Tissot gehört zu den bekanntesten Namen der Schweizer Uhrenindustrie und ist heute mit (grob geschätzt) drei Millionen Uhren pro Jahr einer der größten Schweizer Uhrenhersteller. Die Marke steht für Mechanik- und Quarzuhren mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis. Tissot-Uhren bewegen sich hauptsächlich in einem Preisbereich zwischen 700 und 2.000 Euro.
Bemerkenswert ist die Innovationskraft, die Tissot über die Jahrzehnte hinweg immer wieder gezeigt hat, sowohl in technischer Hinsicht als auch beim Design. Dafür stehen Modelle wie die jugendstilige „Banane“ von 1916, die magnetfeldresistente Antimagnétique von 1930 oder die Navigator von 1951 als erste Automatikuhr mit einer Anzeige von 24 Zeitzonen.
1929 schloss sich Tissot mit Omega unter dem Dach der neu gegründeten Société Suisse pour l’industrie horlogère S.A. (SSIH) zusammen. Es gab auch Uhren, auf deren Zifferblatt beide Namen prangten. 1983 fusionierte die SSIH mit der ASUAG-Gruppe zur SMH (später Swatch Group). Die für viele Tissot-Modelle verwendeten Buchstaben „PR“ gehen zurück auf die PR 516 von 1956. PR stand für „particulièrement robuste“ (besonders robust) – gemeint war die Aufhängung des Werks im Gehäuse, die vor Erschütterungen schützte.
In den 1980er Jahren experimentierte Tissot mit den unterschiedlichsten Materialien. Den Auftakt machte 1985 die Rock Watch: Sie besaß ein Gehäuse aus Granit, der aus den Schweizer Alpen stammte. Angeregt durch den großen Erfolg der Uhr folgten 1988 die Pearl Watch und 1989 die Wood Watch. In den Siebzigern beginnt das Engagement im Motorsport. Beheimatet ist das Unternehmen nach wie vor in Le Locle, wo Charles-Emile Tissot und sein Vater 1853 ihr Familienunternehmen gründeten. Auch die erste Plastikuhr brachte nicht Swatch heraus, sondern Tissot: Die 1971 eingeführte Idea 2011 besaß nicht nur ein Kunststoffgehäuse, sondern auch ein mechanisches Uhrwerk, bei dem fast alle Teile aus synthetischen Materialien bestanden. 1988 kooperierte Tissot mit dem Stardesigner Ettore Sottsass, dem Gründer der Memphis-Design-gruppe. Ergebnis war eine linsenförmige Uhr mit Pop-Art-Anklängen. 2021 brachte Tissot ein Remake dieses Modells unter dem Namen „Heritage Memphis“ heraus.
Fakt #1 über Tissot: Die Gründer
Das Unternehmen wird 1853 von Charles-Félicien Tissot (rechts) und seinem Sohn Charles-Emile gegründet, wobei die Initiative von Letzterem ausging. Schon 1853 fertigt man eine Uhr mit zwei Zeitzonen; die erste Armbanduhr kommt 1911.
Fakt #2 über Tissot: Der CEO
Sylvain Dolla, Jahrgang 1972, führt Tissot als CEO seit Juli 2020. Er ist seit 2004 bei der Swatch Group und war vor Tissot über 16 Jahre bei Hamilton, davon 11 Jahre als CEO.
Fakt #3 über Tissot: 80 Stunden Power
Seit einigen Jahren stattet Tissot viele seiner Mechanikuhren mit dem Eta-Kaliber C07 aus, das bei Tissot Powermatic 80 heißt – wegen seiner hohen Gangreserve von 80 Stunden. Das Werk ist mit einer Silizium- oder einer Nivachron-Spirale auf Titanbasis ausgestattet.
Fakt #4 über Tissot: Die T-Touch
Mit der T-Touch erreichte 1999 die Touchscreen-Technik die Uhrenwelt. Bei der ersten taktilen Uhr konnte man per Fingerdruck aufs Glas zwischen sechs Funktionen wählen: Chronograph, Wecker, Höhenmesser, Luftdruck, Temperatur und Kompass.
Fakt #5 über Tissot: Tissot und der Sport
Seit Langem ist Tissot auf vielen Sportevents als Sponsor und Zeitnehmer präsent. Neben Rad- und Motorsport spielt Basketball eine wachsende Rolle. Zu den Markenbotschaftern gehört Klay Thompson von den Golden State Warriors, einer der besten Distanzschützen der NBA-Historie. buc