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15 Minuten

Zenith El Primero: Der Schnellschwinger damals und heute

Die neue Zenith Chronomaster Open 2022
© Zenith
Das automatische Chronographenkaliber El Primero von Zenith ist berühmt und gilt als eines der genauesten und besten Uhrwerke der Welt. Über Jahrzehnte nutzte sogar Rolex das Werk für den Cosmograph Daytona. Die Entwicklung eines bestimmten Uhrenmodells zum Klassiker scheint üblich. Seltener hingegen wird aus einem Uhrwerk eine Berühmtheit, die nach fast 50 Jahren schließlich eine Legende ist.
© Zenith
Inhalt:

Wie entstand das Chronographenkaliber El Primero?

Zum Ende der 1960er-Jahre kämpften Seiko in Japan und zwei Zusammenschlüsse verschiedener Uhrenhersteller in der Schweiz darum, das erste automatischen Chronographenwerk vorzustellen. Neben Breitling, die gemeinsam mit Heuer-Leonidas, Hamilton/Büren und Dubois Dépraz ein Mikrorotorkaliber entwickelten, waren dies auch Zenith und Movado, die am El Primero arbeiteten. Das Werk war schließlich das erste der drei automatischen Chronographenkaliber, das der Öffentlichkeit präsentiert wurde – die Gruppe um Breitling konnte die ersten Pläne für sich verbuchen, während Seiko die ersten Exemplare auslieferte.
© Zenith
Doch zurück zur Faszination des El Primero: Der technologische Siegeszug des Uhrwerks war kaum aufzuhalten. Es bot einen Durchmesser von 13,5 Linien und maß nur 6,5 Millimeter in der Höhe.

Was war das Besondere am ersten El Primero Chronographenkaliber?

Erstmals wurde eine Trockenschmierung auf der Basis von Molybdänsulfat verwendet, was den Gang sehr präzise machte. Die Gangreserve betrug mehr als 48 Stunden, was etwas mehr war, als andere Uhrwerke früher leisteten. Auch die Unruh hatte es eiliger als damals üblich: Das Herz des El Primero schlägt mit 36.000 Halbschwingungen pro Stunde (fünf Hertz) und erlaubt daher eine Chronographenmessung der Zehntelsekunde. Bei den Werken der damaligen Zeit war eine Frequenz von maximal 21.600 Halbschwingungen pro Stunde üblich, die Unruh des Kaliber 11 Chronomatic des Breitling-Teams oszillierte mit 19.800 A/h.Die Schwungmasse zum Aufzug des Uhrwerkes war zentral montiert und verfügte über ein Außensegment aus Wolframkarbid. Damit war das spezifische Gewicht hoch, und jede kleine Bewegung der Uhr wurde in Energie für die Zugfeder umgesetzt. Der Chronograph maß bis zu zwölf Stunden am Stück und verfügte sogar über eine Anzeige des Datums mit Schnelleinstellung und augenblicklichem Wechsel um Mitternacht. Das Datum wurde auf vier Uhr in einem Fenster angezeigt. Ein Schaltrad steuerte die Funktion des Chronographen, während fast alle späteren Werke anderer Hersteller auf eine preiswerter zu fertigende Kulissenschaltung zurückgriffen.
© Movado
Von Anfang an gingen zwei Versionen des El Primero in Produktion: das Kaliber 3019 PHC als Chronograph mit Datumsanzeige sowie das 3019PHF mit Anzeige des Vollkalenders und einer Mondphase. Ein Schnellschwinger wie das El Primero ist weniger empfindlich gegen äußere Einflüsse wie die Schwerkraft oder Erschütterungen und bietet daher eine höhere Genauigkeit. Dennoch ist das El Primero ein Uhrwerk mit hohem Wartungsbedarf und sollte mit einem Intervall von fünf Jahren – je nach Tragezeit – einem Service unterzogen werden. Bis heute gibt es 23 Versionen des legendären El Primero – ein Rekord in der Haute Horlogerie.

Von welchen Marken wurde das El Primero von Zenith noch verwendet?

