Dass eine Uhrenmarke für den Bau von Zeitmessern die Einzelteile von verschiedenen Herstellern bezieht, ist hinlänglich bekannt. Dass dies aber nun öffentlich gemacht wird, um das eigene Expertenwissen im jeweiligen Fachgebiet zu demonstrieren – das ist selten. Unter dem klangvollen Namen »Projekt Meisterbund I« haben sich Sinn Spezialuhren, die Sächsische Uhrentechnologie aus Glashütte (SUG) und die Uhren-Werke-Dresden (UWD) zusammengeschlossen, um gemeinsam eine Uhr zu bauen, deren Einzelteile in Deutschland hergestellt wurden.
Das Modell wird bei Sinn Spezialuhren unter der Referenz 6200 im nächsten Jahr mit dem Beinamen »Meisterbund I« lanciert. Lediglich 55 Exemplare der 6200 Meisterbund I stehen ab Frühjahr 2016 zum Kauf zur Verfügung. Die Zahl spielt auf das 55-jährige Bestehen an, das die Frankfurter Marke nächstes Jahr feiert.
Im Inneren des 40 Millimeter großen Roségoldgehäuses, das von der SUG gefertigt wird, tickt ein Handaufzugskaliber der UWD. Es handelt sich um das erste selbst konstruierte Werk 33.1 der Dresdner Werkeschmiede. Es wird über Exzentergewichte am Unruhreif reguliert, der zusätzlich mit einem Rücker versehen wurde. Das Federhaus ist einseitig, also fliegend, gelagert und spart damit Bauhöhe: Das Kaliber misst vier Millimeter in der Höhe und 33 Millimeter im Durchmesser. Es besitzt eine kleine Sekunde bei sechs Uhr und bietet eine Gangreserve von 55 Stunden. mg
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