Zum 20-jährigen Bestehen der Vacheron Constantin Overseas stellen wir 5 Highlights vor, mit Bildern, Daten und Preisen der Uhren.
Die Referenz 222 aus dem Jahr 1977, die ihre Bezeichnung in Anlehnung an das bei ihrer Lancierung 222-jährige Jubiläum von Vacheron Constantin erhalten hat, gilt gemeinhin als Vorgängerin der heutigen Overseas. Doch die Wurzeln von vergleichsweise sportlichen Armbanduhren reichen bei Vacheron Constantin eigentlich bis ins Jahr 1939 zurück. Stahl als Gehäusematerial wurde bereits ab 1884 verwendet, aber erst mit den später aufkommenden, nicht rostenden Alternativen konsequenter verfolgt. Während ursprünglich die steigende Mobilität der Träger und damit deren zunehmende Abhängigkeit von Pünktlichkeit respektive synchronisierter Zeit den Ausschlag für robustere Konstruktionen gab, sollte in den 70er-Jahren vor allem die von Gerald Genta designte und entsprechend erfolgreiche Trilogie – bestehend aus der Audemars Piguet Royal Oak (1972) der IWC Ingenieur SL und der Patek Philippe Nautilus (beide 1976) – den Weg für die 222 ebnen. Für Vacheron Constantin entworfen hat sie der damals 24-jährige Designer Jorg Hysek.
Knapp 20 Jahre später wurde der Name „Overseas“ eingeführt, als Vacheron Constantin mit der ersten Generation der Linie das strategisch wichtige Segment einer Edelstahl-Armbanduhr für alle Gelegenheiten vorstellte. Das erste Design wurde bereits acht Jahre später wieder spürbar überarbeitet, die Uhren der nunmehr zweiten Generation dadurch markanter und nochmals sportlicher, was Vacheron Constantin nun mit der neuen, dritten Generation wieder etwas reduziert.
Eine flüssigere Linienführung, weniger kantige Formen und dadurch ein insgesamt runderes Erscheinungsbild sind das offensichtliche Resultat eines dreijährigen Prozesses, mit dem Vacheron Constantin die schwierige Balance zwischen Sportlichkeit und Eleganz zu wahren versucht. Die Zeiger wurden schlanker und länger, das 2004 eingeführte Band mit den Malteserkreuz-Elementen etwas dezenter und dank eines neuen Schnellwechselsystems auch praktischer im Alltag: Zum Stahlband mit doppelter Faltschließe wird automatisch auch ein Alligator- und Lederband geliefert, das sich mit einem Handgriff wechseln lässt. Bei den Roségold-Modellen ist ein Leder- und Kautschukband im Lieferumfang enthalten. Dafür ist der Preis insgesamt gestiegen, was unter anderen mit den gesteigerten inneren Werten der Uhren zusammenhängt.
Highlight #1 der Overseas-Kollektion von Vacheron Constantin: Nur noch Manufakturwerke
Nicht minder große Veränderungen fanden nämlich im Gehäuse-Inneren statt: Bei der gesamten Kollektion sind nun Manufakturwerke im Einsatz, die ausnahmslos alle Kriterien erfüllen, um die Genfer Punze zu tragen.
Damit hat Vacheron Constantin auch das Ziel erreicht, dass nunmehr praktisch sämtliche Werke des Unternehmens mit der gesetzlich geschützten Qualitäts- und Ursprungsbescheinigung versehen werden, zu der sich das Unternehmen schon seit 1901 bekennt. Im Falle des Chronographen und des Dreizeigermodells handelt es sich sogar um gänzlich neu entwickelte Werke.
Highlight #2 der Overseas-Kollektion von Vacheron Constantin: Der Chronograph
Der Chronograph wird vom Kaliber 5200 angetrieben, einem neuen, aus 263 Komponenten bestehenden Kaliber von Vacheron Constantin mit Säulenrad zur Steuerung der Start-, Stopp- und Rückstellfunktion des Chronographen sowie einer vertikalen Kupplung, die einen ruckartigen Start des Zeigers beim Einschalten der Chronographen-Funktion verhindert. Die Säulenrad-Schraube ist zudem mit dem Malteserkreuz, dem Logo von Vacheron Constantin, verziert. Die zwei Federhäuser des Kalibers 5200 sorgen einerseits für ein verbessertes Drehmoment sowie andrerseits für eine Gangautonomie von über 50 Stunden.
Verzichten müssen Träger dafür auf das frühere Großdatum des ehemals von Piguet bereit gestellten Kalibers; in der aktuellen Version ist das Datum zwischen vier und fünf Uhr zu finden. Vacheron Constantin begründet die Wahl einer ausschließlich weißen Datumsscheibe mit dem Entscheid zu Gunsten von erhöhter Ablesbarkeit. Die Zifferblätter sind lackiert und mehrschichtig ausgeführt.
