Der ewige Kalender zählt neben dem Chronographen zu den beliebtesten Komplikationen unter den Uhrenfans. Wir zeigen Ihnen 4 spannende Uhren mit Bild, Preis und allen weiteren relevanten Daten, die die beiden Funktionen kombinieren.
Doch was ist das Besondere daran? Der ewige Kalender kennt die unterschiedlichen Längen der Monate und weiß, wann ein Schaltjahr kommt. Er fügt alle vier Jahre selbständig einen 29. Februar hinzu – zumindest bis zum Jahr 2100. Denn dann findet ausnahmsweise kein Schaltjahr statt. Jahre, die sich ohne Rest durch 100 teilen lassen – wie eben das Jahr 2100 – sind keine Schaltjahre, außer sie sind durch 400 teilbar. Dann ist trotzdem Schaltjahr, wie es im Jahr 2000 war. Ganz schön kompliziert. Festgelegt hat das übrigens Papst Gregor XIII im Jahr 1582. Der nach ihm benannte Gregorianische Kalender gilt bis heute. Der ewige Kalender muss also alle 100 Jahre korrigiert werden und somit wieder in 83 Jahren. Aber bis dahin ist kein manuelles Eingreifen notwendig. Die Realisierung ist äußerst aufwendig und kompliziert und nur wenige Uhrenhersteller können solche Zeitmesser anbieten. Einige Manufakturen kombinieren den ewigen Kalender sogar noch mit weiteren Komplikationen wie dem Chronographen. Da die Realisierung enorm kompliziert ist, treibt dies auch den Preis entsprechend in die Höhe. Die Stoppfunktion verleiht dem ewigen Kalender eine gewisse Sportlichkeit.
Ewiger Kalender mit Stoppfunktion #1: A. Lange & Söhne Rattrapante Ewiger Kalender Handwerkskunst
Bei der 1815 Rattrapante Ewiger Kalender Handwerkskunst kombiniert die Glashütter Uhrenmarke A. Lange & Söhne einen Schleppzeiger-Chronographen mit der Funktion des ewigen Kalenders. Zusätzlich befindet sich noch eine Mondphasenanzeige unter der kleinen Sekunde im Hilfszifferblatt bei der Sechs. Letztere Funktion taucht häufig auf dem Zifferblatt des ewigen Kalenders auf. Deshalb zählen viele diese auch zu den Funktionen eines ewigen Kalenders. Das ist jedoch nicht richtig, da der Mondzyklus anders berechnet wird und die beiden Mechanismen im Uhrwerk meist unabhängig voneinander ablaufen. Datum und Wochentag sind bei der Lange-Uhr im Hilfszifferblatt bei der Neun untergebracht, die Anzeige für Monat und Schaltjahr bei der Drei. Die Rattrapante-Funktion des Chronographen erlaubt das Stoppen von Zwischenzeiten: Ein unter dem zentralen Stoppsekundenzeiger mitlaufender zweiter Zeiger wird durch Betätigen des Drückers bei der Zehn abgekoppelt. Die Stoppminuten werden im Hilfszifferblatt bei zwölf Uhr angezeigt. Hier befindet sich auch die Gangreserveanzeige. Für all diese Anzeigen verantwortlich ist das Manufakturkaliber L.101.1. Das wunderschön verzierte Handaufzugskaliber vereint die klassischen Konstruktionsmerkmale wie Dreiviertelplatine, handgravierter Unruhkloben und Goldchatons und ist in einem 41,9 Millimeter großen Weißgoldgehäuse untergebracht. Auf dem Klappboden über dem Saphirglas befindet sich eine gravierte Mondgöttin in einem Medaillon. Die 1815 Rattrapante Ewiger Kalender Handwerkskunst mit blauem Email-Zifferblatt gibt es nur 20 Mal und ist für jeweils 290.000 Euro zu haben.
Ewiger Kalender mit Stoppfunktion #2: Audemars Piguet Royal Oak Offshore Grande Complication
Erstmals 2013 stellte Audemars Piguet seine Royal Oak Offshore Grande Complication vor. Die Schweizer Uhrenmarke spricht von einer Grande Complication wenn Minutenrepetition, ewiger Kalender mit Mondphasenanzeige und Chronograph mit Schleppzeiger in einer Uhr vereint sind. Um die 648 Werkteile zu montieren, benötigt ein Uhrmacher 700 Arbeitsstunden. Dafür lassen sich mit dem abkoppelbaren Schleppzeiger sogar Zwischenzeiten stoppen. Der ewige Kalender wechselt auch in Schaltjahren korrekt auf den ersten März und informiert neben dem Datum über Wochentag, Monat, Schaltjahr, Mondphase und die Kalenderwochen. Die Minutenrepetition schlägt die Zeit auf zwei Tonfedern. Der sportliche Alleskönner besitzt ein Zifferblatt aus Saphirglas durch das man das teilweise skelettierte Automatikwerk 2885 bei seiner Arbeit betrachten kann. Das kugelgestrahlte Titangehäuse misst 44 Millimeter im Durchmesser. Lediglich drei Exemplare werden auf Bestellung gebaut. Der Preis wird dann tagesaktuell berechnet.
Ewiger Kalender mit Stoppfunktion #3: Hublot Big Bang Unico Chronograph Perpetual Calendar King Gold Ceramic
Mit der Big Bang Chronograph Perpetual Calendar bietet Hublot einen ewigen Kalender mit einer Mondphasenanzeige bei drei Uhr und der Chronographenfunktion. Für so viel Komplikation verantwortlich ist das komplett überarbeitete automatische Manufakturkaliber Unico, das die Bezeichnung HUB 1270 trägt. Die Anzeigen für den Kalender und den Chronographen sind auf die Hilfszifferblätter verteilt und werden über Zeiger ausgewiesen. Zur besseren Ablesbarkeit sind die Stoppzeiger rot und die Zeiger für Datum, Tag und Monat weiß belegt. Das 45 Millimeter große Gehäuse besteht aus King Gold, misst 45 Millimeter im Durchmesser und besitzt eine Keramiklünette. Die sportliche Kalenderuhr wird am Kautschukband getragen und kostet 76.800 Euro.
Ewiger Kalender mit Stoppfunktion #4: IWC Da Vinci Ewiger Kalender Chronograph
2017 präsentierte IWC in seiner überarbeiteten Da Vinci Kollektion wieder einen ewigen Kalender mit Stoppfunktion. Die Anzeigen für Wochentag, Datum und Monat sind in den Hilfszifferblättern bei neun, drei und sechs Uhr untergebracht. Bei Letzterem befindet sich auch die kleine Sekunde. Die Stoppsekunden und -minuten liest man von einem Hilfszifferblatt bei zwölf Uhr ab. Auch die Mondphase findet hier noch genügend Platz. Das vierstellige Jahr wird über ein Fenster bei sieben Uhr angegeben. Im Innern der 43 Millimeter große Uhr - die es wahlweise in Rotgold, Platin oder Edelstahl gibt - arbeitet das Manufakturkaliber 89360 mit Automatikaufzug. Die Edelstahlversion des Da Vinci Perpetual Calendar Chronograph kostet 32.000 Euro, für das Modell in Rotgold muss man 43.000 Euro und für die Platin-Version 58.900 Euro bereithalten. IWC bietet somit die günstigste Variante unter den hier vorgestellten ewigen Kalendern mit Stoppfunktion. ks