Die Belchengruppe wurde von Christoph Schnee mit dem Ziel gegründet, das Savoir-faire und die Kreativität von Experten aus Gestaltung, Konstruktion und Uhrmacherei zusammenzubringen. Sie fertigen Armbanduhren, deren Design überrascht und die Zeit auch aus einem philosophischen Blickwinkel betrachten.
Die Schweiz ist ein faszinierendes Land: Im Herzen von Europa gelegen, steht sie seit Jahrhunderten für hochwertige Uhren, die von raffinierten Mechanismen zum Leben erweckt werden. Das geflügelte Wort – »so präzise wie ein Schweizer Uhrwerk« – ist in fast allen Sprachen zuhause und wird häufig als Synonym für Perfektion verwendet. Auch in Zeiten der Smartwatch und der Digitalisierung, die die Daseinsberechtigung dieses Luxusprodukts, die in der Zeitmessung liegt, in Frage stellt, ist die Faszination komplexer Mechanismen und außergewöhnlicher Designs bei Liebhabern und Enthusiasten ungebrochen. Dieses trotz Hightech von traditionellen Idealen wie Innovationskraft, Präzision und Qualität geprägte Umfeld ist bis heute ein Nährboden für Newcomer, die mit neuen Ideen frische Akzente setzen.
Einen philosophisch geprägten Ansatz, der einen anderen Blickwinkel auf die Zeit verwirklicht und sie mit anspruchsvollem Design verbindet, bietet die Belchengruppe mit Sitz in Basel. Benannt nach den »Belchen«, jenen fünf Bergen im deutsch-französisch-schweizerischen Dreiländereck, die den Kelten als Sonnenkalender gedient haben sollen, lautet die Vision des Teams, das sich aus Grafikern sowie Produktdesignern zusammensetzt, »Zeitmesser für außergewöhnliche Menschen, die das Besondere suchen und Qualität schätzen zu schaffen«. Und so lässt bereits der erste Blick auf die Edelstahluhren staunen. Die Gehäuse haben ein markantes, fast archaisch anmutendes Gehäuse, das mit seinen Kanten und weitläufigen Flächen tatsächlich an den rauen Charme einer Bergkuppe erinnert. Die Form ist aus einem Block geschnitten, und Rundungen sind auf ein Minimum reduziert. Es ist eine Gestaltung, die bereits mehrere renommierte Preise erhalten hat, wie den »DNA Paris Design Award 2021« und den »New York Product Design Award 2021«.
Traditionelle Sehgewohnheiten in Frage gestellt
Doch nicht nur das Gehäuse bricht mit Konventionen, auch die Zifferblätter – schwarz mit weißen und orangenen Details in einem inhouse entworfenen Font – unterscheiden sich stark von den bekannten Stilformen. Sie interpretieren klassische Anzeigeelemente neu und stellen traditionelle Sehgewohnheiten infrage. So teilt das Modell 120° die Stunde in drei statt in vier Abschnitte, à 20 Minuten. Das könnte für das Belchen-Dreieck oder auch für Vormittag, Nachmittag und Abend stehen. Das 40,0 x 47,0 x 11,2 Millimeter große Gehäuse aus Edelstahl birgt das automatische Kaliber Sellita SW290-1.
Dieses bringt neben Stunde, Minute und kleiner Sekunde bei neun Uhr noch eine Datumsanzeige bei der Drei auf das klar gestaltete Zifferblatt. Diese Kombination aus kleiner Sekunde und Datumsanzeige spiegelt auch das Modell Visuren wider. Hier werden sie jedoch von harmonisch angeordneten Strichen umgeben, die an Sonnenstrahlen erinnern. Die Stundenmarkierungen sind nicht an ihrem angestammten Platz, der Ring ist quasi um 30 Minuten verdreht. Diese scheinbare Irritation verändert das Ablesen der Zeit und doch erkennt man sie intuitiv. »Die strahlenden Linien des Zifferblatts nehmen einerseits Bezug auf die Sonne als einfachsten Zeitgeber, andererseits auf den Urknall als initialen Moment der Zeit und Beginn des Seins«, so der Gestalter Christoph Ruppli. sz