Neben zahlreichen Kollektionen im Programm von Zenith hatte das El Primero einen der berühmtesten Auftritte über mehr als ein Jahrzehnt “undercover”. 1989 begann Rolex, eine modifizierte Version in die Daytona Cosmograph einzubauen. Damit wurde die Daytona zu einer automatischen Uhr – und behielt das Uhrwerk von Zenith bis zum Jahr 2000 bei. Bei diesem Einsatz wurde das Werk technisch verändert: Neben einer reduzierten Schwingfrequenz von nur noch 28.800 Ampere pro Stunde wurde die Hemmungsgruppe auf Rolex-Standard mit Microstella-Regulierschrauben umgebaut. Auch andere Marken verwendeten das El Primero über die Jahre – darunter Ebel, Dunhill, DuBois et fils, TAG Heuer und Daniel Roth.
© Zenith
Bei Zenith markierte das Uhrwerk mit der hektischen Hemmung über die Jahre die Spitze der technologischen Machbarkeit. Zum Einsatz kam das Werk dabei in eleganten wie auch in sportlichen Modellen, die bei Fans bis heute beliebt sind. Zwischen Instrument und edler Uhr erschien die El Primero Rainbow.

Speziell – und beliebt bei Sammlern: Zenith El Primero Rainbow

Das Modell markierte einen der Dauerbrenner im Programm von Zenith. Eine besonders farbenfrohe Version gilt bei Sammlern als beliebt und verfügt über ein besonderes Extra: Die Referenz 02.0480.405 bietet eine Flyback-Funktion, mit der eine Nullsetzung und der sofortige Beginn einer neuen Stoppmessung möglich ist. Sie kostet im Gebrauchtmarkt circa 4.500 Euro. Der Einstieg in die Rainbow-Kollektion beginnt bei 2.300 Euro. Durch die große Modellvielfalt, die sich über die Jahre entwickelt hat, sind die Einstiegspreise für gebrauchte Zenith El Primero-Uhren erschwinglich: Ab 2.000 Euro kosten Modelle, meist aus den 1990er- und 2000er-Jahren. Allerdings sollte stets ein höherer Betrag für eine fachkundige Revision eingeplant werden, denn meist sind die Uhrwerke nicht mehr präzise und bedürfen einer kundigen Hand.
© Zenith
Zu den seltenen Vertretern gehört die Zenith Defy, die in den Zenith-Kollektionen der 1990er-Jahre im Einstiegslevel angesiedelt war. Die sportliche Uhr mit Edelstahl- oder Lederband von damals baut heute eine Brücke in das Jahr 2017.nach obenInhalt:

Wie entwickelte Zenith das El Primero weiter?

Auf der Baselworld 2017 stellte Zenith eine Uhr vor, die nicht nur Zehntelsekunden stoppen kann, sondern sogar Hundertstelsekunden. Was üblicherweise einer digitalen Quarzuhr vorbehalten ist, schafft in der Defy El Primero 21 das neue Kaliber El Primero 9004. Das aufwändige Werk ist zweiteilig aufgebaut und setzt ein Zeichen für das 21. Jahrhundert. Einem entscheidenden Detail bleibt Zenith treu: Der hohen Unruhfrequenz, die mit 36.000 Halbschwingungen pro Stunde dem Original von 1969 entspricht. Zu erkennen ist das Uhrwerk stets an dem sehr flüssig gleitenden Sekundenzeiger, der hohen Präzision und dem hektischen Tickgeräusch. Bei dem neuen Kaliber verfügt die Stoppfunktion über ein eigenes Uhrwerk mit separater Hemmung, die mit 360.000 Halbschwingungen pro Stunde schwingt. Das Chronographen-Werk oszilliert so mit 50 Hertz und macht den Stoppvorgang auf die Hundertstelsekunde genau möglich. Die Gangreserve für den Chronographen reicht nur für 50 Minuten. Beide Werke können über die Krone aufgezogen werden – im Uhrzeigersinn gedreht, wird die Zugfeder des Stoppwerkes gespannt, gegen den Uhrzeigersinn die des Gehwerkes.
© Zenith

Gibt es Parallelen zwischen dem El Primero 21 und dem Ur-Werk?

