Pünktlich zum 20. Geburtstag der Manufaktur stellt Chopard seine erste Minutenrepetition vor: die L.U.C Full Strike. Karl-Friedrich Scheufele, Co-Präsident der Marke und Chef der Manufakturuhrensparte L.U.C, präsentierte die Uhr am 7. November im Manufakturgebäude in Fleurier mit berechtigtem Stolz, gilt doch die Minutenrepetition als schwierigste Disziplin unter den Komplikationsuhren. Sie zu produzieren, und zwar so, dass sie zuverlässig funktioniert, gut hörbar schlägt und dabei auch noch angenehm klingt, ist ohnehin schon eine Herausforderung. Das allein aber wäre immer noch zu wenig, um Aufmerksamkeit unter Kennern und Sammlern zu erregen: Heutzutage erwartet man von einer Manufaktur zusätzlich innovative Lösungen im Detail, die kein anderer zuvor gebracht hat.
Und genau damit wartet die L.U.C Full Strike auf. Da sind zum ersten die Tonfedern: Sie bestehen aus durchsichtigem Saphirglas - dem gleichen Material, aus dem die Deckgläser der meisten Luxusuhren gefertigt sind. Im Fall von Chopard bilden das Deckglas und die beiden Tonfedern eine Einheit; nichts ist geklebt, verschraubt oder verschweißt. Somit wird der Klang, der an das Schlagen eines Messers auf ein Kristallglas erinnert, ungestört vom Inneren der Uhr nach außen befördert. Um sich zu vergewissern, dass das Glas auch nach jahrelangem Tragen der Uhr hält, hat Chopard in seinen Tests die stählernen Hämmer nicht weniger als 1,5 Millionen mal auf die Tonfedern schlagen lassen, ohne dass es zu Rissen oder Brüchen gekommen wäre.
Darüber hinaus ist das neue Kaliber 08.01-L mit zwei Federhäusern ausgestattet: So erreicht die L.U.C Full Strike eine Gangreserve von 60 Stunden, und die Repetition kann zwölfmal in Folge schlagen, ohne zwischenzeitlich aufgezogen zu werden - selbst zu der Uhrzeit, die die meisten Schläge benötigt: 12:59 Uhr. Bei dieser Uhrzeit dauert das Schlagen insgesamt 16 Sekunden. Chopard hat darauf geachtet, dass die Uhr während des Schlagens und danach keine ungewollten Geräusche von sich gibt: So hört man weder das Arbeiten des Windfang noch ein Klicken, wenn der Mechanismus in den Ruhezustand umschaltet.
Zur Energiezufuhr reicht eine einzige Krone, mit der man in einer Richtung die Uhr und in die andere die Repetition aufzieht. Innerhalb der Krone befindet sich auch der Drücker, der die Repetition auslöst. Chopard hat verschiedene Sicherungen eingebaut, damit das Werk nicht durch unachtsames Behandeln zerstört werden kann: So wird etwa beim Schlagen die Krone vom Werk entkuppelt, sodass es währenddessen nicht möglich ist, die Uhrzeit einzustellen. Das gleiche gilt für den Drücker, der die Repetition, während sie läuft, nicht ein zweites Mal auslösen kann. Da sich der Repetitionsmechanismus unter dem Zifferblatt befindet, kann man ihn nicht durch den Glasboden hindurch sehen. Daher hat Chopard das Zifferblatt der L.U.C Full Strike durchbrochen, sodass man die wesentlichen Teile der Mechanik bewundern kann. Bei zwei Uhr befindet sich eine doppelte Gangreserveanzeige für Gehwerk und Repetition.
Obwohl das Uhrwerk der L.U.C Full Strike aus 533 Einzelteilen besteht, ist es relativ flach gehalten, die gesamte Uhr ist nur 11,5 Millimeter hoch, der Durchmesser des Gehäuses aus fair produziertem Rotgold beträgt 42,5 Millimeter. Ein COSC-Gangschein zertifiziert die Full Strike als offiziellen Chronometer. Chopard wird insgesamt nur 20 Exemplare für 245.000 Euro bauen; die ersten sollen Anfang 2017 erhältlich sein. buc