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Uhrenveredelung: Clous de Paris

Patek Philippe: Calatrava Zifferblatt
© Patek Philippe
Das Guillochieren ist ein jahrhundertealtes Kunsthandwerk, das heute noch bei der Herstellung von Schmuck und Uhren zum Einsatz kommt. Mit geübter Hand und viel Fingerspitzengefühl bringt der Guillocheur mit einem Gravierstichel kleine geometrische Muster auf das Werkstück auf. Seit dem 19. Jahrhundert kommen dabei handbetriebene Drehbänke zum Einsatz. Das Funktionsprinzip ist dabei stets, den Gravierstichel durch gleichzeitiges Drehen von zwei Handkurbeln so zu führen, dass er feine Rillen in sich wiederholenden geometrischen Mustern in eine Metalloberfläche ritzt.
Es gibt zwei Arten von historischen Guillochiermaschinen, die Rundzug - und die Geradzugmaschine. Mit der ersten lassen sich Dekors in unendlicher Vielfalt erzeugen, weil sie wellenförmige Linien gravieren kann, die stets von einem Mittelpunkt aus verlaufen. Mit der Geradzugmaschine lassen sich gerade und parallele Muster aufbringen, wie das Clous de Paris. Mit der einen Hand führt der Guillocheur den Stichel horizontal auf das zu verzierende Werkstück zu, während die andere Hand ihn vertikal bewegt. Das Ergebnis ist ein raffinierter Effekt, bei dem sich winzig kleine Pyramiden aneinanderschmiegen und ein ausdrucksstarkes Lichtspiel hervorrufen. Das gilt nicht nur für das Zifferblatt, sondern auch für die Lünette. Das berühmteste Beispiel ist die Calatrava von Patek Philippe. 1932 lanciert und 1934 zum ersten Mal mit Clous-de-Paris-Lünette vorgestellt, gilt sie als ein Paradebespiel für die stilbildende Eleganz des Hauses.
Heute lassen sich Guillochemuster auch komplett maschinell vorproduzieren. Im Gegensatz zu den in vielen Stunden manuell hergestellten ist ihr Muster perfekt. Liebhaber schätzen jedoch die individuellere Anmutung, die die Handarbeit auf alten Maschinen erzeugt. sz
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