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TAG Heuer: Interview Carole Forestier-Kasapi

TAG Heuer: Interview Carole Forestier-Kasapi - Movement Direktorin
© PR, Collage Watchtime
"Das TH20-00 stellt einen Sprung in Qualität und Performance dar. Alle TAG Heuer-Uhrwerke müssen von nun an diesen neuen Maßstab für Spitzenqualität erfüllen." Sie wird als „Königin der Komplikationen“ bezeichnet und gilt unter Fachleuten ohnehin als Genie, wenn es um mechanische Uhrwerke geht. Ihr Ruf kommt nicht von ungefähr: Carole Forestier-Kasapi wurde in Paris in eine Uhrmacherfamilie hineingeboren – bereits neben der Schule verbrachte sie Zeit im Atelier ihrer Eltern. Zur Ausbildung zog es sie in die Schweiz, am CIFOM (Centre interrégional de formation des montagnes neuchâteloises) in La Chaux-de-Fonds erwarb sie zwei Abschlüsse als Uhrmacherin und spezialisierte sich auf die Entwicklung von Uhrwerken, insbesondere für Komplikationen und Haute Horlogerie. Sie begann ihre Karriere bei der bekannten Uhrwerkmanufaktur Renaud & Papi (APRP SA), bis sie Anfang der 2000er Jahre zu Richemont wechselte und ab 2005 zuletzt die Uhrwerk-Kreation bei Cartier leitete.Im Frühjahr 2020 wechselte Carole Forestier-Kasapi zu TAG Heuer und ist seitdem für das Design und die Entwicklung der Uhrwerke der Marke verantwortlich. Getreu dem Motto, "fix the basics first" wählt Carole Forestier-Kasapi ihre Neuerungen mit Bedacht aus. Seit ihrer Ernennung hat sie unter anderem an der TAG Heuer Only Watch Carbon Monaco mitgewirkt, sowie die Solartechnologie der Marke vorangetrieben. In diesem Jahr ist sie vor allem für den Quantensprung des Kalibers Heuer 2 dank des neuen Chronographenwerks TH20-00 verantwortlich. Welche Ziele sie sich in ihrer neuen Rolle gesetzt hat, wie sie Innovation und Historie zusammenbringt und welchen Herausforderungen sie begegnet, verrät Carole Forestier-Kasapi im Interview.

Wer steckt hinter den neuen Uhrwerken von TAG Heuer?