Im Zentrum des Zifferblatts rotiert der Zeiger für die Hundertstelsekunde, während ein Hilfszifferblatt bei sechs Uhr die gestoppten Sekunden ausweist. Aufgrund der begrenzten Gangreserve des Stoppwerkes gibt es keinen Stundenzähler, wie ihn das ursprüngliche El Primero von 1969 besitzt, sondern nur einen 30-Minuten-Zähler bei drei Uhr. Dennoch lassen sich optische Parallelen zum Layout des Ursprungwerkes nicht verhehlen, denn ganz wie damals dreht die laufende Sekunde ihre Runden bei neun Uhr. Der Durchmesser der Gehäuse beträgt 44 Millimeter. Auch nach fast 50 Jahren beweist Zenith erneut: Kein anderer Uhrenhersteller beherrscht die mechanische Hochfrequenzuhr in diesem Maße. Seit 1969 setzt das El Primero Maßstäbe, und die Version für das 21. Jahrhundert führt dies nur logisch fort. So wird aus einem Uhrwerk eine Legende, die jeden Uhrenkenner begeistert. Keiner tickt schneller, was ein El Primero zu einem “Must Have” in einer Uhrensammlung macht.
© Zenith

Die 5 wichtigsten Punkte in der Geschichte von Zenith

1865Georges Favre-Jacot gründete in Le Locle die “Fabrique des Billodes”.1911Die Manufaktur wird “Fabrique des Montres Zenith” umbenannt. Der Stern als Firmenlogo soll die uhrmacherischen Leistungen der Marke symbolisieren.1969Zenith präsentiert das automatische Chronographenwerk El Primero.1984Der Leiter der Chronographenabteilung rettete in der Quarzkrise Produktionswerkzeuge vor der Vernichtung. So kann Zenith nach neun Jahren Pause wieder mechanische Uhren bauen.2000Zenith wird Teil des Luxusgüterkonzerns LVMH, zu dem auch Bulgari, Hublot und TAG Heuer gehören.

Zenith und seine Kooperationen

Neuere Zusammenarbeiten betreffen die kubanische Zigarrenmarke Cohiba, die Rockband Rolling Stones und den britischen Autohersteller Range Rover. Bei dem limitierten Sondermodell El Primero Chronomaster 1969 „Tribute to The Rolling Stones“ ziert die berühmteste Zunge der Welt das Zifferblatt – dezent integriert in den Stundenzähler bei der Sechs. Eine weitere Besonderheit stellt die im Zifferblattausschnitt sichtbare Hemmung mit Anker und Ankerrad aus Silizium dar. Hier treffen Design und Funktion aufeinander: Die blauen Siliziumteile sind nicht nur ein Blickfang, sondern sorgen auch für ein reibungsarmes Zusammenspiel der Hemmungskomponenten.[caption id="" align="aligncenter" width="448"]Zenith El Primero Chronomaster 1969 „Tribute to The Rolling Stones" Zenith El Primero Chronomaster 1969 „Tribute to The Rolling Stones"[/caption]Zusammen mit der Luxus-SUV-Marke Land beziehungsweise Range Rover stellte Zenith bereits mehrere El-Primero-Modelle vor. Das aktuellste bezieht sich auf den neuen Land Rover Defender. Zenith hat sich beim Material für Gehäuse und Doppelfaltschließe für mikrogestrahltes Titan entschieden. Farblich darauf abgestimmt sind das mattgraue Zifferblatt und das ebenfalls graue Kautschukband. Im Innern tickt das von der Defy El Primero 21 bekannte, von der Timelab-Stiftung als Chronometer zertifizierte automatische Manufakturkaliber 9004: Es verfügt über eine vom Basisuhrwerk unabhängige Chronographen-Kadratur mit eigener Hemmung, die dank einer Frequenz von 50 Hertz die Stoppung von Hundertstelsekunden ermöglicht. Visualisiert wird das vom zentralen Chronographen-Stoppzeiger, der in einer einzigen Sekunde das Hauptzifferblatt umrundet. Die vollen gestoppten Sekunden zeigt das Hilfszifferblatt bei 6 Uhr an, die Minuten jenes bei 3 Uhr. Die kleine Sekunde bei 9 Uhr bekommt ihre Information von der Hemmung für die Zeitanzeige, die Zenith-typisch mit 5 Hertz oszilliert. Unterhalb des Marken-Schriftzugs, befindet sich die Gangreserveanzeige für die Chronographenfunktion, die im Unterschied zur Defy El Primero 21 linear ausgeführt ist.
© Zenith

