieren?
Ganz genau. Das Erbe ist definitiv Teil davon. Präzision ist Teil unserer Geschichte, wie auch Leidenschaft, weil man Geduld braucht. Und natürlich Exzellenz und Fachwissen, weil es sich um extrem komplexe Mechanismen handelt.
Sie blicken nun auf fast sechs Jahre bei Jaeger-LeCoultre zurück. Was, würden Sie sagen, hat sich am meisten verändert?
Die Welt. Aber in diesen sechs Jahren haben wir auch erreicht, dass wir ganz klare Pfeiler definieren, auf denen wir unsere Entwicklung aufbauen. Dazu gehört unsere ikonische Reverso sowie die Expertise unserer Manufaktur in Bezug auf die Uhrwerke und dass wir eine Menge Experiences anbieten. Uns ist es wichtig, dass wir die Öffentlichkeit auf diese Reise mitnehmen und die Uhrmacherei verständlich, zugänglich und interessant bleibt. (Ganz neu: Jaeger-LeCoultre lässt die Polaris-Kollektion wachsen)
Ist dies eines der Ziele für die Marke in diesem Jahr, oder welche Ziele würden Sie definieren?
Das Ziel ist natürlich, die Maison zum Strahlen zu bringen und mit viel Stabilität für die Zukunft zu wachsen. Wichtig ist, dass die Grundlagen, die wir heute legen, der Maison helfen, eine noch stärkere Entwicklung für die Zukunft aufzubauen. Wenn wir zum Beispiel an Duometre arbeiten, eine Erfindung aus dem Jahr 2007, und wir hier ein neues Modell mit einem neuen Gehäuse auf den Markt bringen, dann wird Duometre Teil einer zeitgemäßen Interpretation und relevant für das Jahr 2024. Wir wissen, dass wir dieser Kollektion eine stabile Zukunft geben, das ist unsere Aufgabe.