Die GMT Master wurde 1954 erstmalig von Rolex in den Markt eingeführt. Damals war die Referenz 6542 mit einem modifizierten Kaliber 1030, nämlich 1036, ausgestattet, um die zweite Zeitzone anzeigen zu können. Die Lünette hatte ein Bakelit Inlay, wohingegen die Referenz 1675 ein Aluminium Inlay bekam, welches wesentlich unempfindlicher, besonders gegen Brüche, war.
Interessant ist bei dem obigen Foto, dass die Zahlen auf dem Inlay eher fett gedruckt sind. Später, in den 80er und 90er Jahren wurden die Zahlen immer dünner auf dem Inlay gedruckt. Die Referenz 1675 wurde 1959 vorgestellt, anfangs mit spitzem Kronenschutz, während die 6542 gar keinen Kronenschutz hatte. In der neuen Referenz kam auch das neue Kaliber 1565 zum Einsatz. Ab circa 1965 baute Rolex das Kaliber 1575 ein, welches auf dem doch robusteren 1570 basierte, das auch in vielen anderen Modellen zum Einsatz kam. Etwa um 1966/1967 wurden die sogenannten Gilt Dials von den Zifferblättern mit weißer Aufschrift, wie wir das auch heute kennen. In der einschlägigen Literatur gibt es da verschiedene Zifferblätter, die mit Mark I, II, III und so weiter gekennzeichnet werden.
Bei den Zifferblättern mit weißer Aufschrift gibt es ein Blatt, dass sich heute besonderer Beliebtheit erfreut. Um 1978 hat Rolex für ein bis zwei Jahre ein Zifferblatt mit geringfügig, aber doch für das Auge ersichtlichen, dickeren runden Indexen hergestellt. Diese größeren Indexe nennt man unter Sammlern Maxi Dial. Unter Sammler ist dieses Zifferblatt sehr begehrt und es tauchen eher selten solche Maxi Dial GMTs auf. Ich persönlich bevorzuge die Maxi Dials, da ihr Erscheinungsbild meiner Meinung nach sehr ansprechend ist. Zur gleichen Zeit verbaute Rolex auch bei anderen Modellen das Maxi Dial.
Die GMT Master ist nicht nur durch die Werbung mit der Concorde bekannt. Sie war auch die Uhr der Pan-Am-Piloten in frühen Tagen der Airline. Die zweite Zeitzone erwies sich als sehr nützlich für Reisende, die mehrere Zeitzonen zurücklegen mussten.
Das zeitlose Design und die hohe Belastbarkeit der GMT haben der Uhr bis heute eine große Fangemeinde verschafft. Sammler in der ganzen Welt tauschen sich über die vielen Varianten, die Rolex im Laufe der Zeit hergestellt hat, aus. Die Referenz 1675 gab es auch mit schwarzem Inlay, das man heute aber eher selten antrifft.
Die Referenz 1675 hatte einen sehr langen Produktionslauf - ungefähr 21 Jahre - von 1959 bis 1980. Das Modell wurde von der Referenz 16750 abgelöst, die sich aber rein äußerlich kaum von der Referenz 1675 unterschied. Nur die Datumsschnellverstellung gab Aufschluss, welche Veränderung Rolex wirklich vorgenommen hatte.
Fotos: Boris Pjanic
Der Contributor Boris Pjanic ist Uhrensammler und Händler. Er arbeitete lange Jahre in den USA und entdeckte dort seine Leidenschaft für Vintage-Uhren aus den Jahren 1940-1980, insbesondere von Rolex und Omega. Pjanic gründete 2008 den Uhrenblog Watchesandart.com und ist Autor diverser Uhrenbeiträge für Internetseiten sowie internationale Magazine.