50 Jahre El Primero

Zum 50. Geburtstag ihres Schnellschwinger-Chronographenwerks El Primero - dieses war am 10. Januar 1969 der Öffentlichkeit vorgestellt worden - stellt Zenith 2019 ganz besondere Jubiläumsmodelle vor. Neben einer Neuauflage des ersten Modells, gibt es eine auf 50 Exemplare limitierte Sammlerbox in Form eines kleinen Uhrmacherarbeitsplatzes mit Schraubendreher, Lupe, Leuchte, einem El-Primero-Werk und drei Sammleruhren, die nur für das Jubiläumsset produziert wurden.
El Primero A386 Revival © Zenith
Zenith El Primero A386 Revival in Gelbold © Zenith
Zenith El Primero A386 Revival in Roségold © Zenith
Die Neuauflage El Primero A386 Revival gibt es in Weiß-, Rosé- und Gelbgold vor. Für diese Edelmetalluhren in der ursprünglichen Größe von 38 Millimetern wurde ein Originalexemplar nachkonstruiert, jedoch auf den aktuellen Stand mit Saphirglasboden, dem heutigen Markenlogo auf der Krone und der aktuellen Werkegeneration gebracht. 50 Exemplare gibt es von jeder Version mit einer auf 50 Jahre erweiterten Garantie. Das verbaute Kaliber El Primero 400 arbeitet wie damals mit schnellen 36.000 Halbschwingungen und kann so auf die Zehntelsekunde genau stoppen.
© Zenith
Bestandteil der Sammlerbox sind folgende Uhrenmodelle: der El Primero A386 Revival in Edelstahl, der Chronomaster 2 El Primero mit Keramiklünette und besonderer Zehntelsekunden-Messung, bei der der zentrale rote Stoppzeiger in zehn Sekunden eine volle Umdrehung macht und der Defy El Primero 21 mit dem Kaliber 9004, das getrennte Hemmungen für das Basiswerk (fünf Hertz) und die Chronographenfunktion (50 Hertz) besitzt und so Messungen auf die Hundertstelsekunde genau möglich macht. Allen gemeinsam sind die kultigen Hilfszifferblätter in drei Farben, die bereits vor 50 Jahren zum Einsatz kamen.
El Primero A386 Revival © Zenith
Chronomaster 2 El Primero © Zenith
Defy El Primero 21 © Zenith
Die El Primero A384 Revival gehört ebenfalls zur Jubiläumskollektion. Die A384 war die erste Uhr, die mit dem 1969 vorgestellten El-Primero-Kaliber – dem ersten Automatik-Chronographenwerk – ausgestattet wurde. Auch für die A384 Revival wurde ein Originalexemplar aus dem Zenith-Museum lasergescannt und nachkonstruiert. Wie das Original besitzt auch die Neuauflage das markante 37 Millimeter großen Edelstahlgehäuse und ein lackiertes Zifferblatt in Weiß mit schwarzen Totalisatoren und Tachymeterskala.
© diode SA - Denis Hayoun
Neu sind das Saphirglas – damals verwendete Zenith Acryl – und der durchsichtige Gehäuseboden, der den Blick auf das Werk der aktuellen Generation freigibt. Das Kaliber El Primero 400 arbeitet wie damals mit schnellen 36.000 Halbschwingungen und kann so auf die Zehntelsekunde genau stoppen. Die A384 Revival (8.300 mit Lederband, 8.800 Euro mit Stahlband) ist nicht limitiert.

