Da Rolex selbst kein Buch zum 100. Geburtstag herausgebracht hat, schufen einige Sammlermit ihren eigenen Uhren Abhilfe. Der selbst finanzierte Band „Sammlerträume – Die hundert berühmtesten Rolex-Uhren" mit Texten und Fotografien von John Goldberger stellt natürlich eine subjektive Auswahl dar, aber der Leser vermisst kaum ein wichtiges Modell.
Das Buch ist in grünes Leder gebunden und wurde in dem mittlerweile sehr beliebten Layout mit vier Detailbildern auf der linken und einem Großbild auf der rechten Seite gesetzt. Die einzelnen Kapitel beginnen mit mehrseitigen Zusammenstellungen kleiner Uhrenbilder ohne Detailaufnahmen. Der einzige Fließtext neben den unzähligen Bildunterschriften erscheint in der vierseitigen Einleitung von Giampiero Negretti, die mit interessanten historischen Bildern und Anzeigen aufgelockert wird.
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Ab der Oyster Perpetual geht es danach Schlag auf Schlag, und auch Panerai mit dem Rolex-Kaliber 618 ist mit schönen Originalen vertreten. Positiv fällt außerdem auf, dass sehr selten Uhren mit ausgetauschten Zifferblättern gezeigt werden. Die abgebildeten Modelle sind 50 bis 60 Jahre alt, die Zifferblätter blass geworden, die Zeiger haben Korrosionsspuren und die Leuchtmasse ist abgebröckelt. Man sieht, dass an diesen seltenen Uhren die Zeit nicht spurlos vorübergegangen ist. Mit fünf Uhren vergleichsweise umfangreich ist der Abschnitt über die Oyster Perpetual mit Zifferblättern in Cloisonné-Email von Stern Fréres in Genf.
Das Chronographen-Kapitel, verbunden mit den Kalenderuhren, zeigt auch auf den Einleitungsseiten schon viele seltene Modelle, gefolgt von schönen Chronographen mit Valjoux 22 und 69 sowie Kaliber VZ. Zweifarbige Zifferblätter, die ob ihrer Qualität noch heute begeistern können, und sogar der Chronograph-Rattrapante mit dem 17 2/3-linigen Kaliber VBR werden vorgeführt.
Die frühen „Anti-Magnetic"-Edelstahlchronographen der dreißziger Jahre gehören mit ihren dichten Skalen zu den schönsten Uhren im ganzen Buch, wobei besonders die zweifarbigen Rotgold-Edelstahl-Modelle Referenz 3330 hervorstechen. Ebenso begeistern die Kalenderuhren Referenz 8171 mit natürlich etwas gealterten Originalzifferblättern durch ihr klassisch-zeitloses Aussehen. Wie die Detailaufnahmen neben den ganzseitigen Uhrenbildern zeigen, haben manche Werke arg unter nicht perfekt geschliffenen Schraubenziehern gelitten, die die Schlitze ramponieren oder Oberflächen verkratzen. Sehr aufschlussreich sind auch die Fotos der Deckelinnenseiten mit den Rolex-Stempeln und den teilweise nicht mehr existierenden Gehäuseherstellern.
Den Modellen Date und Day-Date wird ebenfalls ein Kapitel gewidmet, dann folgen die Sportuhren mit Explorer I und II, Turn-O-graph, Metropolitan, Milgauss, Sub-Aqua, Submariner, Sea-Dweller und GMT-Master.
Sogar die Deepsea Special ist mit Werkabbildung zu sehen, und die Submariner inklusive der Sondermodelle mit Comex-Aufdruck wird sehr ausführlich behandelt. Die Cosmographen mit den Daytona-Modellen schließen den Band in einem eigenen Kapitel ab. Für den waschechten Rolex-Sammler ist dieses Buch eine gute Ergänzung zur schon vorhandenen Bibliothek.
Text: Christian Pfeiffer-Belli
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