Carole Forestier-Kasapi ist Movement Direktorin bei TAG Heuer © TAG Heuer
Watchtime: Können Sie kurz Ihren Einstieg in die Uhrenindustrie erläutern und was Sie am Ende zu TAG Heuer geführt hat?Carole Forestier-Kasapi: Eigentlich bin ich nie wirklich eingestiegen, ich kannte schließlich nichts anderes. Ich stamme aus einer Uhrmacherfamilie. Meine Mutter und mein Vater waren Uhrmacher in Paris, ich habe dann die Uhrmacherschule in der Schweiz besucht und mich dann entschieden, dort zu bleiben. Warum TAG Heuer? Für mich persönlich war es eine neue Herausforderung, bei einer aktuell sehr begehrten Marke. Also habe ich die Herausforderung als Chance wahrgenommen.Können Sie sich noch an Ihre erste Uhr erinnern?Ja, es war eine Taschenuhr, die ich zu meinem 18. Geburtstag bekam. Eine kleine Taschenuhr mit einem Anhänger.Was sind die größten Herausforderungen, denen Sie sich als Frau in einem oft von Männern dominierten Bereich stellen müssen?Das stimmt, während in den Werkstattateliers oft viele Frauen für bestimmte Tätigkeiten arbeiten, sind die Entwicklungsabteilungen meist noch sehr konservativ. Im Grunde muss man sich zweimal beweisen. Wenn du jung bist, musst du ohnehin deine Fähigkeiten unter Beweis stellen, aber wenn du eine Frau bist, dann musst du dich zweimal beweisen. Manchmal macht es das ein bisschen kompliziert.Aber Sie haben es allen gezeigt.Je nachdem, wo man arbeitet, ist es eher konservativ oder eben nicht. Jetzt, bei TAG Heuer, kann ich ehrlich sagen, dass das Unternehmen sehr fortschrittlich im Gegensatz zum Standard in der Schweizer Industrie ist.Haben Sie einen Rat, den Sie jungen Frauen geben würden, die sich für eine ähnliche Karriere interessieren?Seien Sie passioniert dabei, glauben Sie an Ihre Produkte – dann wird es wird funktionieren.
"Man kann die Leistung, die Zuverlässigkeit, die Qualität verbessern – und das ist der wichtigste Weg, um heute in der Uhrmacherei innovativ zu sein."
Wie schaffen Sie den Spagat zwischen Tradition und Innovation bei der Konzeption und Entwicklung neuer Uhrwerke?Es ist ein traditionelles Kunsthandwerk – wenn wir also ein klassisches Uhrwerk nehmen, wie es vor, sagen wir, 15 Jahren funktioniert hat, funktioniert es wahrscheinlich immer noch, aber man kann es verbessern: die Leistung, die Zuverlässigkeit, die Qualität, und das ist der wichtigste Weg, um heute in der Uhrmacherei innovativ zu sein.Können Sie uns Ihren Prozess der Entwicklung von der Idee bis zur Produktion erläutern?Ich beginne in der Regel mit Skizzen in meinem Notizbuch, danach geht man meist schnell zu Skizzen in 3D am Computer über. Dank der 3D-Technik können wir alles punktgenau berechnen und simulieren. Danach können wir die Pläne für die Herstellung der Prototypen umsetzen. Nachdem wir die Prototypen gebaut haben, testen wir diese und passen sie, wenn nötig, an. Und dann testen wir die allerersten Uhren der Serie, um das Produkt hoffentlich bald auf den Markt bringen zu können.Wie hat sich die Technologie im Laufe Ihrer Karriere auf die Art und Weise ausgewirkt, wie Sie an das Design und die Entwicklung von Uhrwerken herangehen?Ich denke, die Einführung neuer Materialien beeinflusst unsere Herangehensweise am meisten.TAG Heuer blickt auf eine lange Geschichte von Partnerschaften mit dem Motorsport zurück. Welchen Einfluss hat das auf die Konzeption Ihrer Uhrwerke?Das hängt damit zusammen, dass wir Uhren anbieten, die mit Sport zu tun haben. Wir brauchen also spezielle Testverfahren, zum Beispiel für starke Beschleunigungen. Wir schlagen Komplikationen vor, die diesen sehr starken Anspruch bestehen können. Die Verbindung zwischen Sport und Uhrwerk macht den Aspekt der Uhr aus.
"Um von zwei auf fünf Jahre Garantie zu kommen, muss die Mechanik hinter der Uhr mithalten. Das ist eine große Herausforderung für jeden Uhrmacher."
Können Sie uns etwas über das neue hauseigene Automatik-Chronographenkaliber Heuer 02 mit der Bezeichnung TH20-00 erzählen?
Das neue TAG Heuer Kaliber TH20-00 © TAG Heuer
Das Werk der nächsten Generation verfügt jetzt über eine Schwungmasse, die einen bidirektionalen Aufzug ermöglicht. Die gesamte Verarbeitung des TH20-00 wurde verbessert und damit an die Vision von TAG Heuer angepasst, innovative, technisch hochwertige und zugleich elegante Uhren und Uhrwerke zu schaffen. Es gesellt sich zu den TAG Heuer-Kalibern TH30-00 und TH50-00 in der neuen Reihe von Uhrwerken. Was Sie verstehen müssen, ist, dass wir den Standard des Hauses in Bezug auf Qualität und Langlebigkeit wirklich anheben wollen. Unser Ziel ist es, großflächig eine 5-Jahres-Garantie zu erreichen. Dazu arbeiten wir an dem Anspruch "10 Jahre ohne Service" anbieten zu können. Ein Thema, welches mit Haltbarkeit und Performance zusammenhängt. Deshalb haben wir letztes Jahr das TH31-00 eingeführt, ein Kaliber von Kenissi, das am Wochenende autonom läuft und COSC-zertifiziert ist. Dazu kam das TH50 Quarz-Solar-Uhrwerk, denn um 10 Jahre ohne Service zu erreichen, muss man von Batterie- auf Solartechnologie umsteigen. Die Weiterentwicklung des Kalibers Heuer 02 zum TH20-00 ist Teil unseres ständigen Strebens nach Perfektion. Dazu kommt das Kaliber TH30-00, welches ebenfalls mit fünf Jahren Garantie, 80 Stunden Gangreserve und COSC-Zertifizierung besticht. Wir starten jetzt mit diesem Portfolio einen neuen Standard.Wie arbeiten Sie mit anderen Teams bei TAG Heuer zusammen, z. B. mit Design und Marketing, um ein einheitliches Produkt zu schaffen?Das ist eine Frage von Teamwork, der Interaktion und der Kommunikation, im Team sind wir stärker als allein.Beginnen Sie mit dem Design oder mit dem Uhrwerk?Beide Wege sind interessant, man kann bei null anfangen, aber man kann auch mit bereits existierenden Produkten arbeiten, die wir verbessern wollen. Hier stellen wir uns die Frage, was für den Kunden wichtig ist. Was fehlt dem Produkt heute? Es ist eine andere Arbeitsweise, entweder mit etwas Neuem zu beginnen oder an bestehenden Produkten zu arbeiten. Aber beides ist möglich.Was ist Ihre Lieblingsuhr aus der aktuellen Kollektion?
Für das Tourbillon Kaliber TH20-09 setzt TAG Heuer auf das Kaliber TH20-00 als Basis samt entsprechendem Modul © TAG Heuer
Mir gefallen die Glassbox-Modelle gut, sie sind ein sehr gutes Beispiel dafür, wie man sich von der Geschichte inspirieren lassen kann und Produkte besser macht. Die Tourbillon-Version der Carrera Glassbox hat mit dem TH20 die gleiche Basis mit Zusatzmodul, hier mag ich die Kombination aus dem eleganten Tourbillon mit der Chronographen-Komplikation. Es hält ein Tourbillon inne, welches wirklich für sportliche Aktivitäten gemacht ist und mit einem möglichst leichten Käfig ausgestattet ist, um Stöße und Beschleunigungen zu absorbieren. Ich finde das cool.Können Sie uns zum Schluss noch etwas über bevorstehende Entwicklungen verraten?Ich muss einige Überraschungen für mich behalten, aber alles trägt zur Aufwertung des Hauses bei. Wir arbeiten jetzt an diesem Basisportfolio von Uhrwerken – danach können wir uns den großen Komplikationen zuwenden, aber zuerst müssen wir die beste Ausgangslösung schaffen.Hier finden Sie mehr zu TAG Heuer: ) )
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