Aktuelle El-Primero-Modelle

Zenith Chronomaster Revival Manufacture Edition
© Zenith
Eine aktuelle Version des berühmte El-Primero-Kalibers, das El Primero 400, arbeitet auch in der Chronomaster Revival Manufacture Edition. Das Modell kommt im klassischen Design der A386, in der das El Primero erstmals 1969 zum Einsatz kam. Jedoch besitzt der neue Chronograph drei Totalisatoren in Blau- statt Grautönen. Das Zifferblatt ist einem Prototpyen nachempfunden, der jetzt auf dem Dachboden eines Gebäudes auf dem Manufakturgelände von Zenith gefunden wurde. Kostenpunkt: 9.200 Euro.Chronomaster Revival El Primero A385
© Zenith
Zenith setzte das 1969 vorgestellte automatische Chronographenkaliber El Primero in drei verschiedenen Modellen ein, unter anderem in der tonneauförmigen A385 mit rauchbraunem Zifferblatt. Für die neue Chronomaster Revival El Primero A385 wurde ein Originalexemplar dieser Uhr lasergescannt und nachkonstruiert. So kommt die Neuauflage wie das Original mit dem markanten 37 Millimeter großen Edelstahlgehäuse und Drückern im Pumpenstil. Über das braune Farbverlaufszifferblatt mit weißen Totalisatoren wölbt sich nun jedoch ein Saphir- statt Acrylglas. Auch der Gehäuseboden besteht aus dem Material und ist nicht mehr wie beim Ursprungsmodell geschlossen. Durch den Boden des fünf Bar wasserdichten Gehäuses lässt sich das moderne Automatikkaliber El Primero 400 mit 50 Stunden Gangreserve beobachten. Getragen wird die Chronomaster Revival El Primero A385 an einem hellbraunen Kalbslederband mit Kautschukunterfütterung und Dornschließe. Der Manufakturchronograph im Retro-Look kostet 8.300 Euro. Zudem gibt es den Zeitmesser am Edelstahlband für 8.800 Euro.Chronomaster Revival Safari
© Zenith
Mit der Chronomaster Revival Safari bringt Zenith eine moderne Neuinterpretation seines ersten Armbandchronographen A384 aus dem Jahr 1969 in angesagtem Grün. Das markante Titangehäuse misst 37 Millimeter im Durchmesser und kommt mit einem dunkelgrünen Zifferblatt mit schwarzen Totalisatoren und Tachymeterskala. Beigefarbene Leuchtmasse passt zum „Safari“-Look und unterstreicht den Vintage-Charakter des Stoppers. Eine Datumsanzeige sitzt zwischen vier und fünf Uhr. Das im Innern verbaute Manufakturkaliber El Primero 400 arbeitet mit schnellen 36.000 Halbschwingungen und kann so auf die Zehntelsekunde genau stoppen. Getragen wird Chronomaster Revival am dunkelgrünen Kautschukband mit Cordura-Effekt. Kostenpunkt: 8.800 EuroChronomaster Original
Zenith: Chronomaster Original mit weißem Zifferblatt und Edelstahlband © Zenith
Zenith: Chronomaster Original mit weißem Zifferblatt am Lederband © Zenith
Zenith: Chronomaster Original mit schwarzem Zifferblatt am Edelstahlband © Zenith
Zenith: Chronomaster Original in Roségold mit weißem Zifferblatt am Lederband © Zenith
Zenith präsentiert mit der im Juni 2021 vorgestellten Chronomaster Original den Nachfolger des legendären Modells A386, in dem 1969 erstmals das Chronographenkaliber El Primero zum Einsatz kam. Die 38 Millimeter große Edelstahl- oder Roségolduhr greift die optischen Merkmale des Ursprungsmodells auf: hochgewölbtes Uhrenglas, Pilzdrücker, facettierte Bandanstöße und unterschiedlich bearbeitete Gehäuseoberflächen. Die Edelstahlversion gibt es, jeweils wahlweise am Leder- oder Stahlband, in zwei Zifferblattversionen – einmal mit den charakteristischen dreifarbigen Chronographenzählern in Grau- und Blautönen und einmal mit einem „Reverse Panda“-Zifferblatt mit hellen Totalisatoren auf schwarzem Grund. Das fünfte Modell besteht aus Roségold und besitzt ebenfalls dreifarbige Zähler. Im Innern des Retrostoppers verbaut Zenith das moderne Chronographenkaliber El Primero 3600, das im Gegensatz zum bisherigen El Primero 60 statt 50 Stunden Gangautonomie bietet und über einen Sekundenstopp verfügt. Die wichtigste Besonderheit ist jedoch der gut ablesbare zentrale Zehntelsekunden-Stoppzeiger, der auf einer Zehn-Sekunden-Skala am Zifferblattrand hundert Schritte macht. Kostenpunkt: ab 8.800 Euro