Das Gehäuse ist in Edelstahl oder 18-karätigem Roségold erhältlich und misst 42,5 Millimeter im Durchmesser. Die Wasserdichtheit liegt bei 15 Bar, dank verschraubter Drücker und Aufzugskrone sowie dem verschraubten Saphirglasboden, durch welchen der mit einer Windrose verzierte Rotor aus 22-karätigem Gold sichtbar bleibt. Apropos sichtbar: Möglich wurde dies durch den Einsatz eines neuen, partiellen Weicheisenkäfigs, der sich in Form eines Ringes um das Werk legt, aber dennoch für erhöhten Schutz vor Magnetfeldern sorgt – laut Vacheron Constantin sogar im selben Umfang als ein durchgängiger Weicheisenkäfig. In Edelstahl kostet der Chronograph 30.900 Euro, in Roségold 52.300 Euro.
Highlight #3 der Overseas-Kollektion von Vacheron Constantin: Die Dreizeigeruhr
Das 41 Millimeter große Dreizeiger-Modell wird vom neuen Automatik-Kaliber 5100 angetrieben. Wie schon beim 5200 handelt es sich um ein vollständig von Vacheron Constantin entwickeltes und gefertigtes Werk, es besteht aus 172 Komponenten.
Zwei Federhäuser sorgen für eine Gangautonomie von über 60 Stunden. Das Modell ist in Edelstahl für 21.300 oder in 18-karätigem Roségold für 38.000 Euro erhältlich. Kürzlich lanciert wurde die Variante mit braunem Zifferblatt.
Highlight #4 der Overseas-Kollektion von Vacheron Constantin: Die extraflachen Modelle
Ein Millimeter weniger Durchmesser, keine Sekunde, kein Datum. Dafür eine Bauhöhe von lediglich 7,5 Millimeter (Dreizeiger: 11 Millimeter, Chronograph: 13,7 Millimeter) und ein 40 Millimeter großes Gehäuse, das - zumindest vorerst - nur in Weißgold erhältlich ist: Die extraflache Zweizeigeruhr verfügt über das Kaliber 1120, ein Automatik-Werk mit 144 Komponenten und einer Höhe von lediglich 2,45 Millimetern. Es bietet eine Gangautonomie von rund 40 Stunden und basiert auf dem selben Werk, das seinerzeit schon die 222 angetrieben hatte. Aufgrund der extraflachen Bauart wurde das Zifferblatt mit etwas weniger für die Tiefenwirkung maßgebenden Elementen umgesetzt, es verfügt aber ebenfalls über die weißgoldenen, applizierten Indexe. Der Preis der Zweizeigeruhr: 59.400 Euro
Ein extraflacher ewiger Kalender ist mit einem ebenfalls bereits bekannten Kaliber ausgestattet, dem Automatik-Werk 1120 QP. Es arbeitet in einem 8,1 Millimeter hohen Weißgoldgehäuse. In seiner Höhe von 4,05 Millimetern vereint das Automatik-Werk nicht weniger als 276 Komponenten – und das Kalendarium muss bis zum Jahr 2100 nicht korrigiert werden.
Es treibt den Stunden- und Minutenzeiger an sowie den ewigen Kalender einschließlich der Anzeige von Wochentag, Datum, Monat, der Position im 48-monatigen Schaltjahreszyklus und die Mondphasenanzeige. Sowohl der ewige Kalender (Preis: 97.500 Euro) als auch die extra-flache Zweizeigeruhr sind bis fünf Bar wasserdicht.
Highlight #5 der Overseas-Kollektion von Vacheron Constantin: Die Weltzeituhr
Das eigentliche Schwergewicht der Kollektion wurde indes erst vier Monate nach dem SIHH enthüllt: die für Vacheron Constantin mit 43 Millimetern ungewohnt große und auch spürbar substantielle Overseas World Time zeigt die Zeit in 37 unterschiedlichen Zeitzonen an, 24 davon in Stundenschritten, 13 in Halb- oder Viertelstundenschritten. Sämtliche Funktionen werden über die Krone bedient, die Anzeige erfolgt unter anderem mit mehreren Saphirglasscheiben auf dem Zifferblatt. Besonderheit: Es handelt sich um eine der wenigen Weltzeituhren, die auch die korrekte Zeit in Caracas anzeigen können – zumindest theoretisch. Denn nachdem Venezuela 2007 auf Anweisung von Präsident Hugo Chávez die Uhren um eine halbe Stunde zurückgestellt hatte, befindet sich das Land derzeit wieder testweise auf dem Weg zurück zur Stundendifferenz. Angetrieben wird die Uhr vom seit 2011 bekannten Kaliber 2460 WT mit rund 40 Stunden Gangautonomie. Sie ist damit die essentielle Uhr innerhalb der Overseas-Kollektion - gemacht für Menschen, die sich häufig in unterschiedlichen Zeitzonen aufhalten und nebst Hingabe für mechanische Uhren auch das nötige Kleingeld (39.600 Euro) haben.
Die Overseas World Time ist wie ihre Schwester-Modelle mit einem braunen, silberfarbenen oder dem für die Linie charakteristischen, blau lackierten Zifferblatt erhältlich, beim Gehäuse ist vorerst nur Edelstahl als Material erhältlich. Vacheron Constantin führt die Farbe Braun derzeit schrittweise durch die gesamte Kollektion hindurch ein. Die Modelle der dritten Generation der Overseas-Kollektion sind ab August/September im Fachhandel erhältlich, die extra-flachen Modelle ausschließlich in den Boutiquen der Marke. rr