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Edox: Hisst die Segel!

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Ein bodenständiger Flieger
Wer sich ein bisschen mit der Geschichte der Fliegeruhren befasst, weiß, dass der Fliegerchronograph des Uhrenherstellers Tutima mit dem berühmten Kaliber 59 in den Jahren der Wehrmacht 1941-45 hergestellt wurde. Dieser diente den Piloten als zuverlässiges Zeitanzeigeinstrument und Stopper, um unter anderem Entfernungen schnell berechnen zu können. Darüber hinaus wurde die Uhr als sogenanntes Back-up-Instrument im Cockpit benutzt. Die meisten Fliegeruhren, welche damals im 2. Weltkrieg verwendet wurden, haben das stattliche Maß von 55 Millimeter Durchmesser. Spricht man mit älteren Besitzern dieser Uhren, wird die Geschichte des ursprünglichen Tutima-Chronographen mit handlichen 39 Millimeter Durchmesser und verlängertem Lederband sehr lebendig und bewegend: Manche trugen sie über der Pilotenjacke. Von den ursprünglich 15.000 hergestellten Exemplaren sind leider nur wenige übrig geblieben. Das macht die historische Fliegeruhr entsprechend wertvoll, sofern man eine erwerben möchte. Preise um beziehungsweise über 7.500 Euro sind auf dem Uhrenmarkt in einem restaurierten Zustand deshalb keine Seltenheit. Andererseits wurden Fliegeruhren damals als präzise Ingenieursinstrumente von vielen Herstellern in recht großen Stückzahlen angeboten. Die meisten sind leider aus den unterschiedlichsten Gründen mit dem Ende des 3. Reiches verschwunden beziehungsweise noch vorhandene Uhrenfabriken wurden teilweise von den russischen Alleierten übernommen, so zum Beispiel auch das Urofa Werk, welches das berühmte Kaliber 59 herstellte und heute Poljot und Co. heißen müsste.
Kein Vergleich zu der heutigen ausgefeilten elektronischen und redundanten Technik der modernen Luftfahrt, aber genau das macht diese Uhr auch im Retrostyle mit einem kleineren Durchmesser von 38 Millimeter so liebenswert. Die Totalisatoren sind klassisch im Valjoux-Stil 12-9-6 angeordnet. Bekanntlich besitzt das Valjoux 7750 25 Steine, ist stoßgesichert und als vereinfachte Komplikation sehr ausgereift. Darüber hinaus hat die F2, neben der Chronographenfunktion, eine permanente Sekundenanzeige. Das Gehäuse ist aus Edelstahl und satiniert. Der Chronograph besitzt eine geriffelte Lünette mit roter Markierung. Die Lünette ist in beiden Richtungen drehbar.
Das Saphirglas ist gewölbt und innen entspiegelt. Die Uhr gewährt einen Einblick auf das Werk durch den Glasboden. Ich trage dieser Uhr immer sehr gern, da sie auch bei einem Hemd im Business genau den richtigen Durchmesser hat und die richtige Bauhöhe besitzt, um das gewisse Understatement zu bewahren. Überrascht hatte mich beim Erwerb dieser Uhr im Jahr 2010 der ausgeprägte Vorlauf um circa 30 Sekunden in 24 Stunden. Nach einer entsprechenden Einregulierung läuft dieses Werk nun nur noch 3 Sekunden am Tag vor. Somit ist auch die fliegerische Präzision bei diesem Chronographen bewahrt: Kurzum – ein interessanter „daily rocker“ und bewährte Mechanik zu einem bezahlbaren Preis, die bei entsprechender Pflege und Wartung lange halten wird. Text und Bilder: Frank Eisenberg

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