Das neue Kaliber El Primero 3600 - optimiert und in Serie

Eigentlich sollte das neue El-Primero-Kaliber von Zenith bereits vor zwei Jahren, zu seinem 50. Geburtstag, lanciert werden. Es erschien allerdings „nur“ in limitierter Auflage von 50 Exemplaren in einer Chronomaster 2 El Primero, und zwar zusammen mit einer El Primero A386 Revival und einer Defy El Primero 21 in der Jubiläums-Trilogie „50 Jahre El Primero“.
© Zenith
Doch 2021 war es soweit: Das nochmals optimierte El Primero 3600 geht ab sofort Serie und stellt sich zum Auftakt der 2021er-Modellgeneration in einer neuen Chronomaster Sport vor. Der 41 Millimeter große und bis zehn Bar wasserdichte Automatik-Chronograph kommt mit schwarzem oder weißem Zifferblatt für 10.700 Euro am integrierten Edelstahlband oder für 10.300 Euro am Kautschukband mit Cordura-Effekt. Modellprägend sind die drei Counter in Blau, Anthrazit und Hellgrau auf dem Zifferblatt.
© Zenith
Das neue Manufakturkaliber El Primero 3600 verfügt, neben 60 Stunden Gangautonomie, nun endlich auch über den lang ersehnten Sekundenstopp. In diesem Zusammenhang wurden auch die Kronenpositionen verändert, die nun der weit verbreiteten Reihenfolge von Handaufzug, Datumsschnellschaltung und Zeigerstellung folgen.
© Zenith
Signifikant sind jedoch die Unterschiede bei den beiden weiteren Countern. Die Stoppsekunden werden beim El Primero 3600 nämlich nicht aus der Mitte, sondern auf dem blauen Counter bei drei Uhr angezeigt. Das heißt, der Zeiger umrundet einmal in der Minute das kleine Blatt. Und auf dem Counter bei sechs Uhr werden bis zu 60 Chronographen-Minuten festgehalten – ganz intuitiv übrigens, weil die Bewegung des Chronographenzeigers der eines normalen Minutenzeigers gleicht – eine Umdrehung in der Stunde. In der Folge sind allerdings nur Messungen in diesem Zeitraum möglich. Der Chronographenzeiger aus der Mitte umrundet einmal in zehn Sekunden das Zifferblatt. Dadurch kommt die Zehntelsekunde wesentlich genauer auf der schwarzen Keramiklünette des Edelstahlgehäuses zur Anzeige. Möglich wird dies durch eine innovative Weiterentwicklung des mit 36.000 Halbschwingungen in der Stunde arbeitenden einzigartigen El Primero zum Kaliber 3600.
© Zenith
Der wesentliche Unterschied des El Primero 3600, das in seinen Grundfesten dem El Primero 400 vollkommen gleicht, besteht darin, dass auf der Achse des Sekundenrades nun kein zweites mehr die Verbindung zum Chronographen-Zentrumsrad und damit dem Stoppsekundenzeiger in der Mitte herstellt. Stattdessen baut eine patentierte Räderkupplung – ähnlich einem Foudroyante-Mechanismus – eine direkte Verbindung zwischen dem Hemmungsrad und dem Chronographen-Zentrumsrad auf.
© Zenith
Die Übersetzungen sind so gewählt, dass der Sekundenzeiger aus der Mitte exakt 100 Schritte in zehn Sekunden macht. Für das Energiemanagement eines solchen Getriebes mussten alle Räder und Wellen, ja selbst die einzelne Zahnformen vollkommen neu berechnet werden. Das wurde nur möglich durch computergestützte, selbst entwickelte Algorithmen – Verfahren, wie sie vor mehr als 50 Jahren, als das El Primero 400 geboren wurde, einfach undenkbar waren.Zenith Chronomaster Open mit optimiertem El Primero 3600
© Zenith
Das modernisierte Kaliber El Primero 3600 kommt auch in der neuen Chronomaster Open, die auf der Watches & Wonder 2022 vorgestellt wurde, zum Einsatz. Die zuerst 2003 vorgestellte Linie mit der Zifferblattöffnung misst nach der Überarbeitung nun dezentere 39,5 Millimeter im Durchmesser und erlaubt mit einem durchsichtigen Hesalit-Hilfszifferblatt das Ablesen der kleinen Sekunde. Aufgrund des neuen Kalibers kann man nun Anker und Ankerrad aus Silizium erkennen. Das Design nimmt die dreifarbigen Totalisatoren des Urmodells auf. Der Chronograph kostet 9.700 Euro.Wir haben die ersten Modelle mit weißem und schwarzem Zifferblatt live auf der Watches & Wonders in Genf gesehen und stellen sie im Video vor:
Wenn Sie mehr über die Geschichte von Zenith erfahren möchten, können Sie sich hier den Artikel "Die Meilensteine von Zenith" kostenlos herunterladen.
Fortlaufend aktualisierter Artikel, ursprünglich online gestellt im September 2017.
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