Rolex ist kein klassischer Uhrenkonzern wie die Swatch Group, Richemont oder LVMH Watch & Jewellery. Die Marke ist allerdings allein aufgrund ihrer Größe mit einer Jahresproduktion von geschätzt 1,2 Millionen Uhren einer der ganz großen Player. Historisch gesehen, hat Rolex seit Jahrzehnten eine Zweitmarke: Tudor. Tudor ist eine Schöpfung von Rolex-Gründer Hans Wilsdorf. Er ließ sich die Markenrechte an "The Tudor" schon 1926 von der Uhrenfabrik Veuve de Philippe Hüther sichern und verkaufte erstmals 1932 Uhren mit Tudor-Schriftzug auf dem Zifferblatt in Australien. 1936 übertrug Hüthers Witwe die Marke Tudor komplett an Wilsdorf. 1946 gründete der Patron schließlich die Firma Montres Tudor S. A.
Wilsdorf hatte für Tudor-Uhren eine klar umrissene Vorstellung: Sie sollten genauso zuverlässig sein wie Rolex-Uhren, aber zu einem günstigeren Preis verkauft werden. Eine der ersten Uhren, die 1952 lancierte Oyster Prince, verfügte über das wasserdichte Oystergehäuse mit verschraubter Krone und verschraubtem Boden. Uhrwerke lieferte Rolex allerdings nie an Tudor. Tudor nutzte seit jeher Fremdwerke von Lieferanten wie FEF, Valjoux, Adolph Schild und später Eta. Vor ein paar Jahren gründete Tudor die Werkemanufaktur Kenissi, die einen Teil ihrer Werke an Tudor liefert, einen anderen Teil an ausgewählte Fremdmarken. Zudem beliefern sich Tudor und Breitling gegenseitig mit Werken.
2023 übernahm Rolex zudem das große Schweizer Juweliershaus Bucherer. Rolex und Bucherer waren seit Jahrzehnten eng durch hervorragende Geschäftsbeziehungen miteinander verbunden, Patron Jörg Bucherer (1936–2023) war der letzte Geschäftsmann aus der Schweizer Uhrenindustrie, der Hans Wilsdorf noch persönlich gekannt hatte. Bucherer selbst hatte keine Nachkommen, was als Hauptgrund dafür gesehen wurde, dass er die Marke kurz vor seinem Tod an Rolex verkaufte. Zu Bucherer gehört auch die Uhrenmarke Carl F. Bucherer. Somit besteht die Rolex-Gruppe heute aus 4 Marken:
- Rolex
- Tudor
- Bucherer
- Carl F. Bucherer